Hingucker am Enchanted Highway: Eine Märchenwelt am Straßenrand

Der Enchanted Highway in North Dakota wartet mit ebenso giagntischen wie faszinierenden Skulpturen auf. (Foto: Dawn Hops)
Der Enchanted Highway in North Dakota wartet mit ebenso giagntischen wie faszinierenden Skulpturen auf. (Foto: Dawn Hops)

Der Enchanted Highway im US-Bundesstaat North Dakota ist auf einer Strecke von etwa 50 Kilometern Länge mit überdimensionierten Metallfiguren geschmückt, die der Künstler Gary Greff im Laufe der Zeit geschaffen hat. So steht man wie ein Zwerg beispielsweise zu Füßen des 13 Meter hohen Vater der „Tin Family“, dessen Baseball-Cap allein so groß wie ein Kleinwagen ist. Die Sammlung aus bislang acht Skulpturen gab dem Autobahnabschnitt seinen Namen, der zu Deutsch „verzauberte Autobahn“ bedeutet. Das Enchanted Castle bietet Reisenden am Ende des Highways eine angenehme Übernachtungsmöglichkeit.

Gigant am Wegesrand: Der weltgrößte Blech-Son, der Tin Son.
Gigant am Wegesrand: Der weltgrößte Blech-Son, der Tin Son.

Er beginnt am Interstate Highway 94, mitten in der weiten Prärielandschaft zwischen der Hauptstadt von North Dakota, Bismarck, und dem Städtchen Dickinson, und verläuft dann gen Süden bis nach Regent – der Enchanted Highway. Eine von einem Farmer zum Spaß aufgestellte Figur eines Bauern mit Heugabel, geschaffen aus einem großen Heuballen, brachte Gary Greff auf eine Idee: Er wollte entlang der Landstraße Metallskulpturen aufstellen, um den Tourismus anzukurbeln. „Als ich mit diesen Riesenskulpturen anfing, hatte ich weder Ahnung vom Schweißen, noch von Kunst – und dazu keinen Cent in der Tasche“. Und so begann Gary zu schweißen. Als Material diente ihm alter Schrott, den er zu Figuren verarbeitete und anschließend bemalte.

1992 begann er mit der Umsetzung seiner Vision: Mit überdimensionierten Blechskulpturen wollte er die Welt auf seine Heimat aufmerksam machen und Besucher anlocken. Lange Jahre als Lehrer tätig, zog es Greff vor gut zwanzig Jahren zurück in sein Heimatdorf Regent, wo er auf einer Farm mit neun Geschwistern aufgewachsen ist. Gary Greff schweißt seine Riesenskulpturen auf dem Feld oder in einem Lagerschuppen zusammen. Unter Mithilfe von Nachbarn, Bauern, Polizei und Feuerwehr werden sie dann vor Ort aufgestellt. Ansonsten macht Greff fast alles selbst: er mäht den Rasen rings um die Skulpturen, sorgt für Sauberkeit der zugehörigen Picknick- und Spielplätze und streicht die Blechfiguren bei Bedarf neu an.

Gänsemarsch am Darht.
Gänsemarsch am Darht: Die Geese in Flight“ waren 2002 die größte Blech-Skulptur der Welt.

Am Highway wurde im Jahre 1993 als erstes Kunstwerk die „Tin Family“ aufgestellt. Im gleichen Jahr noch ehrte Greff den berühmtesten Bewohner des Rough Rider Country, Teddy Roosevelt, mit einer über 15 Meter hohen Skulptur mit dem Titel „Teddy Rides Again“. Daraufhin wandte sich Gary den Lebewesen der Prärie zu und 1996 entstanden die „Pheasants on the Prairie“, mit fast fünf Meter hohen Fasanenküken und 12 Meter hohen Muttertieren. Es folgten die „Grasshoppers in the Field“ (1999), deren größte Heuschrecke 12 x 15 Meter misst.

Riesige Fasane wachen am Enchanted Highway über die Prärie-Landschaft.
Riesige Fasane wachen am Enchanted Highway über die Prärie-Landschaft.

2002 wurden dann „Geese in Flight“ aufgestellt. Dargestellt sind die Silhouetten von zehn fliegenden Gänsen. Dieses 33 x 46 Meter große Kunstwerk wurde gleich nach Fertigstellung als weltgrößte Blechskulptur ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen. Es kostete mehr als $ 150.000, wurde jedoch komplett aus Spenden finanziert. 2002 folgte „Dear Crossing“ (21 Meter) und zuletzt entstand zwischen 2003 und 2006 das aufwändigste und wohl beeindruckendste Werk: „Fisherman’s Dream“. Es wurde 2007 aufgestellt.

Vier weitere Skulpturen sind entlang des Highway geplant, sodass schließlich Figuren in regelmäßigem Drei-Meilen-Abstand stehen werden. Derzeit sind ein riesiges Spinnennetz sowie eine Motorrad-Skulptur in Arbeit. Weitere Informationen unter www.ndtourism.de.

[wpgmappity id=“174″]

 

Weitere spannende Beiträge zu North Dakota und den USA:

Mortimer

Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.