Urlaubsvorbilder – Neid als Buchungshilfe

Neid
Aus Neid buchen offenbar immer mehr Zeitgenossen exakt die Reise, die schon Freunde und Verwandte angetreten haben.

Neid ist bekanntlich auch eine Form von Anerkennung. Und diese verspüren immer mehr Zeitgenossen offenbar auch mit Blick auf den Urlaub von Freunden und Bekannten. Deren Grüße aus fernen Ländern und Berichte über exotische Reiseziele und grandiose Urlaubserlebnisse locken nämlich eine wachsende Zahl an Nachahmer auf den Plan. Gemäß einer Studie mit 3.000 Teilnehmern im Auftrag eines Buchungsportals aus England fühlen sich mehr und mehr Reisewillige berufen, ihre Urlaubsreise auf den Spuren von Freunden und Bekannten zu unternehmen, um mitreden zu können.

Neid
Nicht immer ist alles so paradiesisch, wie es auf Bildern wirkt.

Rund 20 Prozent sind sich gemäß besagter Studie nicht zu fein, bis ins kleinste Detail exakt die gleiche Reise zu buchen wie ihre selbst gewählten Urlaubsvorbilder. Wenn eben möglich, sollten sogar das Hotel und das Hotelzimmer absolut identisch mit dem der Reiseidole sein.

Buchungslaune trotz finanzieller Engpässe

Manche buchen ein Traumziel, obwohl sie es sich eigentlich nicht leisten können.

Jeder Zehnte geht sogar soweit, einen Trip in die Ferne zu buchen, obwohl er eigentlich gar nicht verreisen wollte oder – schlimmer noch – sich dies aus finanziellen Gründen gar nicht leisten kann. Eine wichtige Rolle bei der Festlegung auf ein Reiseziel haben dabei scheinbar auch soziale Netzwerke wie Facebook. Immerhin 13 Prozent räumten ein, sich für eine Destination entschieden zu haben, nachdem sie online Bilder vom Urlaub der Freunde gesehen haben. Wobei sich die Frage aufdrängt, ob dieser Tatbestand juristisch als Online-Stalking bewertet werden müsste?

Inspirationen für Reisen lassen sich auf vielfältige Art und Weise holen.

Auch der Gruppendruck spielt offenbar eine große Rolle. Immerhin zehn Prozent gaben zu Protokoll, eine bestimmte Reise nur angetreten zu haben, weil fast alle ihre Freunden, Verwandten oder Kollegen bereits einen solchen Trip unternommen haben. Bleibt nur zu hoffen, dass dies in Wirklichkeit kein Höllentrip war, der nur geschönt dargestellt wurde.

Buchtipp: Karsten-Thilo Raab: Thekenbrust & Zackendruse, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-11-6, 12,50 €, bestellen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen