Auch wenn hier keine funkelnden Edelsteine zu finden sind, trägt das Örtchen Quincy im US-Bundesstaat Illinois seinen Namen „Gem City“, also „Stadt der Juwelen“, vollkommen zu Recht: Über 3.500 historische Häuser aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert verleihen der Stadt am Mississippi ihren pittoresken Charme. Glücklicherweise geizen die Einwohner von Quincy nicht mit ihren Schätzen. Im eleganten East End Historic District können Besucher im Rahmen verschiedener Touren die vielfältigen architektonischen Stile und kunstvoll angelegten Gärten der liebevoll erhaltenen Privathäuser sowie die Geschichte des Städtchens im Mittleren Westen der USA entdecken.
Sogar das Tourismusbüro von Quincy ist in einem der eindrucksvollsten Gebäude der Stadt untergebracht, der Villa Kathrine. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei um einen kleinen orientalischen Palast nordafrikanischer Prägung. Hinter der prächtigen Fassade kann das von dem Weltenbummler W. George Metz errichtete Gebäude mit einem Pool aus Marmormosaik, einem Innenhof mit überdachtem Balkon und der Nachbildung einer tunesischen Moschee aufwarten.
Quincy auf eigene Faust erkunden
Die bauliche Vielfalt von Quincy kann höchst individuell erkundet werden, am besten mit dem Auto oder per Fahrrad, das beim Verkehrsbüro ausgeliehen werden kann. Dieses hat auch einen Flyer herausgegeben, der den Besuchern die vier Bezirke der Stadt, die im nationalen Register historischer Viertel stehen, erschließt. 15 Stationen mit insgesamt 20 Gebäuden sind aufgelistet. Die Erbauungsjahre reichen von 1870 bis 1970 und decken damit ein breites Spektrum von viktorianischer Gotik über Art déco bis hin zu Bauhaus und Moderne ab. Wer während der Tour eine schmackhafte Stärkung benötigt, wird bei Underbrink’s Bakery fündig, wo deutsche Urlauber vertrautes Süßgebäck wie etwa Plunderteilchen finden.
Wer die architektonischen Schätze Quincys noch näher kennenlernen möchte, ist bei Quincy Preserves gut aufgehoben. Die Organisation widmet sich der Erhaltung der historischen Bauten der Region und organisiert unter anderem jedes Jahr zwei thematische Architekturführungen. Die „Spring Homes Tour“ findet 2019 am 22. Juni von 9 bis 13 Uhr statt. Neben den Gebäuden der Stadt liegt hierbei das Augenmerk auf den dazugehörigen Gärten, die in voller Pracht erblühen. Im Herbst, jeweils am dritten Samstag im Oktober (19. Oktober 2019), findet von 10 bis 16 Uhr die Tour „Behind Closed Doors“ statt. Hier stehen die historischen Gebäude und zahlreichen Baustile, die in Quincy zu finden sind, im Mittelpunkt und werden unter fachlicher Führung erläutert.
Intime Einblicke
Im Rahmen einer „Private Home Tour“ erhalten Gruppen eine Auswahl der faszinierendsten Wohnhäuser der Stadt. Insgesamt 18 Villen stehen zur Auswahl, von denen sich die Besucher im Schnitt drei auswählen können. Neben den architektonischen Besonderheiten der Gebäude und den illustren Gärten können teils auch umfangreiche Privatsammlungen bewundert werden. In jedem Haus verbringen die Besucher etwa 30 bis 45 Minuten. An jeder Station übernehmen die jeweils versiertesten Tour-Guides die Führung – die Hausbesitzer selbst. Die Kosten betragen 5 US-Dollar pro Teilnehmer und Haus. Weitere Informationen zur Stadt Quincy gibt es unter www.seequincy.com und unter www.GreatRiverRoad-Illinois.de.
Mortimer
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