Crumlin Road 53-55 in Belfast war ein düsterer Ort in der Geschichte Nordirlands: Über 150 Jahre lang war das Gefängnis ein dramatischer Schauplatz und bezeugt heute die Praktiken und Härten einer Strafjustiz der jeweils herrschenden politischen Epochen. Es wurde 1996 aufgegeben und ist heute eine kulturelle Drehscheibe, eine Bühne für Konferenzen und Konzerte sowie ein Veranstaltungsort für Events: Hochzeiten zum Beispiel.
Im Jahre 1845 wurde das Gefängnis in Crumlin Road Gaol erbaut. Über 150 Jahre waren hier neben Kindern aus verarmten Familien Straftäter, aber auch politische Gefangene inhaftiert, unter anderem auch Frauenrechtlerinnen. Bis zu seiner Schließung 1996 war das Gefängnis die dramatische Bühne einer sehr bewegten Zeit in der irischen Geschichte.
Interviews mit ehemaligen Häftlingen
Nicht zuletzt wurde das Crumlin Road Gaol zu einem sehenswerten, wenngleich sehr nachdenklich stimmenden Anziehungspunkt. Besucher erkunden einen Ort, an dem immerhin 25.000 Häftlinge eingesessen haben. Sie können das Gefängnis nun bei einer selbst geführten Tour erkunden – durch den weitläufigen C-Trakt bis zur Zelle der Verdammten: der „Condemned Man’s Cell“, in der 17 Männer hingerichtet wurden. Videos und Audioaufnahmen dokumentieren die historischen Fakten. Hologramme und Interviews mit ehemaligen Häftlingen lassen die Geschichte noch anschaulicher wiederaufleben.
Man kann jedoch nicht nur auf eigene Faust in sie eintauchen. Wer detailliertere Informationen zum Gefängnis erhalten möchte, kann auch an der 90-minütigen Führung teilnehmen. Sie umfasst weitere Bereiche des Gefängnisses und Hintergründe, die die geschichtskundigen Fremdenführer erzählen. Die selbst geführte Tour dauert etwa 70 Minuten. Weitere Informationen unter www.crumlinroadgaol.com.
Mortimer
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