Wintergenuss auf Hollands Watteninseln

Watteninseln
Auch im Winter versprechen die niederländischen Watteninseln Wohlfühlatmosphäre kombiniert mit Natur pur und Nachhaltigkeit. – Foto: Lydia Annema

Frische Seeluft, kulinarische Köstlichkeiten und viel Ruhe und Weite. Ein winterlicher Besuch auf den niederländischen Watteninseln verspricht Erholung pur. Zusätzlich dazu gibt es ein gutes Gewissen, und das liegt nicht nur an der kurzen Anreise: Die Inseln Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog haben sich seit geraumer Zeit ganz dem nachhaltigen Tourismus verschrieben. Ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit Kreativität und viel Freude an der ursprünglichen Natur. Interessierte erleben dies auf Inselsafaris und Winterwanderungen im Watt, bei lokalen Gaumenfreuden und in Unterkünften, welche die Wirtschaft vor Ort stärken.

Aktiv ohne Abgase

Die klare Luft und der fehlende Verkehr sind Pfunde, mit denen die Watteninseln wuchern können. – Foto: Lydia Annema

Auf die gute, frische Nordseeluft freut sich wohl jeder, der ein paar Tage auf den niederländischen Watteninseln plant. Dass Vlieland und Schiermonnikoog autofrei sind, ebenso wie Abschnitte der anderen Inseln, trägt ebenfalls zur Luftqualität bei. Auf Ameland und Terschelling werden Rundfahrten über die Insel als „Öko-Safari“ angeboten. Mit einem Elektrofahrzeug geht es durch die wunderschöne Dünenlandschaft. So gelangen Interessierte an Orte, die normalerweise schwer zugänglich sind, ohne dass die Natur gestört wird.

Dünenwanderungen – wie hier auf Terschelling – sind gerade im Winter ein Genuss. – Foto: Lydia Annema

Auf Vlieland kann man sich sogar per elektrischem TukTuk von der Fähre zur Unterkunft fahren lassen – und unterwegs mit dem Fernglas Robben, Hochlandrinder oder Seevögel beobachten. Dank warmer Decken und Überdachung mit Panoramafenster ist eine Fahrt auch im Winter ein komfortables Erlebnis. Warm anziehen müssen sich hingegen die Teilnehmer eines geführten, abendlichen Spaziergangs auf Schiermonnikoog oder im Dark Sky Park Terschelling. An diesen dunkelsten Orten der Niederlande sind bei klarer Sicht etwa 3.000 Sterne zu sehen – fünfmal so viele wie in anderen Teilen des Landes. Nicht nur die Natur der Inseln wird so gut wie möglich geschützt, auch die Lichtverschmutzung bleibt sehr gering.

Einmal Strandräuber sein

Watteninseln
Wattexkursion eröffnen in der kalten Jahreszeit ganz andere Einblicke in die Fauna. – Foto: Lydia Annema

Wer die kalte Jahreszeit mit Kindern verbringt, kann sich auf ein reich gefülltes Programm freuen. In der kalten Jahreszeit kann man auf Wattwanderungen andere Tierarten beobachten als im Sommer. Gemeinsam mit einem Naturführer wird beobachtet, welche Wattbewohner Richtung Süden gezogen sind und wie die überwinternden Tiere der Kälte trotzen. Auf den Wattwanderungen, die auf jeder der fünf Inseln angeboten werden, lernen Kinder ganz nebenbei Respekt vor die Natur.

Meist menschenleer zeigen sich die Watteninseln in der Winterzeit. – Foto: Lydia Annema

Ein weiteres Highlight, das an jedem Nordseestrand wartet, ist das Strandgut. Die Winterwinde spülen so manches kurioses Fundstück an, neben Holz, Knochen, und besonderen Muscheln findet man mit ein wenig Glück auch mal eine Flaschenpost. Auf Schiermonnikoog geht man mit einem echten Strandräuber auf Exkursion, während Texel sich sogar ein eigenes Strandräubermuseum leistet. Durch die große, bunte Sammlung von verrückten und außergewöhnlichen Gegenständen, die in den vergangenen 75 Jahren am Strand von Texel an Land gespült wurden, wird auch eine Schnitzeljagd angeboten.

Kulinarik mit gutem Gewissen

Stimmungsvoller Sonnenuntergang in den Dünen von Schiermonnikoog. – Foto: Lydia Annema

Wenn es nach den Erlebnissen an der frischen Luft Zeit für eine wärmende Mahlzeit ist, haben Inselbesucher die Qual der Wahl. Zahlreiche Restaurants haben sich einer nachhaltigen Küche verschrieben. Dazu gehören nicht nur an die Jahreszeit angepasste Gerichte und Konzepte zur nachhaltigen Energieversorgung und Müllvermeidung, sondern auch kurze Transportwege. Wie köstlich das sein kann, zeigt ein Blick auf die Speisekarte. Wie wäre es mit fangfrischen Garnelen, Wattenmuscheln oder einheimischem Wild mit Cranberry-Soße? Unbekannte Gaumenfreuden versprechen Menüs mit Ameländer Glaskraut, Seelavendel oder salzigem Queller. Dazu passt hervorragend ein lokal gebrautes Bier, wie die mehrfach ausgezeichneten Sorten der Texeler Bierbrauerei. Weitere Informationen unter www.visitwadden.nl.

Eine Wohltat sind Spaziergänge an den oft menschenleeren Strände. – Foto: Lydia Annema

Mortimer

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