48 Stunden im spanischen Pamplona

Eine der malerischsten Pl#tze im Pamplona: der Mercados medievales. (Foto Reyno de Navarra)

Ein spannendes Ziel für einen Kurztrip innerhalb Europas ist Pamplona, die Hauptstadt der nordspanischen Region Navarra. In der spanischen Lieblingsstadt Hemingways gibt es in der Tat jede Menge zu entdecken und zu erleben, von köstlichen Gaumenfreuden bis hin zu barocken Kulturschätzen. So könnten zwei erlebnisreiche Tage in Pamplona aussehen:S

Tag 1 – Auf einen Kaffee mit Ernest Hemingway

Der amerikanische Schriftsteller besuchte Pamplona insgesamt neun Mal und widmete der Stadt mit ihrem berühmten Stiertreiben sogar seinen Roman „Fiesta“. Eines seiner Lieblingsetablissements in der Stadt war das Café Iruña, seit 1888 an der Plaza del Castillo zu finden und damit eines der ältesten Cafés der Stadt. Bis heute hat sich das Café seinen traditionellen Charme bewahrt und ist ein idealer Ort, um im Zentrum Pamplonas mit einem starken Cortado in den Tag zu starten.

Pamplonas Altstadt entdecken

Beliebter Anlaufpunkt in Pamplona ist auch die Plaza Sasn Nicol. (Foto Eduardo Buxenst)

Pamplonas Altstadt wimmelt nur so von barocken Architekturjuwelen und Hinweisen auf Ernest Hemingway, den Jakobsweg sowie das berühmte Stiertreiben, die San Fermín. Der Stadtrundgang startet meist auf der Plaza de Toros, dem „Stierplatz“, wo die Statue Hemingways ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristengruppen ist. Der Platz bietet Zugang zur Altstadt, die bis heute teilweise von der Stadtmauer umringt ist. Die Stadtmauer von Pamplona ist Nationaldenkmal und gilt als eine der am besten erhaltenen Stadtmauern Spaniens.

Aussichtsreicher Rincón del Caballo Blanco

Um sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen empfiehlt sich ein Abstecher zum Aussichtspunkt „Rincón del Caballo Blanco“, der einen herrlichen Panoramablick bietet.

Herzstück der Altstadt ist die Kathedrale Santa María, erbaut zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert. Hinter der neoklassischen Fassade verbergen sich eines der schönsten gotischen Kloster Europas sowie die berühmte Ausstellung „Occidens“, eine interaktive Reise durch unsere Geschichte.

Die besten Pincho-Bars

Kleine Köstlichkeiten auf Basis regionaler Zutaten sind die ebrühmten Pinchos. (Foto Reyno de Navarra)

Auf der nahegelegenen Plaza Consistorial mit dem farbenfrohen Rathaus fällt jedes Jahr am 6. Juli um 12.00 mittags der Startschuss für San Fermín. Die Stierläufer jagen von hier in Richtung Calle Estafeta – und wem der Magen knurrt, der sollte es ihnen gleichtun, denn in der Calle Estafeta finden sich einige der besten Pincho-Bars der Stadt.

Kleine Köstlichkeiten

Kaum eine Aktivität ist typischer für Pamplona als eine „Pincho-Tour´“. Pinchos sind Navarras Antwort auf die spanischen Tapas, kleine, kunstvoll gefertigte Köstlichkeiten auf Basis regionaler Zutaten. Von 11 bis 18 wimmeln die Pincho Bars in den Straßen Estafeta, San Nicolás und auf der Plaza del Castillo nur so von hungrigen Foodies.

Die Barra Bar gehört zu den ersten Adressen für den Genuss der Pinchos. (Foto Eduardo Buxenst)

Die Pincho-Bars sind so vielfältig wie ihre Gäste und eine jede hat ihre Berechtigung. Die Bar Gaucho, C/ Espoz y Mina, 7, ist berühmt für ihre exquisite Tortilla de Patatas, während La Mandarra de la Ramos, C/San Nicolas 9, aus jeder Pore San Fermín atmet. La Cocina de Alex Mugica, Estafeta 24, interpretiert das Konzept des klassischen Pincho auf moderne Weise neu und heimst regelmäßig Preise und Auszeichnungen ein.

Genussgipfel: die Semana del Pincho

Absoluter Pflichttermin für Pincho-Fans ist die jährliche „Semana del Pincho“, die Pincho-Woche. Bereits zum 20. Mal jährt sich 2018 vom 2. bis 11. März 2018 der Wettbewerb, an dem sich rund 70 Bars und Restaurants der Region beteiligen, um den begehrten Titel des „Pincho des Jahres“ nach Hause zu holen. Die ausgezeichneten Pinchos können nach der Pincho-Woche in den Bars der Stadt probiert werden.

Grüne Lungen in Pamplona

Eine kleine Oase der Ruhe ist auch der Jardines Taconera. (Foto Tyron)

So köstlich Pamplonas Pinchos sind, bringen sie ein Problem mit sich: Es fällt schwer, mit dem Essen aufzuhören. Da empfiehlt es sich, an die Pincho-Tour einen Spaziergang anzuschließen. Pamplona bietet eine breite Auswahl an Parks und Gärten, darunter der französische Park Taconera mit seinen umherstolzierenden Pfauen, der romantische Park Media Luna oder der japanische Garten Yamaguchi.

Der Vorhang fällt im Teatro Gayarre

Im Teatro Gayarre, dem wichtigsten Theater der Stadt, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1903 zurückreichen, werden die größten Stücke der spanischen Kulturszene neben lokalen Produktionen aus Navarra aufgeführt.

Tag 2  – Der Vormittag gehört der Kultur

Schmucke Häuserzeilen säumen die Plaza del Castillo. (Foto Eduardo Buxenst)

Neben den gastronomischen hat Pamplona auch einige kulturelle Schätze zu bieten. Das Museo de Navarra in der Calle Santo Domingo, untergebracht in einem alten Spital, fungiert seit 1956 als Museum und nimmt seine Gäste mit auf eine Reise durch die Geschichte Navarras. Die Fundación Miguel Echauri, das ehemalige Heim des Malers aus Pamplona, befindet sich in der Altstadt und bietet Gelegenheit, neben den Werken des Künstlers ein typisches Pamploneser Haus aus dem 17. Jahrhundert zu bestaunen.

Im Museo Pablo Sarasate wird das Erbe des bekannten Geigenspielers und Komponisten ausgestellt. Das Gebäude wird heute außerdem als Kulturzentrum genutzt.

Speisen wie die Pilger

Pamplona
Quasi eine Pflichtstation: ein besuch der Catedral Sepulcro. (Foto Oscar Montero)

Wer den Nachmittag für den Besuch eines Weingutes nutzen möchte kann für das Mittagessen eines der traditionellen Pilgerrestaurants außerhalb Pamplonas wählen, beispielsweise das Camino del Perdón. Hier warten herzhafte Spezialitäten aus der Region im rustikalen Ambiente darauf, hungrige Pilgermägen zu füllen – oder eine gute Grundlage für eine Weinverkostung zu schaffen.

Von der Rebe zur Traube: Navarras Weine

Neben den Pinchos sind Navarras Weine ein weiteres gastronomisches Aushängeschild der Region. Ein paar Flaschen der edlen Tropfen aus einem der ausgezeichneten Anbaugebiete sind ein perfektes Mitbringsel. Viele Bodegas öffnen ihre Anbauflächen und Weinkellern für Gäste und laden zu ausgiebigen Verkostungen ein, darunter die Bodega Otazu, weniger als eine halbe Stunde Fahrt von Pamplona entfernt.

Zeit fürs Abendessen!

Neben den Pinchos sind Navarras Weine ein weiteres gastronomisches Aushängeschild der Region. (Foto Patxi Uriz)

In einer Stadt in der gute Küche so groß geschrieben wird wie in Pamplona wäre es eine Schande, auf das Abendessen zu verzichten. Beliebt ist beispielsweise das Restaurant Iruñazarra. Die altehrwürdigen Wände beherbergen ein modernes Ambiente, ebenso wie auf der Speisekarte Klassiker der Küche Navarras neu interpretiert werden. Weitere Informationen unter www.visitnavarra.es.