Kapellen und Köstlichkeiten im Eggental

Eggental
Die frischen Kräuter wandern von der Wiese in den Mund. – Foto: Eggental Tourismus/Helmuth Rier

Im Südtiroler Eggental verbirgt sich hinter dem K2 kein Achttausender, sondern geführte Touren auf den Spuren von historischen Kapellen und traditionellen Köstlichkeiten. Neues gibt es auch am Latemar: Hier können lässt sich der erste Mindfulness-Weg in den Alpen ausprobieren und mit gezielten Erfahrungsübungen und Meditationstechniken zur Ruhe kommen. Für Familien werden Abenteuer-Hörspiele angeboten. Nahezu in jedem Dorf im Eggental, das nahe Bozen und doch mitten im Dolomiten UNESCO Welterbe liegt, finden sich teils versteckte Schätze sakraler Kultur. Deren Mauern, Altäre und Fresken – die von der Romanik bis heute reichen – sind unterschiedlich gut erhalten, aber immer einen Blick wert. Gemeinsam mit professionellen Guides tauchen Gäste in Welschnofen, Steinegg und Obereggen in die Kirchen-Geschichte ein. Kombiniert werden die Wandertouren, die zwischen zwei und fünf Stunden dauern, mit kulinarischen Erlebnissen.

Käsegenuss und Geschichte

So erfahren Interessierte, wenn sie mit der Wanderführerin Helga Tschager unterwegs sind, nicht nur Wissenswertes rund um das Lengeria-Kapellchen, sondern bekommen auf der Hagner Alm zur gemischten Käseplatte noch eine Einführung in die Geschichte der prämierten Almkäserei und den leckeren Käsesorten auf dem Teller. Das Panorama auf Rosengarten und Latemar gibt es noch dazu. Wer sich für die heilsame Kraft traditioneller Gebirgskräuter interessiert, geht mit Kräuterexpertin Irene Eder auf Tour zum Zischgenkirchlein.

Die Kapelle St. Helena gehört zu den sakralen Kulturschätzen. – Foto: Eggental Tourismus/StorytellerLabs

Sie kennt sich mit den grünen Alleskönnern, Bäumen und Blumen, welche am Wegesrand anzutreffen sind, bestens aus und bringt den Teilnehmenden deren heilende Wirkung und Verarbeitung näher – pflücken ausdrücklich erlaubt. Im Sternendorf Steinegg dagegen werden die sakralen Kulturgüter – darunter die alte und neue Pfarrkirche, zwei Kapellen, ein Wetterkreuz und ein Peststöcklein – mit einem Picknick kombiniert. Zu den lokalen Spezialitäten wird die Aussicht auf Steinegg und den Schlern serviert.

Achtsamkeitspfad in Obereggen

Eine besondere Aussicht verspricht auch der neue „Mindful.Latemar“-Achtsamkeitspfad in Obereggen. Er befindet sich entlang des Rundweges auf dem Golfrion-Berg, am Fuße der Dolomiten, auf 1872 Metern. Im Zuge des Vaia-Sturms 2018 wurden hier fast alle Bäume entwurzelt, dadurch bietet er Blicke auf das eindrucksvolle Latemar-Gebirge, aber gleichzeitig Ruhe, weil er ein Stück abseits der anderen Themenwege liegt. Für die Einheimischen ist der Berg nach dem verheerenden Sturm zu einem Ort von Beständigkeit und Resilienz geworden. Jetzt können Gäste ihn mit 18 verschiedenen Mindfulness-Übungen erwandern: Entweder in einer geführten Gruppe oder individuell, indem man kostenlos die dafür vorgesehene App herunterlädt, um die Anleitungen von Dr. Thomas Bernagozzi aufs eigene Handy zu erhalten. Der Psychologe und Mindfulness-Trainer gestaltete den Parcours – er hat bereits in Großstädten vergleichbare Wege und Übungen in Parks konzipiert und jetzt zum ersten Mal einen Pfad in den Alpen, der selbständig entdeckt werden kann.

Da gibt es was auf die Ohren

Eggental
Mindful.Latemar ist der erste Achtsamkeitspfad in den Alpen. – Foto: Obereggen Latemar AG.SpA/Günther Pichler

Aufregend dagegen wird es bei den neuen Hörspielen im Erlebnisreich Latemarium, das den mächtigen Gebirgsstock dank diverser Themenwege für Genusswanderer, sportlich Ambitionierte und Familien erlebbar macht. Hinauf geht es bequem mit dem Oberholz-Lift. Dann treffen Abenteuer auf Naturerlebnisse. Auf drei unterschiedlichen Wegen werden mithilfe von Installationen, Karten, Hörspielen und einer App Kinder zwischen 6 und 14 Jahren angeregt, knifflige Rätsel und Aufgaben analog und digital zu lösen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Geschwister Toni und Klara vom Jörgelhof, die durch magische Dolomitensagen, die Sturmnacht Vaia und spannende Wilderer-Geschichten führen. Dabei taucht die ganze Familie in die Abenteuer ein, ist dabei körperlich aktiv und sammelt wertvolle Punkte, die zur konkreten Wiederaufforstung des Waldes nach dem Sturm beitragen. Weitere Informationen unter www.eggental.com.