Flughafen BER – das neue Tor zur Welt

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Der BER wird m 31. Oktober 2020 nach gut 14-jähriger Bauzeit eröffnet. – Foto Flughafen Berlin Brandenburg GmbH/Günter Wicker

Lange, viel länger als geplant hat es bis zur Fertigstellung des Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (IATA-Code BER) gedauert. Nun hat die zähe Historie von immer neuen Verzögerungen ein Ende, denn am 31. Oktober 2020 eröffnet das vermeintlich modernstes Luftkreuz Europas. Mit einer Gesamtfläche von 1 470 Hektar sowie drei Terminals und zwei Start- und Landebahnen wird der BER mit einer Kapazität von zunächst 43 Millionen Passagieren an den Start gehen. Bis zum Jahr 2040 ist die Steigerung der Kapazität auf bis zu 58 Millionen Fluggästen pro Jahr geplant. Dadurch entstehen bis zum Jahr 2035 schätzungsweise 60.000 neue Arbeitsplätze. Der BER wird damit nicht nur einer der wichtigsten Arbeitgeber, sondern auch einer der bedeutendsten wirtschaftlichen Knotenpunkte und Wachstumstreiber für den Tourismus und das Kongressgeschäft der Region.

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Der neue Großflughafen ist mit einer eingängigen Beschilcerung ausgestattet. – Foto Flughafen Berlin Brandenburg GmbH/Günter Wicker

Zunächst stehen insgesamt zwei Terminals an zwei Standorten den Passagieren ab dem 31. Oktober 2020 zur Verfügung. Terminal 1 befindet sich ganz zentral auf dem Hauptgelände des BER, zwischen den parallel angelegten Start- und Landebahnen. Direkt an Terminal 1 angeschlossen ist Terminal 2. Es ist bereits fertiggestellt, wird aber voraussichtlich erst zum Start des Sommerflugplans 2021 in Betrieb gehen. Der Flughafen Schönefeld im nördlichen Bereich des Flughafens wird in Terminal 5 umbenannt.

Historischer Augenblick: Der Erstflug der Wizz Air nach Varna vom T5 des BER. – Foto Flughafen Berlin Brandenburg GmbH/Günter Wicker

Terminal 1 ist mit acht Ebenen das größte Terminal des BER und beheimatet den Bahnhof „Flughafen BER – Terminal 1-2“, zehn Check-in-Inseln mit insgesamt 118 Schaltern sowie 36 Sicherheitskontrolllinien für abfliegende Passagiere und fünf weitere für Umsteiger. Darüber hinaus verfügt das Terminal über ein breites Angebot an Shops, Gastronomie und Service-Einrichtungen. Herzstück ist der rund 9.000 Quadratmeter große Marktplatz direkt nach der Sicherheitskontrolle.

Großzügige Wartebereiche kennzeichnen den Flughafen Berlin-Brandenburg. – Foto Flughafen Berlin Brandenburg GmbH/Günter Wicker

Mit einer Länge von 200 Metern bietet das Terminal 2 voraussichtlich zum Start des Sommerflugplans 2021 eigene Check-in-Möglichkeiten, Sicherheitskontrollen, Gepäckförder- und Serviceanlagen sowie eine direkte Verbindung zum Terminal 1. Der Flughafen Schönefeld wird in Terminal 5 umbenannt und liegt im nördlichen Bereich des Flughafens. Neben dem Check-in-Bereich, Ankunfts- und Abflughallen sowie eigenen Sicherheitskontrolllinien, verfügt auch das Terminal 5 über ein umfangreiches Angebot an Shops, Gastronomie und Service-Einrichtungen. Für den Transfer zwischen Termin 1/2 und Terminal 5 können die S-Bahn-Linien S9 und S45 sowie Busse und Taxis genutzt werden. Terminal 5 ist vom Flughafenbahnhof „Flughafen BER – Terminal 5“ bequem in zehn Minuten zu Fuß zu erreichen.

Der ehemalige Flughafen Berlin -Schönefeld wurde zum BER Terminal 5. – Foto Flughafen Berlin Brandenburg GmbH/Günter Wicker

Im Mittelpunkt des von Meinhard von Gerkan, Hubert Nienhoff und Hans Joachim Paap entworfenen Flughafengeländes steht das gläserne Terminal 1. Als sogenanntes Midfieldterminal konzipiert, liegt es zwischen zwei Start- und Landebahnen und überragt die angrenzenden Bauten. Darunter die Verwaltung, Hotels und diverse Parkhäuser. Die seitlich des Terminals erbaute Beton-Kolonnade setzt einen gekonnten Kontrast zur gläsernen Hallenarchitektur. Ziel der Gestaltung war es, ein System aus einzelnen Bausteinen und damit ein übersichtliches Gesamtensemble zu schaffen, das auch bei zukünftigen Erweiterungen oder Ergänzungen des Geländes überschaubar bleibt. Als Leitmotiv agierte dabei das „One-Roof-Konzept“, das unter der 50.000 Quadratmeter großen Dachfläche alle wichtigen Flughafenfunktionen bündelt.

Zahlreiche Airlines stehen am neuen Airport bereits in den Startlöchern. – Foto flughafen Berlin Brandenburg GmbH/Annika Bauer

Als Tor zur Welt ist der Flughafen BER selbstverständlich auch entsprechend an das Straßen- und Schienennetz angebunden und bietet so beiderseits der Stadtgrenze ein verlässliches ÖPNV-Angebot. Mit dem Auto und Taxi erreicht man die Terminals 1 und 2 über die sechsspurig ausgebaute Autobahn A113 und die eigens geschaffene Abfahrt „Flughafen Berlin Brandenburg“. Terminal 5 ist am besten über die A113 an der Anschlussstelle „Schönefeld-Süd“ oder die ebenfalls ausgebaute Bundesstraße B96a erreichbar. Jeder zweite Flughafengast wird jedoch voraussichtlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an- und abreisen. Und hat dabei die Wahl zwischen S-Bahn und Regionalzügen sowie Bussen aus Berlin und der Airport-Region. Die Deutsche Bahn hat den BER in ihr Liniennetz aufgenommen und bietet erste Fernverkehrsverbindungen an. Mit dem neuen Airport-Express „FEX“ erreicht man den BER außerdem vom Berliner Hauptbahnhof über die Bahnhöfe Gesundbrunnen und Ostkreuz in nur 35 Minuten. Zwei neue Linien unter dem Namen PlusBus Airport-Region fahren außerdem unter der Woche im Stundentakt von Königs Wusterhausen über Wildau, Miersdorf und Schulzendorf zum Flughafen BER. Von der U-Bahn-Station Rudow aus verkehren ebenfalls Expressbusse. Von Potsdam aus fährt die Regionalbahn-Linie 22 mit einer Fahrzeit von knapp einer Stunde. Außerdem fahren die S-Bahnen S9 und S45 alle 20 Minuten in die Berliner Innenstadt.