Bayerns Steinwald per Rad entdecken

Steinwald
Einfach idyllisch: Das Fischerdorf Kornthan bei Wiesau im Land der 1000 Teiche. – Foto: DJD/Steinwald-Allianz/Matthias Kunz

Radwege gibt es in Deutschland en masse. Doch solche, auf denen man an einem Tag einen kompletten Naturpark umrunden kann, sind eher selten. Genau das ist aber im Nordosten Bayerns möglich: Der Steinwald-Radweg schlängelt sich auf knapp 63 Kilometern einmal um den zweitkleinsten Naturpark Bayerns – und lässt den Blick frei auf zahlreiche, teils seltene Pflanzen- und Tierarten.

Schutzzonen zum Erhalt der Artenvielfalt

Steinwald
Der Steinwald-Radweg führt einmal rund um den gleichnamigen Naturpark . – Foto: djd/Steinwald-Allianz/Georg Neumann

Der Steinwald liegt im sanft hügeligen Mittelgebirge zwischen Fichtelgebirge und Oberpfälzer Wald. Er ist geprägt von Basaltkuppen, bizarren Felsformationen, geschlossenen Waldlandschaften und vielen stehenden als auch fließenden Gewässern. Ein Großteil des 23.000 Hektar großen Naturparks ist als Schutzgebiet ausgewiesen, das unzähligen Pflanzen und Tieren einen sicheren Lebensraum bietet. Unter ihnen sind seltene Arten zu finden wie der Serpentinit-Zeigerfarn, die europaweit gefährdete Flussperlmuschel und der in Deutschland stark bedrohte Gartenschläfer – das „Tier des Jahres 2023“. Der Gartenschläfer gehört wie der Siebenschläfer zur Familie der Bilche. Laut der Deutschen Wildtier Stiftung war er ursprünglich in vielen Mittelgebirgen beheimatet, in den letzten 30 Jahren ist sein Verbreitungsgebiet in Europa jedoch um fast die Hälfte geschrumpft.

Mit dem Rad die Natur genießen

Zahlreiche Plätze – wie hier auf dem Haferdeckfelsen – laden zum Verweilen ein. – Foto: djd/Steinwald-Allianz/Georg Neumann

Diese vielfältige Natur wird auf dem Steinwald-Radweg erlebbar, dessen genauer Verlauf unter www.steinwald-urlaub.de einsehbar ist. Auf etwa 63 Kilometern geht es vier Stunden lang durch geschlossene Waldlandschaften, offene Flure und kleine Ortschaften und vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss Friedenfels oder der barocken Wallfahrtskirche Maria Hilf in Fuchsmühl. Der schönste Teil der Runde führt auf kurvigen, schmalen Wegen durch das Tal der Fichtelnaab, dem westlichen Quellfluss der Waldnaab.

Der Naturpark ist unter anderem geprägt von bizarren Felsformationen. – Foto: djd/Steinwald-Allianz/Peter von Felbert

Apropos Wasser: Der Naturpark Steinwald liegt im „Land der 1000 Teiche“, einer Region im Landkreis Tirschenreuth mit rund 4.700 Gewässern, in denen vor allem Karpfen gezüchtet werden. Wer den Radweg entlangfährt, kommt durch die Fischerdörfer Kornthan und Muckenthal, die zu den 100 Genussorten Bayerns zählen, und vorbei am riesengroßen Kornthaner Weiher. Auf dem gesamten Radweg wechseln sich anspruchsvolle Steigungen mit flachen Abschnitten ab, ein Teil der Strecke läuft über stillgelegte Bahnschienen. Insgesamt sind etwa 672 Höhenmeter zu überwinden. Der Steinwald-Radweg, der fast komplett asphaltiert ist, eignet sich gut als Tagesausflug für sportliche Radfahrer und E-Bike-Fahrer. (djd)