Namibia meldet seit Mitte Dezember letzten Jahres ausgehend von Windhoek landesweit 3.000 Verdachtsfälle auf Hepatitis E. 462 Infektionen wurden bestätigt, 24 Menschen sind daran verstorben. Die Infektion erfolgt meistens über verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel. Reisende sollten sorgfältig auf die Hygiene achten und Schwangere die bekannten Infektionsgebiete meiden, rät das CRM Centrum für Reisemedizin.
Die meisten Erkrankungsfälle mit Hepatitis E stammen aus den informellen Siedlungen der Hauptstadt: Havana, Goreangab, Hakahana, Greenwell Matongo und Ombili im Stadtteil Katutura. Außerdem sind die Regionen Khomas, Omusati, Erongo und Oshana betroffen. Einzelfälle wurden jedoch auch aus allen anderen Regionen gemeldet. „Die Zahl der Neuinfektionen geht zwar seit Mitte August zurück“, sagt Professor Dr. med. Tomas Jelinek, „Reisende in Namibia sollten aber dennoch Vorsichtsmaßnahmen treffen.“
Gefahr einer akuten Leberinfektion
Eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus kann zu einer akuten Leberinfektion führen. Zwar verläuft Hepatitis E in der Regel gutartig, aber insbesondere Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe. Bis zu 20 Prozent der schwangeren Frauen versterben bei einer Erkrankung an Hepatitis E. „Schwangere sollten daher die Ausbruchsgebiete unbedingt meiden“, betont der Reisemediziner.
Da für Hepatitis E ein fäkal-oraler Übertragungsweg besteht, sollten alle Reisenden in Namibia eine gute Handhygiene einhalten und bei der Auswahl von Speisen vorsichtig sein: „Vor jeder Nahrungsaufnahme sollte man die Hände mit Wasser und Seife waschen, ebenso nach jedem Toilettengang, dem Berühren von Türklinken oder Geldscheinen“, führt Professor Jelinek aus. Die Hände sollten mit Einmal-Handtüchern oder Papiertaschentüchern abgetrocknet werden. Auch ein alkoholhaltiges Händedesinfektionsmittel könnten die Reisenden benutzen, wenn es keine Möglichkeit zum Händewaschen gibt.
Hygiene und Vermeidung estimmte Lebensmittel wichtig
Auch durch die Vermeidung bestimmter Lebensmittel kann das Risiko oral übertragener Infektionen reduziert werden. „Touristen und Geschäftsreisende sollten rohe, ungeschälte Früchte, rohes Gemüse und Salate meiden“, erläutert der Experte. „Auch auf offene Säfte oder Getränke aus nicht original-verschlossenen Flaschen sollte verzichtet werden.“
Vom Speisezettel gestrichen werden auch rohe oder nicht durchgegarte Fleisch-, Fisch und Eierspeisen ebenso wie nicht pasteurisierte Milch, Rohmilchprodukte oder offene Eiscreme. „Reisende sollten zudem von Speisen aus dem Straßenverkauf absehen oder von offenen Buffets, bei denen das Essen über längere Zeit ungekühlt bei Umgebungstemperatur aufbewahrt wird.“
Mortimer
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