Cool Swimming auf der Grünen Insel

Swimming
Swimming ist in – und dies bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit – wie hier am Forty Foot in Dún Laoghaire vor den Toren von Dublin

Pack die Badehose ein! Wir sind am Meeeeer! Irlands Badestrände sind wunderbar. Etliche „Blue Flag Beaches“ signalisieren die hohe Qualität des Wassers. Überall entlang der Küste, am Wild Atlantic Way und an der Causeway Coast in Nordirland. Und an der Irischen See … und der Keltischen See! Ja, überall! Echt! Gerade im herben Winter und im herben Frühjahr verwirbeln die hohen Wellen jede Menge Sauerstoff ins wogende Meer. Im herben Herbst eigentlich auch! Im Grunde genommen das ganze herbe Jahr über. „..to be honest!“

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Mit Neoprenanzügen trotzen die Wagemutigen der Kälte des Meeres.

Aber das macht es aus. Es ist wunderbar: Der frische Wind bläst die sprühende Gischt auf die Küste und trägt die Sauerstoff-gesättigte Luft weithin über das Land: Tief einatmen! Ausatmen! Und eintauchen in die Frische des Meeres!!! Was? … wirklich?… ins eiskalte Wasser? „Sure!“, lautet die Antwort – und die schelmische Erklärung dazu so oder ähnlich: „…why not, no bother“ – Kein Problem. Das Wasser ist so warm wie im Sommer!

Wellenreiten hat auf der Grünen Insel ganzjährig Saison – so wie an den Rogey Rocks.

Böse Witze über Schwimmen in Irland gibt es zuhauf. Von den hyperaktiven Befürwortern wie von den ahnungslosen Genussverächtern. „Believe it or not“ – Glaubt es oder nicht: es sind nicht die Ignoranten, die draußen bleiben! Meeresschwimmen in Irland ist der Energizer schlechthin: vitalisierend durch und durch! Bis in die Eingeweide und tief in die Knochen. Nein, er verleiht keine scheinheiligen Flügel. Das stimmt. Er verleiht Schwimmhäute! Und wärmendes Fett auf den Hüften! Das kommt nicht vom Weihnachtstruthahn oder der fetten Ente. Auch nicht vom Bier. Das kommt vom Schwimmen im Meer! Von Tagen wie diesen, wo die Außenluft kälter ist als das Wasser. Das ist wie Eisbaden in Sibirien! Unter dem frei gehackten Eis ist das Wasser herrlich warm: Wozu haben wir den Golfstrom?

Zu den magischen Badeplätzen zähl der Strand von Narin und Portnoo.

Zugegeben, die Ansichten dazu sind geteilt. Man sieht das deutlich am ersten Weihnachtstag, zu Silvester oder Neujahr oder am 6. Januar zur „kleinen Weihnacht“. Dann sind gewöhnlich Hunderte Menschen draußen am Strand: Meeresbaden steht an! Die einen gehen rein. Mit oder ohne Neopren. Die anderen halten sich da raus. Mit oder ohne heißen Tee in der Hand. Einig sind sie sich im gemeinsamen Spaß. Es ist ein Spektakel für Jung und Alt.

Ecjhte Wellenreiter lassen sich nicht durch die Wassertemperatur schocken.

Und es geht – wie so oft – nur um den guten Zweck. Wetten werden angenommen. Zeiten werden gestoppt. Und Kopfprämien auf die Schwimmer ausgesetzt. Es geht um Charity! An solch besonderen Tagen jedenfalls. Um Breast Cancer Ireland, um Spenden für medizinische Hilfe an Kinder und Kranke. Es geht um die Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) oder die Seenotrettungsgesellschaft, die Leichtsinnige und Hyperaktive gegebenenfalls wieder herausfischt. Sonst geht es bloß um Weltanschauung: Komm wir fahren ans Meer! Pack die Badehose wieder ein! So oder so.

Swimming ist vor den Toren von Galway quasi immer angesagt. – Fotos Tourism Ireland

Übrigens, in Galway, an der Uferpromenade im Stadtteil Strandhill, steht am offenen Atlantik ein WellenMeeresFreiSchwimmBad. Jeden frühen Morgen – bis in den späten Abend – kommen die Menschen hierhin, ziehen sich fix um und springen hinein ins kühle Nass der weiten Galway Bay, mit einer bezaubernden Kulisse in der Ferne, der Silhouette der Aran Islands, so sie denn in jenen Stunden zu sehen sind. Cool Swimming – einfach herrlich!