Ebbelwei – süffiges „Lebenselixier“ aus Frankfurt

Apfelwein und der Bembel mit seinen schönen blauen Verzierungen gehören zusammen. (Foto: djd)
Apfelwein und der Bembel mit seinen schönen blauen Verzierungen gehören zusammen. (Foto: djd)

Eine Gegend lässt sich nicht nur landschaftlich, sondern auch kulinarisch beschreiben, denn jede Region hat ihr typisches Gericht, das untrennbar mit ihr verbunden ist. Diese Spezialitäten haben meist eine lange Geschichte und vermitteln neben den Gaumenfreuden auch ein Stück Heimatgefühl.

Eine Salzbrezel und dazu ein süffiger Apfelwein - so genießen die Frankfurter gerne ihr "Nationalgetränk". (Foto: djd)
Eine Salzbrezel und dazu ein süffiger Apfelwein – so genießen die Frankfurter gerne ihr „Nationalgetränk“. (Foto: djd)

In Frankfurt am Main ist hier an erster Stelle der Apfelwein zu nennen, der quasi als Nationalgetränk gilt und aus einem traditionellen Tonkrug, dem Bembel, ausgeschenkt wird. Der „Äppler“ ist seit über 250 Jahren fest in der hessischen Kultur verankert. Eine Reblausplage führte damals zu starken Ernteausfällen für die dortigen Winzer und so kelterte man Wein aus Äpfeln, welche von den Parasiten verschont blieben. Auch heute noch stammen die Früchte für den Apfelwein von den Streuobstwiesen rund um die Stadt, was ihn zu einem nachhaltigen und regionalen Erzeugnis macht.

Doch viel wichtiger als die Geschichte ist der feinherbe Geschmack des „Stöffches“, der nicht nur die Einheimischen begeistert. Auch Touristen genießen die Frankfurter Gemütlichkeit bei einem süffigen Schoppen und so reiht sich vor allem im Stadtteil Sachsenhausen ein Apfelweinlokal ans nächste. Die entsprechenden Gasthäuser sind übrigens am Fichtenkranz über der Eingangstür zu erkennen, denn „wo’s Kränzche hängt, wird ausgeschenkt“. Das Vergnügen an dem goldgelben Getränk steht sicherlich an erster Stelle. Doch wird ihm auch eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Die Inhaltsstoffe sollen das Immunsystem stärken sowie Herz- und Kreislauferkrankungen vorbeugen. Zudem liegt der Alkoholgehalt mit rund fünf Prozent im unteren Bereich. Daneben schätzen viele Figurbewußte, dass 100 Milliliter Apfelwein nur rund 40 Kalorien haben.

Der Apfelwein wird aus traditionellen Tonkrügen, den so genannten Bembeln, ausgeschenkt. (Foto: djd)
Der Apfelwein wird aus traditionellen Tonkrügen, den so genannten Bembeln, ausgeschenkt. (Foto: djd)

Eine gesellige Möglichkeit, sich der Apfelweinkultur in der Main-Metropole zu nähern, sind die zahlreichen Festivitäten rund um das traditionelle Getränk. Der Online-Kalender auf www.frankfurt-tourismus.de zeigt alle Veranstaltungen im Überblick. Besonders viele Besucher werden zur internationalen Messe „Apfelwein weltweit“ am 6. April im Palmengarten erwartet. Über 200 verschiedene Apfelweinspezialitäten können in Form edler Tropfen oder erlesener Speisen verkostet werden. Beeindruckend ist auch die umfassende Apfelsortenausstellung des Deutschen Pomologenvereins. Im Restaurant LaFleur gibt es von zwölf bis 15 Uhr auf die Messe abgestimmte Speisen, die à la carte wählbar sind.

Die Äpfel zur Herstellung des "Ebbelwei" stammen aus dem Frankfurter Umland. (Foto: djd)
Die Äpfel zur Herstellung des „Ebbelwei“ stammen aus dem Frankfurter Umland. (Foto: djd)

Zu einem schönen Tag rund um den „Ebbelwei“ gehört auch eine Tour mit dem „Ebbelwei-Express“ durch Sachsenhausen und die Frankfurter Altstadt. Die Fahrten finden zwischen 13.30 Uhr und 19 Uhr ganzjährig an den Wochenenden und an Feiertagen statt. Tickets für die traditionelle Straßenbahn-Rundfahrt sind beim Schaffner erhältlich. Im Fahrpreis von sieben Euro pro Erwachsenem sind eine Tüte Salzbrezeln und eine Flasche Apfelwein enthalten.

Wer sich dem „Gold zum Trinken“ auch ein wenig ernsthafter widmen möchte, kann das beim geführten Stadtrundgang „Frankfurt und der Ebbelwei“ tun. Die Tour startet am Römerberg und führt über den Eisernen Steg nach Sachsenhausen, wo das Herz des Apfelweins schlägt. Beim Rundgang erfährt man vieles über die Geschichte des Kulturgetränks, seine Herstellung und viele unterhaltsame Anekdoten. Mehr unter www.frankfurt-tourismus.de (djd/pt). 

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