
Der vierte und letzte Teil im Jahresrückblick des Mortimer Reisemagazins greift die Entwicklungen und Tendenzen im vierten Quartal 2016 auf. Denn auch zwischen Oktober und Dezember ereignete sich in der Welt des Reisens wieder allerlei Kurioses, Verrücktes und Bemerkenswertes, das Eingang in dieser Jahresrückblick fand:
Oktober 2016
Allein bei Lufthansa erscheinen jedes Jahr drei Millionen Passagiere nicht am Check-in-Schalter. Man könnte 8.700 Boeing 747-Langstreckenjets mit ihnen füllen. 361 Tage vor dem Start beginnt Lufthansa, das Prognosesystem für jeden Flug mit Informationen zu füttern. So wurden 2015 rund 300.000 Passagiere auf eigentlich ausgebuchten Flügen noch befördert. Und wenn es doch mal eng wird, finden sich meist Freiwillige die ihren Flug gegen gutes Geld und eine Gratisübernachtung verschieben.

November 2016
Japaner wollen keinen gefrorenen Fisch – zumindest nicht in einer Schlittschuhbahn. Der Betreiber des Freizeitparks Space World im japanischen Kitakyushu hatte 5.000 Meerestiere in der 250 Meter langen Eislaufbahn eingefroren. Angeblich wollte er es den Gästen ermöglichen, gefühlt „über den Ozean zu gleiten und dabei Fische zu beobachten“. Der Schuss ging gründlich nach hinten los. Nach Protesten ist die Anlage erst einmal dicht.
In der ägyptischen Provinz Sohag, rund 15 Kilometer nördlich von Luxor, sind Archäologen auf eine rund 7.000 Jahre alte Stadt aus der Zeit der 1. Dynastie gestoßen. Sie befindet sich rund 400 Meter vom Totentempel Sethos I. entfernt und diente wohl als Unterkunft für hochrangige Staatsbedienstete. Bislang wurden Häuser, eiserne Werkzeuge und 15 große Grabstätten gefunden.

In Kolumbien stürzt am 28. November ein Flugzeug der bolivianischen Airline Lamia über dem Berg El Gordo. An Bord der Chartermaschine, die brasilianische Fußballprofis nach Medellin bringen sollte. Offenbar ist Treibstoffmangel die Ursache für die Katastrophe. 72 Menschen kommen ums Leben.
Dezember 2016
Damit trotz Kapazitätsengpässen auch Staatsgäste über Berlin-Schönefeld an- und abreisen können, soll Anfang 2017 der Bau eines Interims-Regierungsterminals am Rand des Flughafengeländes beginnen. Die Baukosten sind auf rund 70 Millionen Euro veranschlagt.

Eine Extrawurst wird nun auf den Balearen gebraten: Spanische Piloten dürfen bei der Frage nach Start- und Landeerlaubnis am Flughafen Mallorca künftig auch Spanisch sprechen. Das sei die sicherste Art der Kommunikation, entschied ein Gericht, nachdem die Pilotengewerkschaft Sepla gegen das Englischgebot geklagt hatte. Englisch sei erst dann Pflicht, wenn ein Funkteilnehmer nicht perfekt Spanisch spricht.
Ein mutmaßlich islamistischer Attentäter steuert am 19. Dezember 2016 gegen 20 Uhr einen Sattelzug in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz in Berlin-Charlottenburg. Zwölf Besucher kommen ums Leben und 56 weitere werden teilweise lebensgefährlich verletzt.

Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.