Malta – Tauchen zwischen historischen Wracks

Wracks
Zu den vielen Wracks vor Malta, die für Taucher freigegeben sind, gehört auch die Schaluppe Nasturtium vor Marsaskala.

Seit einigen Jahren werden vor den Küsten der maltesischen Inseln archäologische Unterwasserforschungen durchgeführt, bei denen das reiche Kulturerbe rund um die Inseln erforscht, kartiert und untersucht wird. Im Rahmen dieses Langzeitprojekts werden auch Untersuchungen an einer Vielzahl historischer Schiffs- und Flugzeugwracks durchgeführt, wie beispielsweise am Wrack der Phoenician, die vor 2.700 Jahren vor Gozo sank, dem ältesten Schiffswrack im Zentralen Mittelmeer.

Die maltesische Regierung, die sich ihrer Verantwortung gegenüber dem reichen kulturellen Erbe an Land und Unterwasser bewusst ist, hat mit der Ernennung der Underwater Cultural Heritage Unit (UCHU) eine Abteilung geschaffen, die speziell das Kulturerbe der Unterwasserwelt Maltas zur Aufgabe hat. Die Abteilung ist Teil von Heritage Malta, dem Amt für Kulturgeschichte, Sehenswürdigkeiten und Museen auf den Inseln.

Wracks für Tauchgänge freigegeben

Das Wrack des Doppeldeckers Fairey Swordfish (1934).

Die UCHU hat jetzt ein Dutzend neue Schiffs- und Flugzeugwracks identifiziert und für kontrollierte und überwachte Tauchgänge freigegeben. Mit der Identifizierung und Festlegung dieser neuen archäologischen Unterwasserstätten soll in erster Linie der Schutz des einzigartigen historisch wertvollen Kulturerbes sichergestellt werden. Darüber hinaus wird mit der Freigabe neuer Wracks für geführte Tauchgänge das Angebot für Freunde des Tauchsports erweitert werden mit dem langfristigen Ziel, die maltesischen Inseln zur führenden Region für Tiefsee-Wracktauchen zu machen. Folgende Wracks wurden jetzt für geführte Tauchgänge freigegeben:

Das Schnellboot S-31 vor Maltas Inselhauptstadt Valletta.
  • Das Wrack des Doppeldeckers Fairey Swordfish aus dem Jahr 1934 liegt vor St. Julian‘s in 65 Metern Tiefe. Skelett, Motor und Propeller des Flugzeugs sind erhalten.
  • Die HMS Olympus war ein U-Boot der Royal Navy. Sie liegt 7 Seemeilen vor Valletta in 115 Metern Tiefe.
  • In 110 Metern Tiefe liegt das Wrack der HMS Russell aus dem Jahr 1901 mit dem Kiel nach oben vor Valletta.
  • Das Wrack der HMS Southwold besteht aus zwei Teilen, die etwa 2,4 km vor Marsaskala Bay liegen. Der 40 Meter lange Bug und das 28m lange Heck liegen 300 Meter voneinander entfernt in rund 70 Metern Tiefe.
  • Das Minensuchboot HMS Trusty Star sank 1942 rund 3 km vor St. Elmo (90 Meter).
  • Die zweimotorige Junkers Maschine JU88 liegt in 55 Metern Tiefe vor Salina Bay.
  • Rund 12 Seemeilen vor Marsaskala sank 1916 die Schaluppe Nasturtium. Sie liegt in 67 Metern Tiefe.
  • Der ORP Kujawiak (L72) war ein Zerstörer der polnischen Marine, der vor Valletta in 98 Metern Tiefe liegt.
  • Das Schnellboot S-31 liegt in 65 Metern Tiefe vor Valletta.
  • Die SS Luciston, ein britisches Dampfschiff aus 1890, sank während des Transports von Kohle aus Cardiff nach Malta vor Marsaxlokk in 95 Metern Tiefe.
  • Die SS Polynesian, ein 152 Meter langes Dampfschiff, wurde 1918 rund 3 km vor Marsaskala von einem deutschen U-Boot torpediert und liegt in 65 Metern Tiefe.
Liegt vor Marsaskala: Die SS Polynesian. – Fotos D Gration/University of Malta

Unter anderem folgende Tauchbasen sind von der UCHU für organisierte Tauchgänge zu den Wracks autorisiert: Atlantis Diving CentreBubbles Dive CentreDive on MaltaUnderwater Enterprises LTD sowie Water World Malta.