Dublins Museen – zwischen Kunst und Kuriosem

Dublins Museumslandschaft ist faszinierend, spannend und lehrreich und bietet zahlreiche Hingucker wie hier das Wachsfigurenmuseum.
Dublins Museumslandschaft ist faszinierend, spannend und lehrreich und bietet zahlreiche Hingucker wie hier das Wachsfigurenmuseum.

Vom neuen Wachsfigurenmuseum zur Modernen Kunst. Vom skurrilen Glasnevin Cemetary Museum und den Grabstätten der irischen Nationalhelden zum Writers‘ Museum der literarischen Größen Dublins. Oder vom volkskundlichen Little Museum zu den irischen Sagengestalten im National Leprechaun Museum. Ein Streifzug durch Dublins Museumswelt spannt den Bogen von der irischen Volksseele in die Gegenwartskultur von Kunst und Musik. Das Mortimer Reisemagazin stellt einige der spannendsten Museen der irischen Hauptstadt vor:

Im National Wax Museum Plus sind alle Aspekte des irischen Lebens in Wachs gegossen: Das neu eröffnete Historienkabinett im Temple Bar-Viertel setzt auf interaktive Räume mit gruseligen Figuren wie Hannibal Lector, Frankenstein und Graf Dracula. Irische Wissenschaftler tüfteln an alten und neuen Erfindungen. Und in der Hall of Fame tummeln sich Rock- und Filmlegenden wie U2, Phil Lynott, Van Morrison und Colin Farrell.

Ob Historisches, Kunst, Kitsch oder Kultur - Dublins Museen bieten von allem etwas.
Ob Historisches, Kunst, Kitsch oder Kultur – Dublins Museen bieten von allem etwas.

Mit 3.500 Exponaten ist das Irish Museum of Modern Art ein wahrer Kunstschatz: Die Sammlung konzentriert sich auf irische Gegenwartskunst seit 1940, so zum Beispiel das Stilleben eines Lunchpakets mit Früchten aus nassem Toilettenpapier der irischen Künstlerin Caroline McCarthy von 2002. Das IMMA beschäftigt sich auch vielfach mit dem Werk des Malers Francis Bacon, dessen Original-Atelier in der nahe gelegenen Hugh Lane Gallery sensationell rekonstruiert ist.

Die letzte Ruhestätte für 1,5 Millionen Seelen ist der Glasnevin Cemetery: Auf dem idyllischen Prominentenfriedhof neben dem Botanischen Garten besucht man vom Normalbürger bis zum Staatsmann eine illustre Gesellschaft, die das Staatsgefüge des heutigen Irland geprägt hat. Nimmt man einige Namensbedeutungen wörtlich, ruhen in Glasnevin auch 1.733 Könige, 115 Lords, 68 Päpste und 107 Brücken. Das kleine Museum veranschaulicht solche und andere Geschichten des Friedhofslebens.

Eine Reise zurück bis 7000 v. Chr. garantiert das National Museum of Ireland. Der Besuch der gewaltigen Sammlung aus Irlands Frühgeschichte ist ein Muss. Besonders interessant sind die Funde aus der Bronzezeit wie etwa der Kelch von Ardagh oder auch die Körper, die in irischen Mooren überdauert haben. Das NMI gliedert sich neben der Archäologie in andere Themengruppen wie Country Life, Decorative Arts & History, Natural Life. Eine große Geschichte des kleinen Insellandes.

Selbst die Friedhofslandschaft an Dublins hat einiges zu bieten.
Selbst die Friedhofslandschaft an Dublins Glasnevin Cemetery hat einiges zu bieten.

Ein hörbares Literaturerlebnis ist der Besuch des  Dublin Writers’ Museum. Die irischen Nobelpreisträger für Literatur, Wilde, Yeats und Beckett leben mit liebevoll gepflegten Memorabilien auf. Auch James Joyce, der den Preis nie bekam, ist mit „Ulysses“ anwesend. Erzähltexte ertönen im Raum und aufgeschlagene Buchseiten von Erstausgaben, biografische Übersichten, und unglückliche Liebesgeschichten machen die Dichter unvergessen. Brendan Behan erzählt von einer kuriosen Party und Jonathan Swift reist mit Gulliver durch die irische Sagenwelt.

Das Little Museum of Dublin kennzeichnen drei Stockwerke von Dublinern für die Dubliner: Ein Nachbarschaftsmuseum ist in dem georgianischen Stadthaus am St. Stephen‘s Green entstanden. Hunderte Sammelstücke erzählen vom Leben im Dublin des 20. Jahrhunderts. Briefe, Bilder, Plakate, Möbel und Lieblingsstücke, die von Bürgern eigens für das Little Museum gebracht wurden, veranschaulichen das alte Dublin. Mit Voranmeldung bei City of a Thousand Welcomes wird man als Besucher sogar von einem Dubliner begrüßt, der bei einem Pint oder einer „kleinen“ Tasse Tee seine Stadt erklärt.

Eine Hommage an einen Mythos: das Leprechaun Museum. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Eine Hommage an einen Mythos: das Leprechaun Museum. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Ein kleines Museum für die irischen Mythen, Märchen und Sagengestalten ist das National Leprechaun Museum. Angeführt von den nicht immer netten Kobolden, den Leprechauns, deren Goldtöpfchen verschwindet sobald man nach dem Regenbogen greift. Es ist ein kinderfreundliches Museum mit allerhand Verspieltem. Für Erwachsene geht es aber auch zu den dunklen Gestalten der irischen Legenden.

Buchtipp: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Iren, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-804-5. Das Buch ist im Buchhandel oder direkt beim Conrad Stein Verlag erhältlich.

Karsten-Thilo Raab: Irland und Nordirland, Morstadt Verlag, ISBN 978-3-88571-325-8. Erhältlich ist der Titel unter www.morstadt-verlag.de oder im Buchhandel.

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