Auschwitz – Begegnung mit dem Grauen

Auschwitz
Das Konzentrationslager Auschwitz wurde am 27. Januar 1945 von den Alliierten befreit. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Am 27. Januar 2024 jährt sich der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum nunmehr 79. Mal. Dieser Ort im benachbarten Polen, der während des Zweiten Weltkriegs als das größte Vernichtungslager des nationalsozialistischen Regimes diente, ist heute ein Mahnmal und eine Gedenkstätte, die jährlich Tausende von Besuchern aus der ganzen Welt anzieht. Ein Symbol für den Holocaust, das auf erschreckende Art und Weise die Grausamkeit menschlichen Handelns vor Augen führt.

Auschwitz
Auschwitz und Birkenau waren Orte grausamer Nazi-Verbrechen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Ungeachtet der Besuchermassen herrscht in Auschwitz eine bedrückende Stille. Die grauen Gebäude und der Stacheldrahtzaun machen jedem spätestens beim Gang durch den berühmten Torbogen mit der geschwungen „Arbeit macht frei“-Aufschrift deutlich, dass dies kein gewöhnlicher Ort ist, sondern eine Stätte, an der Grausamkeiten begangen wurden, die sich vielfach der eigenen Vorstellungskraft entziehen.

Ort unmenschlicher Grausamkeit

Der Zugang zum Konzentrationslager mit dem markanten Schriftzug. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Das KZ Auschwitz wurde im Jahre 1940 von den Nazis im polnischen Oswiecim errichtet. Es bestand aus drei Hauptlagern und zahlreichen Nebenlagern, in denen über eine Million Menschen, darunter Juden, Sinti und Roma, politische Gefangene, Homosexuelle und andere verfolgte Gruppen, ermordet wurden. Das nahe gelegene KZ Birkenau war ein Teil des Komplexes und diente hauptsächlich als Vernichtungslager, in dem die meisten Opfer direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet wurden.

Unzählige Schuhe der Holocaust-Opfer zeichnen ein Bild des Grauens. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Heute fungiert das ehemalige KZ Auschwitz-Birkenau als eine Gedenkstätte und ein Museum, das Besucher dazu einlädt, sich intensiv mit der Geschichte des Holocausts auseinanderzusetzen. Die Besucher können die erhaltenen Gebäude, in denen die Opfer unter unmenschlichen Bedingungen leben mussten, besichtigen, aber auch die Gaskammern und die Überreste jener Eisenbahngleise, über das die Opfer in vollgestopften Zügen in das Lager gebracht wurden.

Stumme Zeugen des Leids

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Noch heute lässt sich erahnen unter welch unmenschlichen Bedingungen die Opfer eingesperrt wurden. – Foto: Karsten-Thilo Raab

In den Ausstellungsräumen sind persönliche Gegenstände der Opfer ausgestellt, wie Schuhe, Prothesen, Brillen, Koffer und Haare – alles samt stumme Zeugen des unermesslichen Leids und der Grausamkeit, die hier ertragen werden musste. Und es wird deutlich, wie die Nazis mit dem Hab und Gut der bemitleidenswerten Opfer auch noch skrupellos Geschäfte machten.

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Auch in die Gaskammer kann ein Blick geworfen werden. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Besonders erschütternd ist der Besuch der Gaskammern und der Krematorien. Hier wurden die meisten Menschen ermordet und ihre Leichen verbrannt. Der Anblick der Ruinen dieser Gebäude ist erschütternd und lässt einen verstehen, wenn auch nicht begreifen, welches Ausmaß an Grausamkeit hier herrschte.

Ergreifende Schilderungen

Auf dem Schienenweg wurden die Opfer nach Birkenau gebracht. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Aber nicht nur die Gebäude, Fotos und ausgestellten Gegenstände machen den Besuch so ergreifend. Es sind vor allem die Geschichten der Überlebenden, die hier von Zeitzeugen, Nachfahren der Opfer und Historikern detailliert geschildert werden. Sie geben einen bewegenden Einblick in die Geschichte des Lagers und vermitteln gleichzeitig einen Einblicke in das erbarmungswürdige Leben der Häftlinge. Die Berichte von Leid, Verlust und Hoffnung lassen einfach niemanden unberührt.

Teile der Unterkunftsbarracken in Birkenau können noch heute besichtigt werden. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Ein Besuch von Auschwitz und Birkenau ist fraglos keine angenehme Erfahrung, aber es ist eine unumstritten wichtige Erfahrung. Es ist wichtig, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und zu verstehen, was hier geschehen ist. Nur so lässt sich sicherstellen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen. Weitere Informationen unter www.auschwitz.org.