Georgia auf den Spuren der Band of Brothers

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In Warner Robins in Georgia zeogt das Museum of Aviation mehr als 100 Flugzeuge. – Fotos Georgia Department of Economic Development

Einen Perspektivenwechsel auf das Geschehen des Zweiten Weltkriegs präsentiert der US-Bundesstaat Georgia mit seinem neuen Georgia World War II Heritage Trail. Zwischen 1941 und 1945 erlebte die Rüstungsindustrie einen Aufschwung und mehr als 300.000 Soldat/innen wurden auf Stützpunkten in ganz Georgia auf ihren Auslandseinsatz vorbereitet. Deren Geschichten und interessante Hintergründe vermittelt der World War II Heritage Trail auf interaktive Art an neun Stationen in Georgia. Interessierte können in historischen Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg mitfliegen, selbst ein Schiff bauen, Trainingslager besichtigen oder sich auf die Spuren der legendären Band of Brothers begeben. So werden die Geschichten der Beteiligten – Geschichten über Mut, Charakterstärke und Patriotismus – hautnah und aus einer neuen Sichtweise erlebbar. Die einzelnen Stationen des Georgia World War II Heritage Trail befinden sich im Norden und im Zentrum des Bundesstaates sowie an der Küste:

Heimat der Band of Brothers

Ab 1942 wurden in Toccoa am Fuß des Currahee Mountain ausgewählte Männer erstmals in einer neuen Kampfgattung – den Fallschirmjägern – ausgebildet. Das Currahee Military Museum zeigt interessante Hintergründe zum Training, das insgesamt 17.000 „Toccoa Men“ durchliefen, und sie zu den Fittesten der U.S. Army machte. Das Schicksal der Easy Company aus dem Camp Toccoa wurde im Bestseller „Band of Brothers“ sowie in der gleichnamigen TV-Serie von Stephen Spielberg und Tom Hanks eindrucksvoll dargestellt.

Abheben in historischen Flugzeugen

Das National Infantry Museum erzählt u.a. von der Landung in der Normandie.

Das Commemorative Air Force Museum in Peachtree City ist den amerikanischen Veteranen des Zweiten Weltkriegs gewidmet und stellt Artefakte aus den 1940er Jahren sowie einen Nachbau der USS Enterprise aus. Das Highlight erwartet Besucher jedoch im Hangar: Neun voll einsatzfähige Flugzeuge, von denen sieben aus dem Zweiten Weltkrieg stammen. Mutigen bietet sich an ausgewählten Daten die einmalige Gelegenheit, im Rahmen eines Warbird Rides in einem der historischen Flugzeuge abzuheben.

Ruhmeshalle für Piloten

Die Stadt Warner Robins ist bekannt für ihren Luftwaffenstützpunkt und das Museum of Aviation, das zu den beliebtesten Touristenattraktionen Georgias zählt. Neben über 100 Flugzeugen, Raketen und Cockpits entdecken Besucher im Museum auch die Georgia Aviation Hall of Fame. Diese ehrt lebende und verstorbene Persönlichkeiten, die mit außergewöhnlichen Leistungen einen dauerhaften Beitrag zur Luftfahrt leisteten.

Ode an den Soldaten

Das in Columbus beheimatete National Infantry Museum zählt zu den besten kostenfreien Museen in den USA. Seine Hauptattraktion ist die „Last 100 Yards“-Rampe, die unter anderem die Erstürmung der Pointe du Hoc in der Normandie und den Fallschirmabwurf auf Corregidor während des Zweiten Weltkriegs nachstellt. Ein großer Teil des Museums widmet sich dem Kampf gegen den Faschismus, während im Außenbereich eine originalgetreu nachgebaute Company Street Besucher zurück in die 1940er Jahre versetzt.

Erfahrungen aus erster Hand

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Das National Infantry Museumweiß auch architektonisch Akzente zu setzen.

Mehr über die Schicksale und Erfahrungen von Amerikanern in Kriegsgefangenschaft erzählt das National Prisoner of War Museum in Andersonville, das auch von ehemaligen Kriegsgefangenen mitbegründet wurde. Es ist das einzige Museum, das sich ausschließlich dieses Themas widmet. Seine Ausstellung umfasst Artefakte, gesprochene Interviews und weitere Informationen über Kriegsgefangene. Viele davon stammen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Flugmanöver auf dem Stundenplan

Im Süden von Georgia, in Douglas, zeigt das World War II Flight Training Museum Exponate und informiert zur Ausbildung, Ausrüstung und zu den Flugzeugen der 63. Division der Air Force, die das Pilotenausbildungsprogramm des South Georgia Colleges absolvierte. Zwischen 1941 und 1944 erlernten dort bis zu 10.000 Kadetten das Fliegen sowie grundlegende Flugmanöver.

Helden der Lüfte

Geschichten von Mut, Pflicht und Aufopferung der Männer und Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs in der 8. US-Luftflotte dienten, beleuchtet das in Pooler ansässige National Museum of the Mighty Eighth Air Force. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie die Kampfjetpiloten des Luftwaffenstützpunktes von Savannah daran beteiligt waren, den Weg für die Befreiung Westeuropas zu ebnen.

Das Meer im Blick

Das Currahee Military Museum zeigt interessante Hintergründe zum Training der Fallschrimjäger.

An der Küste Georgias erhalten Geschichtsfans einen interaktiven Einblick, wie die Bewohner der Küstenregion zum Sieg der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg beitrugen und die Heimatfront verteidigten. Besucher können sich im World War II Home Front Museum selbst im Radartraining versuchen, ein Freiheitsschiff bauen oder ein Kampfflugzeug lotsen.

Immer auf der Hut

Am südlichsten Zipfel von Georgias Küste verfügt das U-Boot-Museum über die größte Sammlung an Original-Kriegsberichten aus dem Zweiten Weltkrieg außerhalb des Nationalarchivs. Zudem zeigt es eine umfassende Sammlung von U-Boot-bezogenen Artefakten, Modellen, Fotos und anderen Gegenständen aus dieser Zeit. Durch ein echtes Periskop können Besucher aus dem St. Marys Submarine Museum über den Meeresspiegel blicken. Weitere Informationen unter www.georgia-usa.de.