Mallorca auf Schusters Rappen erkunden

Auf Mallorca lässt sich wunderbar wandern – auch auf den Spuren großer Schriftsteller.

Mallorca, die größte der vier Balearischen Inseln, hat sich der Vielseitigkeit verschrieben: Die Natur ist von einer mediterranen Schönheit geprägt, die ihre Identität bewahrt hat. Während Sonnenanbeter an einem der idyllischen Sandstrände oder in einer malerischen Bucht die Seele baumeln lassen, erkunden Wanderer die Insel auf Schusters Rappen und stoßen dabei auf den ein oder anderen kulturellen Schatz. Als eines der bekanntesten Reiseziele im Mittelmeerraum, stellt die Serra Tramuntana auf Mallorca eine Reihe von Wanderwegen dar, auf denen Natur und Kulturbegeisterte das Gebiet und sein Erbe entdecken können: die Bahnstrecke Tren de Sóller, die literarische Route von Valldemossa nach Pollença oder die Ruta de la Pedra en Sèc.

In der Inselhauptstadt Palma startet der 27 Kilometer lange „Tren de Sóller“.

Von der Plaza d’Espanya in Palma startet der „Tren de Sóller“. Seit 1912 überwindet die Strecke die natürliche Barriere der Serra d’Alfàbia, die 496 Meter Höhe erreicht, und verbindet auf einer Länge von 27 Kilometern die Inselhauptstadt Palma mit dem kleinen Örtchen Sóller im Nordwesten. Während der Fahrt mit der historischen Bahn genießen Naturliebhaber einen unvergleichlichen Ausblick auf die faszinierende Bergwelt der Serra de Tramuntana.

Zahlreiche namhafte Dichter und Denker entdeckten die Natur Mallorcas bei Wanderungen für sich.

Literaturinteressierte erfahren auf der literarischen Route von Valldemossa nach Pollença alles rund um Mallorcas Dichter und Denker: Während sich George Sand und Frédéric Chopin in der Cartoixa (Kartäuse) von Valldemossa niederließen – die Zellen können heute besichtigt werden – hatte auch Ramón Llull gefallen an dem Fleckchen Erde gefunden, auf dessen Wunsch hin König Jakob II. das Kloster Miramar im Jahre 1276 errichten ließ. Weiter nach Deiá wandeln Hobbyliteraten auf den Spuren von Erzherzog Ludwig Salvator, der 1870 die „possesssió“ von Son Marroig erwarb.

Traumhafte An- und Aussichten eröffnen sich in der Sierra de Tramuntana (Foto Archivo ATB)

Auch der britische Schriftsteller und Dichter Robert Graves lebte hier von 1929 bis zu seinem Tode. Sein Haus steht heute zur Besichtigung offen. Eine 13,5 Kilometer lange Straße führt schließlich von Port de Pollença zum Cap de Formentor, wo sich der wohl berühmteste Dichter von Pollença, Miquel Costa i Llobera, zu seinem symbolträchtigen Gedicht „El Pi de Formentor“ hinreißen ließ. Im Hotel Formentor finden seit 1959 die „Literarischen Gesprächsrunden von Formentor“ statt.

Beim Wandern zeigt Mallorca sich von der schönsten Seite.

Auf dem letztgenannten Reiseweg kann man Landschaften kennen lernen, in denen Mauern aus Trockenstein (Katalanisch: pedra en sèc) zu sehen sind – eine traditionelle Technik, bei der Steine ganz ohne Mörtel, sondern lediglich durch maximale Kontaktfläche und mit Hilfe der Schwerkraft miteinander verbunden sind. Dieser Fernwanderweg, GR 221, ist 283 Kilometer lang und bietet den Wanderern zahlreiche Unterkünfte mit Verpflegung. Bei den meisten handelt sich um alte Häuser, die in der traditionellen Bauweisen der Serra de la Tramuntana restauriert wurden, so dass sie in die Landschaft integriert sind und das kulturelle Erbe der Umgebung widerspiegeln.

Die Wanderungen auf der Baleareninsel führen oft hoch hinaus – entschädigen aber mit tollen Aussichten für die Mühen.

Die Serra de la Tramuntana befindet sich im Nordwesten Mallorcas und erstreckt sich über eine Breite von 90 Kilometern und eine Fläche von 1.000 Quadratkilometern. Somit nimmt sie fast 30 Prozent der Fläche Mallorcas ein. Dieser Gebirgszug wurde von der UNESCO zum Welterbe in der Kategorie Kulturlandschaft erklärt – eine Folge des Austausches und der Symbiose zwischen den unterschiedlichen Kulturen, die ihn bewohnt haben, und allem was sie im Einklang mit der Umwelt geschaffen haben. Weitere Informationen unter www.illesbalears.travel.

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