Famose Leuchttürme am Atlantik

Leuchttürme
Einer der beeindruckensten Leuchttürme an der französischen Atlantikküste ist der Phare de Cordouan. – Foto Jean-Marc Losey

Der Leuchtturm von Cordouan – im Mündungsgebiet des Flusses Gironde in den Atlantik – ist einer von fünf Orten in Europa und Saudi-Arabien, die jüngst von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden. „Der König der Leuchttürme“, wie das Leuchtfeuer an der Gironde auch genannt wird, ist nur einer von zahlreichen Orientierungspunkten, die im Laufe der Jahrhunderte in der Gegend entstanden. Ob als Fotomotiv, Museum oder Aussichtspunkt, diese sechs Leuchttürme an der Atlantikküste Frankreichs versprühen noch heute viel Charme, auch wenn sie teilweise nicht mehr ihrer eigentlichen Aufgabe in der Schifffahrt nachkommen:

Versailles der Meere: der Leuchtturm von Cordouan

Sehenswert ist auch der Leuchttrum am Cap Ferret. – Foto G. Cassiau/Agence Les Conteurs

Seit 400 Jahren weist er den Schiffen den Weg in die größte Flussmündung Europas. Seit 2021 ist der „Phare de Cordouan“ UNESCO-Weltkulturerbe. Ein unvergessliches Erlebnis ist schon die Anreise mit dem Boot, denn der Turm befindet sich auf einem Felsplateau im Atlantik. Der älteste, auf See gebaute und noch aktive Leuchtturm Europas datiert auf das Jahr 1611. Er ist angelehnt an die berühmten Leuchttürme der Antike und diente der französischen Monarchie als Symbol für Macht. Heute gilt er als architektonisches Meisterwerk und erstrahlt noch immer in „königlichem“ Glanz: mit einer eigenen Wohnung und Kapelle für den König sowie prunkvollen Glasfenstern. Anreise mit dem Shuttle-Boot ab Royan oder Verdon-sur-Mer.

Ära geht zu Ende: der Leuchtturm von Grosse Terre

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Der Der „Phare de Grosse Terre“ warnt die Seefahrer seit fünf Jahrzehnten. – Foto Drone Win Air/Photographe Aurélie Stapf

1972 erbaut, 17 Meter hoch. Der „Phare de Grosse Terre“ in der Vendée ist einer der letzten großen Leuchttürme, die in Frankreich errichtet wurden. Einst diente er den Seefahrern als Orientierungshilfe: Er markierte nicht nur den Eingang in den Hafen von Saint-Gilles-Croix-de-Vie, sondern warnte zudem vor der felsigen Küste, wie sie für diesen Abschnitt der Vendée charakteristisch ist.

Allein auf weiter Flur: der Leuchtturm von Contis

Steht seit 1862: Der Phare de Contis. – Foto Tourismelandes/Yohan Esplaube

Der Leuchtturm im gleichnamigen Ort Contis Plage entstand im Jahre 1862 auf Anordnung von Napoléon III. Damals noch ganz in Weiß gehalten, fällt er heute nicht nur dank seiner Höhe von 38 Metern ins Auge. Auch der schwarze, spiralförmig verlaufende Anstrich macht den Leuchtturm von Contis, rund 15 Kilometer südlich von Mimizan, so besonders. Der einzige Leuchtturm im Département Les Landes entging 1944 nur knapp der Zerstörung, heute ist er wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Grenzposten: der Leuchtturm von Biarritz

Von Wellen nund Wogen umspült ist der Phare de Biarritz. – Foto Emmy Martens

Auf dem Cap Hainsart – 73 Meter über dem Meeresspiegel – thront der weiße Leuchtturm von Biarritz. Das 44 Meter hohe Leuchtfeuer markiert die Grenze der zwei südlichsten Départements der französischen Atlantikküste: Les Landes mit seinen Sandstränden im Norden und die felsige Küste des französischen Baskenlandes im Süden. Wer die 248 Stufen erklimmt, den erwartet eine spektakuläre Rundumsicht auf Ozean, Küste und Pyrenäen.

Zeugnis der Vergangenheit: der Semaphor von Saint Gildas

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Klein und gedrunken wirkt der Leuchtturm von Saint Gildas. – Foto V. Joncheray

Nördlich der Insel Noirmoutier ragt die Landzunge von Saint Gildas in den Atlantik. 1861 erbaut, markiert der Leuchtturm den südlichen Eingang in die Loire-Mündung. Im 19. Jahrhundert diente der zwölf Meter hohe Mast auf dem Gelände zur Überwachung von Küste und Kommunikation. Heute ist im Leuchtturm ein Museum untergebracht, welches die Entwicklung und Geschichte der maritimen Kommunikation aufgreift und von den Schiffsunglücken in der Loire-Mündung zeugt. Pointe

Duett auf der Insel Ré: der Phare des Baleines

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Auf der Insel Ré erhebt sich der Phare des Baleines. – Foto Laurence Furic

Mit seinen 57 Metern Höhe zählt der Phare des Baleines zu den höchsten Leuchttürmen Frankreichs. Aber auch in seiner Leuchtkraft ist der 1854 fertiggestellte Gigant kaum zu übertreffen: Seine Reichweite beträgt 50 Kilometer. Die westlichste Flanke der Insel Ré teilt sich der „Grand Phare“ mit seinem älteren, aber deutlich kleineren Bruder, der bereits im 17. Jahrhundert auf Anweisung von Colbert – Finanzminister unter dem „Sonnenkönig“ Ludwig XIV – errichtet wurde. 257 Stufen führen auf eine Aussichtsplattform mit einem Rundumblick auf Meer, Wälder, Sumpflandschaften und die Insel. Weitere Informationen unter www.atlantikkustefrankreich.de.