
Wie wäre es mal mit drei typischen Vertretern der irischen Kunst, Kultur und Historie? Sie haben Patina, stellen grandiose Kunstsammlungen aus und spielen mit irischer Geschichte so leichtfüßig wie Straßenjongleure mit ihren Bällen. Da ist als erstes seiner Art das National Museum of Ireland in Dublin zu nennen. Es bildet mit drei Sektionen von Archäologie über Naturgeschichte bis gestaltende Kunst einen selbstbewussten Rahmen um ein so kleines wie großartiges Land der Kultur. Von den berühmten Moorleichen der Eisenzeit wandert man zu gewaltigen Tierskeletten ebenso wie durch 400 Jahre der irischen Möbelkultur. Ein verregneter Nachmittag vergeht hier wie im Flug.

In Irlands historischem Osten, in der hübschen Küstenstadt Waterford dreht sich vieles um die Wikinger. Sie gründeten die Stadt im 9. Jahrhundert und auch nachdem die Iren sie vertrieben hatten, blieb der Glanz einer frühen Königskultur an der heute fünftgrößten Stadt Irlands haften. In einem Komplex von drei Museen im sogenannten Viking Triangle sind diese Waterford Treasures gesammelt und erzählerisch ihren Epochen zugeordnet. Besonders eindrucksvoll stellt sich das im von den Wikingern vor 800 Jahren erbauten Reginalds Tower dar.

Cork im Süden, die zweitgrößte Stadt der Republik Irland, zeigt in der Crawford Art Gallery eine solch umfassende Sammlung an irischer und europäischer Malerei des 18. Jahrhunderts, dass einem der Mund schon mal offensteht. Was sich hier, in dieser – wie die Iren sagen – Bounty der Kultur gesammelt hat, ist hohe Klasse der Museumkultur. Mit über 4000 Exponaten bis hin zu Highlights griechischer und römischer Skulpturen, die man 1818 aus dem Vatikan Museum in Rom nach Cork gebracht hat, ist es ein wirklich erstaunliches Museum.
Buchtipp: Der ultimative Reiseführer für die Grüne Insel
Viel umfangreicher und geballter findet sich wohl kaum (Reise-) Wissen über die Grüne Insel als in dem brandneu erschienenen Reiseführer Inselspuren – Entdeckungstouren durch Irland und Nordirland von Karsten-Thilo Raab: „Ein Fremder ist ein Freund, dem man bisher noch nicht begegnet ist“, lehrt der irische Volksmund. Tatsächlich ist dies kein bloßes Lippenbekenntnis. Wer über die Grüne Insel reist, wer durch die herrlichen Nationalparks, durch die ausgedehnten Moorlandschaften wandert, wer auf den Spuren der Kelten versucht, das reiche kulturelle Erbe der Insel, das von weit mehr als 9.000 Jahren der Besiedlung zeugt, kennen zu lernen oder einfach bei einem Pint in einem der urgemütlichen Pubs Entspannung sucht, wird schnell feststellen, dass dies keine leeren Worte sind.
Im Gegenteil, die Iren sind für ihre Aufgeschlossenheit und ihre Kontaktfreudigkeit bekannt. Die dünn besiedelte Insel im Westen Europas hat aber noch andere Pfunde, mit denen sie wuchern kann: eine schier nie enden wollende Zahl an Mythen und Legenden.
Hinzu kommen ebenso abwechslungsreiche wie grandiose Landschaften, die in mehr als 40 verschiedene Schattierungen von Grün getaucht sind, und ein Klima, das ganz wesentlich von den Ausläufern des warmen Golfstroms geprägt wird. Die zahlreichen Berge, Heidelandschaften, Seen, Flüsse, einsame Buchten und wildromantischen Küstenabschnitte sind ein Paradies für Naturliebhaber. Wanderer, Radfahrer und Reiter kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Freizeitkapitäne, Angler und Wassersportler. Daneben bieten pulsierende Metropolen und Städte wie Dublin, Belfast, Galway, Londonderry und Cork, aber auch verträumte Orte und Örtchen wie Kilkenny, Kinsale oder Dingle einen stimmungsvollen, nicht minder faszinierenden Kontrast. Und überall heißt es: „Ceád Míle Fáilte“ – Tausend Mal willkommen!
Erhältlich ist der 388 Seiten starke Reiseführer Inselspuren – Entdeckungstouren durch Irland und Nordirland (ISBN 978-3-939408-90-1) von Karsten-Thilo Raab ab sofort für 19,99 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei beim Westflügel Verlag.

Mortimer
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