Atlantis, The Palm – zu Gast in einer Ikone

Atlantis
Das Atlantis, The Palm, ist eine Hotel-Ikone und eine Destination für sich. – Foto: Karsten-Thilo Raab

In Dubai wird bekanntlich mehr geklotzt, denn gekleckert. In dem Emirat der Superlative weiß neben dem mit 828 Meter höchstem Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa, und dem 321 Meter hohen, wie ein Segel geformten Burj Al Arab insbesondere das Atlantis, The Palm, ein Ausrufezeichen zu setzen. Der famose Hotelkomplex auf der markanten Palmeninsel gehört fraglos zu den ersten Adressen in Dubai und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Je nach Flugrichtung sorgt die künstlich aufgeschüttete Insel in Form einer Palme schon beim Anflug auf das kleine Emirat für famose An- und Aussichten. So skeptisch insbesondere Natur- und Umweltschützer diesem Bauvorhaben gegenüber standen und stehen, so sehr kann sich wohl niemand der Faszination der Palmeninsel entziehen. Deren bauliche Form erschließt sich allerdings nur aus der Luft. Das grandiose Hotel markiert die Baumkrone und ist nicht nur bildlich die Krönung der Landgewinnung im Arabischen Golf.

Einfach einladend: Der Infinity Pool am White Beach des Atlantis. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Dabei ist das mondäne Atlantis mehr als ein Luxushotel. Es ist ein kleine Stadt, ja, eine Destination für sich. Erlebnischarakter inklusive. Vor dem pompösen Eingangsportal reiht sich Luxuskarosse neben Luxuskarosse und gibt einen Vorgeschmack darauf, was sich hinter der Fassade des im Jahre 2008 eröffneten Prachtbaus versteckt. In der großzügigen Lobby sorgt eine zentrale, zehn Meter hohe Skulptur von Künstler Dale Chihuly, bestehend aus 3.000 mundgeblasenen Glasstücken, für einen besonderen Blickfang. Von hier ebnet sich der Weg in eine Welt voller Glanz, Glitzer und Prunk.

Mehr als 1.500 Zimmer auf 22 Etagen zählt das Luxushotel. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Das für 1,5 Milliarden US-Dollar errichtete Resort verfügt über sage und schreibe 1.548 Zimmer, die sich auf 22 Stockwerke verteilen. Eine Klasse für sich bildet dabei exklusive Royal Bridge Suite. Stolze 924 Quadratmeter umfasst deren Fläche. Entsprechend ist auch der Preis, der mit umgerechnet gut 25.000 Euro pro Nacht zu Buche schlägt.

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Prachtvoll ist nicht nur der Lobby-Bereich gestaltet. – Foto Karsten-Thilo Raab

Nicht minder spektakulär sind die beiden Unterwassersuiten des Atlantis. Von den Zimmern bietet sich ein traumhafter Blick über drei Etagen auf die Ambassador Lagoon. Dahinter verbirgt sich eines der zehn größten Aquarien der Welt. Hier und im angrenzenden Lost Chambers Aquarium tummeln sich zusammen nicht weniger als 65.000 Meeresbewohner. Zu den 250 Fischarten gehören Haie, Mantarochen oder Napoleon-Lippfische. Der Blick vom Bett auf das famose Unterwasserkaleidoskop hat natürlich seinen Preis. Rund 9.000 Euro werden hier pro Nacht veranschlagt.

Herrliche Aussichten bieten sich im Badezimmer der Unterwassersuite. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Deutlich preiswerter, aber nicht minder spektakulär ist der Besuch des Ossiano, dem Unterwasserrestaurant des Resorts. Dabei darf sich das im wahrsten Sinne des Wortes (mehrfach) ausgezeichnete Restaurant rühmen, das wohl romantischste Speiselokal der Vereinigten Arabischen Emirate zu sein. Gerne lassen betuchte Gäste während des Dinners Liebesbotschaften oder Heiratsanträge von Tauchern hinter den 70 Zentimeter dicken Glasscheiben der oder dem Auserwählten präsentieren.

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Stimmungsvoll gibt sich die Bar im Restaurant Ossiano. – Foto: Karsten-Thilo Raab

An Genussmomenten mangelt es im Atlantis ohnehin nicht. In dem Resort finde sich gut drei Dutzend Restaurants, die die gesamte Bandbreite vom fine dining bis zu Fastfood abdecken. Für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Besondere Gaumenfreuden bieten neben dem Ossiano beispielsweise das japanische Restaurant Nobu, das libanesische Ayamna oder das Hakkasan, das modern interpretierte kantonesische Küche auf Sterneniveau serviert. Besonders beliebt sind hier der Enten-Salat oder die mit Hummer gefüllten Dim Sums.

Speisen mit Unterwasserkaleidoskop ermöglicht das Restaurant Ossiano. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Nicht zu vergessen ist sicher das Seafire, das als bestes Steakhaus des Landes gilt. Nicht nur beim Fleisch, sondern auch bei den Messern haben die Gäste die Qual der Wahl – von einer deutschen Metzgerklinge oder einem russischen Jagdmesser, über ein australisches Buschmesser bis hin zu einem amerikanischen Navajo-Indianer-Messer oder einem japanischen Shunmesser. Und wer die traditionelle Klinge aus dem Oman nutzt, darf sich zumindest für einen Moment wie ein Sultan fühlen. Ein Besonderheit sind im Seafire die short rib donuts, Krapfen mit Fleischfüllung.

Neben dem Strand verfügt das Atlantis auch über eine Poollandschaft. – Foto: Karsten-Thilo Raab

„Lange wurden in Dubai Produkte aus aller Welt schlicht importiert. Doch seit acht bis zehn Jahren hat hier ein Umdenken eingesetzt“, weiß Sascha Triemer zu berichten. Der 47-jährige aus der Nähe von Schwerin lebt seit gut zwei Jahrzehnten in Dubai. Triemer fing als Koch im Atlantis an und hat sich inzwischen in leitende Position aufgeschwungen.

Im Seafire Restaurant steht dem Gast eine Messerauswahl zur Verfügung. – Foto: Karsten-Thilo Raab

„Dubai setzt nun auf verstärkt lokale Produkte, statt weiter das Gros der Lebensmittel aus dem Libanon oder Ägypten zu beziehen“, weiß Triemer zu berichten, dass auf den Plantagen im Nachbar-Emirat Abu Dhabi mittlerweile ganzjährig Obst und Gemüse gedeihen – im Sommer wegen der extremen Hitze allerdings in heruntergekühlten Gewächshäusern.

Luxuskarossen vor dem Atlantis, The Palm. – Foto: Karsten-Thilo Raab

„Nachhaltigkeit gewinnt auch hier in Dubai mehr und mehr an Bedeutung“, so der 47-jährige weiter. Längst steht der mit einer Nigerianerin verheiratete Ostdeutsche nicht mehr am Herd. Nach Jahren als Leiter des Food and Beverages Bereichs fungiert Triemer heute als stellvertretender Chef des Atlantis Aquaventure. Dahinter verbirgt sich der vermeintlich größte Wasserpark der Welt, der sich direkt an den Hotelkomplex anschließt und von den Hotelgästen kostenfrei besucht werden kann.

Der Deutsche Sascha Triemer arbeitet im Atlantis in leitender Funktion. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Auf dem 22 Hektar großen Areal sorgen nicht weniger als 105, zum Teil überaus spektakuläre Rutschen für Abkühlung, Spaß und Adrenalinkicks – darunter der Leap of Faith. Nach einem 28 Meter langen, fast senkrechten Abgang geht es bei dieser Rutschpartie in einer gläsernen Röhre mitten durch ein mit Haien bevölkertes Becken.

Der Trident Tower im Atlantis Aquaventure verfügt über verschiedene Rutschen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Nervenkitzel ist auch auf Poseidon’s Revenge, der Rache des Poseidon, garantiert. Zwei Kapseln sind hier mit Falltüren ausgestattet. Nach einem Sturz aus 31 Metern Höhe geht der Boden der Rutsche plötzlich auf, während die Wagemutigen auf bis zu 60 Stundenkilometern beschleunigen. Wer es weniger aufregend mag, lässt sich in einem der beiden, bis zu 1,6 Kilometer langen Flüsse auf einem aufblasbaren Schwimmring oder in Schwimmweste treiben. Überaus populär ist es auch, in der Dolphin Bay mit Delfinen zu schwimmen oder mit den Meeressäugern ein wenig kuscheln.

Leap of Faith im Atlantis Aquaventure gehört zu den beliebtesten Rutschen. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Zum Aquaventure gehört auch ein 700 Meter langen Sandstrand, der in den Strand des Atlantis übergeht. Der Strand und die einzelnen Poolabschnitte sind mit mehr als 300 Lebensrettern bestückt. Hallo Baywatch! Ein David Hasselhoff ist allerdings nicht dabei. Sie alle tragen Schwimmshorts, ein T-Shirt und permanent ein Schwimmbrett unter dem Arm. Alle 30 Minuten tauschen sie untereinander ihre Position und rennen dabei zu ihren Kollegen, um diese abzulösen. Der Laufschritt dient dabei dazu, die Life Guards fit und wach zu halten.

Vom Strand des Atlantis Aquaventure fällt der Blick auf das Burj al Arab. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Derweil dröhnt am White Beach, einem eigens ausgewiesenen clubähnlichen Strandabschnitt, zwischen Palmen und Sonnenschirm moderne Musik. Vom Infinity Pool, der direkt oberhalb des Strandes endet, fällt der Blick auf das beeindruckende Panorama von Dubai-City mit den zahllosen Wolkenkratzern.

Beeindruckend ist der Fischreichtum der Ambassador Lagoon. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Aber das Atlantis wäre nicht das Atlantis, wenn es nicht noch mehr zu bieten hätte. Auf Lobbyebene und im Untergeschäft erstreckt sich eine eigene Mall mit Geschäften aller Art. Darunter zahleiche Nobelmarken. Im Souterrain befindet sich zudem der Eingang zu den Lost Chambers mit ihren unterschiedlichen Aquarien, deren optische Anmutung an das versunkene Atlantis gemahnen soll. Die Fish-Tales-Führung vermittelt hier einen Einblick hinter die Kulissen der Aquarien inklusive eines Einblicks in das Fischkrankenhaus. Eine Einrichtung, die ebenso faszinierend und ungewöhnlich ist, wie das Atlantis Hotel selber.

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Das Atlantis Hotel in Dubai ist unumstritten eine der Top-Adressen auf der Arabischen Halbinsel. – Foto: Karsten-Thilo Raab

Informationen: Atlantis, The Palm, Cresent Road, The Palm Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, Tel. 00971-4-4260000, www.atlantis.com.