Auf der Velodyssey durch England und Frankreich

Velodyssey Redon_1 © Pierre Torset

Auf der Radroute Velodyssey, die im Juni dieses Jahres als erste der drei transnationalen Cycle West Strecken eröffnet wurde, kommen Familien und Hobby-Radfahrer auf ihre Kosten, die bei einem Aktivurlaub Entspannung suchen und die Natur genießen möchten: Die Strecke ist zu 80 Prozent verkehrsfrei und führt meist auf eigens für Radfahrer konzipierten Wegen an einigen der beeindruckendsten Landschaften Devons und der Bretagne entlang. Aktivurlauber können die 440 Kilometer lange Velodyssey entweder als Ganzes befahren oder sich ganz nach ihrem Geschmack einzelne Etappen aussuchen. Auf der Website der Velodyssey wird die Radroute in 18 Etappen gegliedert vorgestellt, zu jeder gibt es detaillierte Informationen, etwa zu Unterkünften und Sehenswürdigkeiten, sowie ein Höhenprofil. Zudem können dort die GPS-Koordinaten heruntergeladen werden.

Cornwall 2 © Cycle West Tim PestridgeIm Norden Devons führt die erste, 26 Kilometer lange Etappe der Velodyssey vom Küstenort Ilfracombe südlich durchs Landesinnere nach Barnstaple. Bereits nach den ersten Kilometern lockt ein Abstecher zur Atlantikküste nach Woolacombe, das dieses Jahr den Coast Award für den schönsten Strand Großbritanniens verliehen bekam.
Der Sandstrand von Woolacombe ist knapp fünf Kilometer lang und wegen seiner Sauberkeit, der guten Wasserqualität und den schönen Anlagen beliebt. Wegen der guten Wellen und dem sauberen Wasser zieht es Surfer aus ganz Großbritannien nach Woolacombe Beach. Für alle, die vom Fahrrad- in den Pferdesattel umsteigen möchten, gibt es die Möglichkeit zum Ponyreiten – für erfahrene Reiter sogar am Strand entlang.

Bevor Radfahrer die englische Hafenstadt Plymouth und damit den Ärmelkanal erreichen, führen die beiden letzten Etappen der Velodyssey in der Grafschaft Devon entlang des Dartmoor Nationalparks. Dieser ist vor allem als riesiger Naturpark beliebt, das Hochmoor, die Berge, Täler und Flüsse wurden vor Millionen von Jahren von der Natur gebildet und bieten zahllosen Pflanzen und Tieren eine Heimat. Bei ausgedehnten Spaziergängen können Urlauber hier auf etwa 950 Quadratkilometern Vögeln, Insekten, Wild, Forellen oder wildlebenden Ponys näher kommen oder sich geführten Touren anschließen und von den Rangern über Archäologie, Geschichte oder Ökologie lernen. Abenteurer erleben die vielfältige Natur beim Reiten, Klettern, im Kajak oder auf Off-Road-Touren mit dem Mountainbike. Informationszentren des Nationalparks gibt es unter anderem in Okehampton und Tavistock.

Roscoff © Cycle West TorsetBereits bei der Ankunft in Roscoff befinden sich die Fahrrad-Urlauber mitten an der Côte de Granit Rose, die mit ihren rosafarbenen Granitfelsen einen einmaligen Anblick bietet. Die Steine scheinen wie zufällig aufgetürmt und wechseln sich mit hellen Sandbuchten und blauem Wasser ab. Diese einmalige Natur können Urlauber vom Rad aus entdecken – oder sie spazieren an der Küste entlang, beobachten die bizarren Felsformationen und entdecken darin skurrile Formen wie Flaschen, Schlangen oder Hüte. Lohnenswert ist auch ein Schiffsausflug zu den sieben Inseln Sept Îles. Mit mehr als 20.000 Seevogelpaaren, unter ihnen auch Papageientaucher und Basstölpel, ist das Archipel das größte Vogelschutzgebiet an der französischen Küste. Die Felsen der rosa Granitküste sind übrigens über 300 Millionen Jahre alt, wurden vom Meer und Wind geformt und sind heute als nationales Kulturgut eingestuft.

Im Landesinneren folgt die Velodyssey dem Nantes-Brest-Kanal und zeigt eine unbekannte Seite der Bretagne fernab von Sturmfluten und schroffen Felsküsten: Auf ehemaligen Treidelpfaden radeln Urlauber hier durch mystische Wälder, an blühenden Feldern immer am Kanal entlang durchs verträumte Landesinnere der Bretagne. Der Kanal führt zudem durch den Guerlédan-See hindurch, der mit seinen bewaldeten Ufern erholsame Stunden oder eine kleine Erfrischung vom Fahrradfahren bietet. Kanal und See sind bei Anglern zudem als fischreiches Angelrevier mit vielen Süßwasserfischarten bekannt. Der insgesamt 360 Kilometer lange Kanal, der auf Initiative Napoleons gebaut wurde, war einst ein wichtiger Handelsweg. Heute trifft man hier vor allem auf Urlauber, die mit Hausbooten gemütlichen durch die Natur und die insgesamt 236 Schleusen schippern.

Weitere Details zum Projekt Cycle West sowie zu den drei Fahrrad-Strecken gibt es unter www.cycle-west.com/de.

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