Grenada – Aromen-Vielfalt in der Multi-Kulti-Küche

Grenada
Auf dem Markt in St. George’s gibt’s die notwendigen Zutaten, um Leckereien aus Grenada selber zuzubereiten.

Dass das Kulinarik-Team aus Grenada bei der diesjährigen Ausgabe des Koch-Events „Taste of the Caribbean“ die Bronzemedaille holte, war zweifelsohne die Überraschung des seit 1993 jährlich ausgetragenen Wettbewerbs. Mehr als eine Dekade lang hatten die Chefs der Karibik-Insel nicht an dem prestigeträchtigen Wettstreit der besten Köche und Barkeeper der Region teilgenommen. Und nun langte es auf Anhieb wieder fürs „Treppchen“.

Ein eindrucksvoller Beweis, dass Grenada nicht nur mit tollen Stränden, Wasserfällen und fantastischen Tauch-Spots überzeugt. Auch die Küche des gerne als Gewürzinsel titulierten Archipels überzeugt. Dabei sind die verschiedenen Stile der Spiegel oder besser ein Schmelztiegel der multikulturellen Gesellschaft des Landes. Afrikanische, spanische und britische Einflüsse paaren sich mit französischen und indischen, werden abgerundet durch Aromen aus der Esskultur indigener Völker wie Arawak oder Kalinago. Das Resultat ist eine aus frischen lokalen Zutaten und einer Vielzahl an Gewürzen bestehende westindische Küche.

Oil Down als Nationalgericht

Oil Down, das Nationalgericht Grenadas

Als Nationalgericht wird dabei gerne das Oil Down genannt, das im 18. und 19. Jahrhundert den Zuckerrohrbaronen als preiswerte Mahlzeit für ihre afrikanischen Sklaven taugte. Neben der kostengünstigen Brotfrucht wurden dem Eintopf verschiedene Kräuter und Gemüse sowie Kokosmilch, Zwiebeln, Knoblauch, Thymian, Chilis und Mehlklößchen beigemischt. In der heutigen Version erhält das Gericht zumeist ein „Upgrade“ durch die Beigabe von frischem Fisch, Geflügel oder Fleisch.

Meerumspült bietet Grenada natürlich jede Menge Fisch und Meeresfrüchte. Die finden sich entsprechend verarbeitet auf den Speisekarten der Insel wieder. Beispielsweise Lambie Souse. Dabei wird Muschelfleisch (Lambie) langsam in einem Sud aus Wasser, Limettensaft, Knoblauch und verschiedenen Gemüsen gegart.

Grenadinische Eintopf-Variante

Schmeckt! Grenadas Küche hat viele Facetten. – Fotos Grenada Tourism Authority

Wer gerne Geflügel isst, wird Pelau lieben, auch wenn sich diese grenadinische Eintopf-Variante sehr exotisch liest. Hühnchenteile werden zunächst mit einer Paste aus Knoblauch, Schalotten, Thymian, Zwiebeln und Piment eingerieben und dann in karamellisiertem Zucker gebräunt. Dann kommen Reis, Bohnen oder Erbsen, gewürfelte Paprika, Karotten und Sellerie hinzu. Zum Abschluss wird mit Kokosmilch und Brühe aufgefüllt.

Bleibt am Ende noch Platz für ein passendes Dessert. Wie wär’s mit einem Sweet Potato Pudding? Auch wenn das Windengewächs in der deutschen Küche immer beliebter wird, so ist eine Nachspeise aus Süßkartoffeln nur schwerlich vorstellbar. Nicht auf Grenada. Hier entsteht aus eben solcher Knolle und Kokosraspeln, Milch, Zucker, Ingwer und Muskatnuss eine echte Leckerei.

Buch- und Geschenktipp für naseweise Reisende und Zuhausebleiber

Reisen erweitert den Horizont und schärft den Blick für andere Länder, Kulturen und Lebensweisen. Wer reist, entdeckt immer wieder Spannendes, Faszinierendes, Kurioses, Verrücktes und Amüsantes. Vor allem Superlative und Rekordverdächtiges werden allerorts gerne mit Stolz präsentiert. Das eine oder andere bleibt im Gedächtnis, anderes ist schnell wieder vergessen. So oder so ist Reisen immer ein Stück weit vergleichen. Mal stechen Gemeinsamkeiten ins Auge, dann sind es gravierende Unterschiede zu dem, was man im heimischen Sprengel vorfindet.

Vieles von dem, was sich unterwegs entdecken lässt, sorgt später für Gesprächsstoff. Dabei gibt es Zeitgenossen, die als wandelndes Lexikon durchgehen könnten, weil sie in der Lage sind, sich noch so kleine Details und Fakten zu merken. Gerade diese Dinge sind es, die für jede Menge Gesprächsstoff und Spaß, für Staunen, Kopfschütteln und Gelächter sorgen. Und so überrascht „Prahlhanswissen für Gelegenheitsreisende“ von Karsten-Thilo Raab als ein Kompendium, das nicht unbedingt im Alltag benötigtes Wissen vermittelt, gleichzeitig jedoch jede Menge Spaß garantiert.

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Mortimer

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