Ganz Frankfurt feiert 25 Jahre Deutsche Einheit

Der "Römer" wird zentraler Punkt bei den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der offiziellen Wiedervereinigung sein.(Foto: djd)
Der „Römer“ wird zentraler Punkt bei den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der offiziellen Wiedervereinigung sein.(Foto: djd)

Wildfremde Menschen lagen sich am 9. November 1989 in den Armen, als sich die Schlagbäume der Grenzübergangsstellen zwischen Ost- und Westberlin öffneten. Millionen Zuschauer verfolgten gebannt die dramatischen Bilder im Fernsehen. Nach über 41 Jahren der Teilung war Deutschland wiedervereint. 25 Jahre danach wird die Deutsche Einheit, die am 3. Oktober 1990 offiziell besiegelt wurde, in ihrem Jubiläumsjahr besonders groß gefeiert. Zentraler Ort der Festivitäten ist Frankfurt am Main.

Vor der Paulskirche wird es viele Informationsstände rund um die Wiedervereinigung geben. (Foto: djd)
Vor der Paulskirche wird es viele Informationsstände rund um die Wiedervereinigung geben. (Foto: djd)

Vom 2. bis 4. Oktober präsentieren sich auf dem Römerberg, dem Paulsplatz, der Zeil und am Main Institutionen, Verbände, Vereine und Kulturschaffende aus ganz Deutschland. Während der Feierlichkeiten kann man unter anderem kulinarisch auf Deutschlandreise gehen und Einblicke in die Arbeit von Bundestag und Bundesrat erhalten.

Im Umfeld der großen Deutschlandfeier laden zahlreiche Veranstaltungen zum gemeinsamen Erinnern und Austausch ein. Im „Erzählcafé“ beispielsweise berichten am 8. Juli Zeitzeugen aus Frankfurt/Main und Frankfurt/Oder, wie sie die Wiedervereinigung erlebt haben und wie sich ihr Alltag danach verändert hat. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, im Café in der Hansaallee 150 diesen persönlichen Lebensgeschichten zu lauschen.

Ebenso eindringlich sind die Briefe und Zeitungsartikel, die einen Eindruck vom Alltag der Menschen in Ost-Berlin nach dem Mauerbau vermitteln. Sie werden in der Bibliothek der Alten im historischen Museum gezeigt. Das offene Archiv wird von über 100 Autorinnen und Autoren gepflegt.

Vom 2. bis 4. Oktober 2015 ist die Frankfurter Zeil ein deutsch-deutscher Begegnungsort. (Foto: djd)
Vom 2. bis 4. Oktober 2015 ist die Frankfurter Zeil ein deutsch-deutscher Begegnungsort. (Foto: djd)

Bis zum Mauerfall 1989 verließen mehr als drei Millionen Menschen die DDR, viele illegal und unter gefährlichen Umständen. Auch der Sport, ein Vorzeigebereich des SED-Staates, war von „Republikflucht“ betroffen. Viele Sportler wandten sich von der DDR ab und suchten eine Zukunft im Westen. Die Hoffnungsträger wurden so in der Sicht der DDR-Führung zu „Verrätern“.

15 Sportler stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „ZOV Sportverräter“, die vom 15. August bis zum 15. Oktober 2015 im „Eintracht Frankfurt Museum“ gezeigt wird. Ihr Schicksal wird von der mexikanischen Künstlerin Laura Soria als Video in Szene gesetzt: Die Gesichter erwachen zum Leben, ihre Stimmen erzählen und enthüllen. Ergänzt wird die Ausstellung durch die Geschichte von „Republikflüchtlingen“, die bei der Eintracht eine Heimat fanden. Weitere Informationen unter www.frankfurt-tourismus.de.

Gallus Theater: Die Illusion des „Dritten Weges“

Die oftmals dramatischen Erlebnisse ehemaliger DDR-Bürger bilden den Stoff für das Theaterstück „Kein Dritter Weg. Deutsches. Drama.“, das im Oktober und November 2015 im Gallus Theater Frankfurt aufgeführt wird. Es handelt von den historisch gescheiterten Versuchen, eine Alternative zum Kapitalismus zu schaffen. Und von der Bewegung des Dritten Wegs, in der antistalinistische ehemalige Kommunisten, kritische Sozialdemokraten, und andere Unabhängige aktiv waren. Die politische Entwicklung der beiden deutschen Staaten bildet den Hintergrund. (djd/pt). 

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