Nach einer langen Wanderung auf einsamen Wegen draußen in der Wildnis auf einem Biwakplatz übernachten, am nächsten Morgen bei den ersten Sonnenstrahlen das mitgebrachte Frühstück auspacken und gestärkt aufbrechen zum nächsten Etappenziel: Das naturnahe Trekkingerlebnis auf Waldpfaden ist jetzt auch im Elbsandsteingebirge zwischen Dresden und Prag möglich. Am 28. April eröffnen die Forstverwaltungen Sachsenforst und Lesy České republiky, s.p. den 100 Kilometer langen „Forststeig Elbsandstein“ in Bad Schandau.
Die Trekkingroute ist die erste siedlungsferne, mehrtägige, grenzüberschreitende Route im Elbsandsteingebirge, das für seine bizarren Felsformationen und mächtigen Tafelberge bei Millionen von Aktivurlaubern bekannt ist. Ganz bewusst führt sie nicht zu den Top-Ausflugszielen der Region, wie der Bastei im Nationalpark Sächsische Schweiz oder dem Prebischtor im Nationalpark Böhmische Schweiz. Stattdessen geht es durch das Landschaftsschutzgebiet auf linkselbischer Seite von Schöna an der Elbe, über Ostrov auf tschechischer Seite, das Bielatal und die Nikolsdorfer
Wände zum Ziel in der Kurstadt Bad Schandau. Zwölf Tafelberge und 17 Aussichtspunkte – darunter Großer Zschirnstein, Hoher Schneeberg, Gohrisch und Papststein liegen auf dem Weg. Die Tour ist anspruchsvoll und nur für geübte, trittsichere Wanderer zu empfehlen.
„Mit dem Forststeig bekommt das Elbsandsteingebirge endlich einen eigenen Trekkingpfad“, sagt Klaus Brähmig, Vorsitzender des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz (TVSSW). „Fernab von Zivilisation und Luxus können Wanderer hier unberührte Landschaft und heilsame Stille erfahren. Aber auch Abenteuer und sportliche Herausforderung kommen nicht zu kurz. Kurzum: Der
perfekte Weg für ein intensives Naturerlebnis.“
Inspiriert durch skandinavische und neuseeländische Vorbilder entwickelten die Forstverwaltungen in den vergangen fünf Jahren das Projekt. Erste Testwanderungen gab es im Frühjahr 2017, daraufhin wurde die Route optimiert, das Netz an Schutz- und Trekkinghütten erweitert und gelbe Markierungen an Bäumen angebracht. An einigen Stellen wurden zusätzliche Wanderwegschilder aufgestellt.
Entlang der Strecke liegen fünf einfach ausgestattete Trekkinghütten mit Gemeinschaftsschlafsaal für zehn bis zwölf Personen, eine davon ist über einen Abstecher zu erreichen. An drei Biwakplätzen mit Schutzhütten können jeweils bis zu fünf Zweimannzelte aufgestellt werden. Für die Übernachtung benötigen die Wanderer ein Trekkingticket, das bei Servicepartnern und
Sachsenforst erhältlich ist. Komfortablere Unterkünfte können über kleinere Abstecher ebenso erreicht werden. 19 Betriebe, darunter Pensionen, Gasthöfe sowie Wald- und Bergführer sind als Partner des Fortsteigs ausgezeichnet. Weitere Iformationen unter www.forststeig.de.
G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.