Indian Summer in der Schweiz

Indian Summer
Herbststimmung beim Indian Summer im Kanton Graubünden mit goldenen Lärchen am linken Ufer des Silvaplanersees. – Foto Schweiz Tourismus/Stefan Gruenig

Der Schweizer Herbst ist vor allem während im sogenannten Indian Summer ein wahres Farbspektakel. Wenn sich die Lärchen goldgelb färben, die Seen dunkelblau glitzern und die Bergspitzen bereits weiß angezuckert sind, bieten besonders die Alpenregionen die wohl eindrücklichste Wanderkulisse. Deshalb haben wir hier die schönsten Herbstwanderungen in Graubünden und im Wallis zusammengestellt.

Zum schönsten Flecken der Schweiz

Der kleine, versteckte See Lai da Palpuogna mit dem mystisch klingenden Namen wurde einst vom Schweizer Fernsehen zum schönsten Flecken der Schweiz gewählt. Besonders im Herbst bietet der Lai da Palpuogna (Palpuongna-See), der am Albulapass im Kanton Graubünden liegt, einen wahren Augenschmaus. Denn dann spiegeln sich nicht nur die majestätischen umliegenden Berge im glasklaren, grün-blau schimmernden Bergwasser, sondern auch die goldfarbigen Lärchen. Wanderer erreichen den See ab dem Bahnhof Preda in 45 Minuten auf einem bergwärts führenden Waldpfad. Picknickplätze mit Feuerstelle laden zum Verweilen ein.

Drei Tage durchs UNESCO-Welterbe

Eine Herbstwanderung durch die golden leuchtenden Lärchenwälder des Lötschentals im Wallis ist mehr als eine Augenweide. Am ersten Tag verläuft die rund dreistündige Wanderung entlang des Sagenweges, auf dem es mystische Geschichten aus der Region zu entdecken gibt. Tag zwei führt die Wanderer während rund zweieinhalb Stunden auf 2358 Meter – mitten ins UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch. Dort präsentiert sich die einzige private und autark funktionierende hochalpine Berghütte, die Anenhütte. Am dritten Tag erreichen Wanderlustige die Fafleralp, wo sich zahlreiche Schafherden über den Sommer aufhalten. Wer es zeitlich perfekt plant, kann am 20. September den Alpabtrieb der rund 700 Tiere miterleben.

Ein echtes Naturspektakel

Indian Summer
Schöner zeigt sich der Indian Summer kaum: Goldiger Herbst über dem Silsersee mit seine Laerchenwaeldern. – Foto Schweiz Tourismus/Andreas Gerth

Die beiden größten Seen im Oberengadin, der  Silvaplaner- und Silsersee, gehören zu den bekanntesten Orten für herbstlich gefärbte Lärchenwälder. Schon Nietzsche ließ sich von dieser einzigartigen Landschaft inspirieren. Besonders die Halbinsel Chastè, die in den Silsersee hineinragt, ist ein absolutes Muss – hier wähnen sich Wanderer in einer Feen- und Elfenwelt. Und wer Glück hat, kann an den Ufern der Seen ein besonderes Naturspektakel beobachten: Wenn die goldenen Lärchen ihre ersten Nadeln verlieren, entstehen durch die Wasserbewegung die einzigartigen Silserkugeln – bis zu straußeneiergroße Kugeln aus Lärchennadeln. Eine alte Sage berichtet, dass in der Hungersnot Wildmännchen Lebensmittel eingerollt in Silserkugeln von Maloja nach Sils über den See übermittelt haben. Rund um den Silvaplaner- und Silsersee finden sich etliche Wanderwege.

Entlang der längsten Suone

Von Tracouet, Ausgangspunkt der Wanderung im Bisse de Saxon im Wallis, genießt man eine wunderbare Aussicht auf die Rhoneebene. Die Wanderung führt nach 30 Minuten auf die Alp Balavaud. Dort stehen mehr als 250 Bäume, die 300 bis 800 Jahre alt sind. Einige dieser Lärchen gehören mit einem Umfang von bis zu 12 Metern zu den größten Europas. Von dort aus geht es entlang der Suone „Bisse de Saxon“ – mit 32 Kilometern die längste im Wallis – hinunter nach Nendaz. Die Suonen, auf Französisch Bisses, sind für die Region typische historische Bewässerungskanäle.

Wildbeobachtung inklusive

Den Lac Bleu erreichen Wanderer in gut 45 Minuten ab La Gouille oder auf dem etwas leichteren, aber längeren Weg ab Arolla in eineinhalb Stunden. Umgeben von mächtigen Dreitausendern und goldgelben Lärchen glitzert der azurblaue See in der leuchtenden Herbstsonne. In den herbstlich gefärbten Hängen können – mit etwas Glück – Murmeltiere und Gämsen entdeckt werden. Es lohnt sich also auf jeden Fall, Feldstecher und Kamera mitzunehmen.

Buch- und Geschenktipp für naseweise Reisende und Zuhausebleiber

Reisen erweitert den Horizont und schärft den Blick für andere Länder, Kulturen und Lebensweisen. Wer reist, entdeckt immer wieder Spannendes, Faszinierendes, Kurioses, Verrücktes und Amüsantes. Vor allem Superlative und Rekordverdächtiges werden allerorts gerne mit Stolz präsentiert. Das eine oder andere bleibt im Gedächtnis, anderes ist schnell wieder vergessen. So oder so ist Reisen immer ein Stück weit vergleichen. Mal stechen Gemeinsamkeiten ins Auge, dann sind es gravierende Unterschiede zu dem, was man im heimischen Sprengel vorfindet.

Vieles von dem, was sich unterwegs entdecken lässt, sorgt später für Gesprächsstoff. Dabei gibt es Zeitgenossen, die als wandelndes Lexikon durchgehen könnten, weil sie in der Lage sind, sich noch so kleine Details und Fakten zu merken. Gerade diese Dinge sind es, die für jede Menge Gesprächsstoff und Spaß, für Staunen, Kopfschütteln und Gelächter sorgen. Und so überrascht „Prahlhanswissen für Gelegenheitsreisende“ von Karsten-Thilo Raab als ein Kompendium, das nicht unbedingt im Alltag benötigtes Wissen vermittelt, gleichzeitig jedoch jede Menge Spaß garantiert.

Erhältlich ist Prahlhanswissen für Gelegenheitsreisende (ISBN 978-3-939408-47-5) von Karsten-Thilo Raab als Hardback mit 160 Seiten für 23,99 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag.

*****

Buch- und Geschenktipp für Outdoor- und Abenteuerfans: How to shit in the woods

How to shit in the woods Copyright Karsten-Thilo RaabShit happens – im echten Leben und auch in freier Wildbahn daher die Frage How to shit in the woods? Und früher oder später wird jeder Outdoorer erkennen, dass es weit komplizierter sein kann als vermutet, sein kleines oder großes Geschäft an der frischen Luft zu erledigen. Dieser Ratgeber nähert sich dem Thema mit viel Humor und ohne Berührungsängste. Kurze Ausflüge zur Toilettenkultur in verschiedenen Ländern leiten unterhaltsam zum eigentlichen Thema des Buches über: praxistauglichen Tipps zur Verrichtung des Geschäfts in freier Wildbahn. Erhöht wird der Nutzwert des handlichen und trotz allen Humors ernst gemeinten Ratgebers durch zahlreiche Produkttipps für praktische Hilfsmittel – vom Klappspaten bis zur faltbaren Papptoilette. Auch der perfekte Geschenktipp …

Pressestimmen
„Das handliche Buch hält neben allerlei Historischem und Kuriosem vor allem Unmengen an Tipps rund ums Defäkieren und Urinieren außerhalb des geschützten Rahmens der heimischen Toilette bereit – eine echte Leseempfehlung für alle, die tiefer ins Thema einsteigen wollen“, urteilte die Saarbrücker Zeitung

„Der ultimative Klo-Ratgeber für Natur-Liebhaber“, befand die Hamburger Morgenpost. „How to shit in the woods (…) erklärt auf 96 Seiten viel Einleuchtendes zur Theorie des Sich-Erleichterns“, schrieb Die ZEIT; „eine gleichermaßen nützliche wie vergnügliche Lektüre“ lautete das Fazit der Wanderlust und „allerhand Tipps für das dringende Bedürfnis in der Wildnis“, wertete die Bild-Zeitung.

Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.

Erhältlich ist How to shit in the woods (ISBN: 978-3-86686-824-3,  7. Auflage) von Karsten-Thilo Raab und Ulrike Peters für 9,90 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie www.conrad-stein-verlag.de

Mortimer

Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.