Irlands Osten – Zeitreise in 5.000 Jahre Geschichte

Mystischer Ort im Nordosten Irlands: das Ganggrab von Newgrange.
Mystischer Ort im Nordosten Irlands: das Ganggrab von Newgrange.

Ganz gleich wo man in die alte irische Welt einsteigt, nimmt sie einen sofort für sich ein. Die Landschaft ist sanft und hügelig, von vielen Grüns gepolstert und hat in ihrer Üppigkeit schon die frühesten Siedler zu großen spirituellen Bauformen inspiriert. Herzstück des alten Nordostens ist das Boyne Valley mit dem Hill of Tara und dem monumentalen neolithischen Ganggrab von Newgrange, an dem bis heute die Wintersonnenwende nach keltischen Ritualen gefeiert wird. Eine wahrhaft mythische Landschaft für Wanderer mit dem speziellen Gefühl für 5000 Jahre Menschheitsgeschichte.

Andere Orte, die wundersame Entdeckungen des frühchristlichen Irland bergen, sind von Meisterwerken des Klosterbaus geprägt. Sie haben eine ganz besondere Ausstrahlung des Friedens und der Abgeschiedenheit wie etwa Glendalough, Mellifont Abbey, Jerpoint Abbey, St. Canices Cathedral und Holycross Abbey.

Von Geschichte und Geschichten geprägt: das irische Glendalough.
Von Geschichte und Geschichten geprägt: das irische Glendalough.

Ins mittelalterliche Irland führen die alten Kerne der Städtchen des Südostens. Kilkenny lädt auf seine als Touristenpfad ausgewiesene „Medieval Mile“, Waterford zeigt sich mit dem „Viking Triangle“ und auch das Hook Head Lighthouse auf einer Halbinsel bei Wexford war eine Mönchsgründung im 13. Jahrhundert und ist einer der ältesten Leuchttürme in Europa.

Einen wahrhaften Sprung zwischen den Zeiten erlebt, wer den berühmten Rock of Cashel bei der kleinen Stadt Tipperary besteigt. Er gilt als irisches Wahrzeichen, wurde im Altertum als Sitz von Feen und Geistern verehrt, wurde umkämpft und im 4. Jahrhundert zum Clanssitz der Könige von Munster ausgebaut und später zum Bischofssitz. Die wundersam überlagerten Architekturformen des Rock of Cashel sind ein einzigartiges Beispiel für das Ineinandergreifen der heidnischen und christlichen Strömungen im alten Irland, die bis heute das Wesen des Inselstaates nachhaltig prägen.

Stumme Zeugen einer langen Geschichte: The Weepers an der Jerpoint Abbey.
Stumme Zeugen einer langen Geschichte: The Weepers an der Jerpoint Abbey.

Dazu gehören auch die anglo-irischen Strömungen, die sich besonders gut in alten Adelssitzen wie Kilruddery House und Powerscourt Estate in County Wicklow erkennen lassen. Der Zauber der Landschaften und der Hauch der Geschichte verbinden sich überall im historischen Osten Irlands mit einem erzählfreudigen Volk, das Gäste und Wanderer auch gerne mit auf eine persönliche Tour zu den Sehenswürdigkeiten nimmt. Denn wenn auch die Geschichte uralt scheint, ist sie in den Herzen der Menschen noch als Wunder des Lebens wirksam. Es steckt große Kraft in diesem klassischen Osten, der darauf wartet, entdeckt zu werden. Weitere Informationen unter www.failteireland.ie.

Buchtipp: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Iren, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-804-5. Das Buch ist im Buchhandel oder direkt unter www.conrad-stein-verlag.de erhältlich.