Umsonst und draußen: Freiluftkunst in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg lädt der Skulpturenradweg Bauland und Odenwald zu einer faszinierenden Entdeckungsreise ein. – Foto Touristikgemeinschaft Odenwald

Mit den steigenden Temperaturen lädt Baden-Württemberg mit seinen zahlreichen Freiluftgalerien neben Radfahrern und Wanderern auch Kulturinteressierte nach draußen. Weit fahren muss man für eine Auseinandersetzung mit der Kunst an der frischen Luft in der Regel nicht und gratis ist es obendrein. Inspiration bietet die folgende Übersicht:

Skulpturenradweg in Baden-Württemberg

Unter dem Motto „Skulpturen am Radweg – Kunst in der Landschaft“ führt der Skulpturenradweg auf 77 Kilometern durch sechs Gemeinden im Odenwald und dem Bauland. Unterwegs warten 25 zeitgenössische Skulpturen und Darstellungen verschiedener Kunstschaffender der Kunstakademien in Stuttgart, Karlsruhe und Halle an der Saale, die – teils skurril und rätselhaft, teils märchenhaft und poetisch – zum Innehalten und Nachdenken anregen. Wer noch mehr Kunst erleben möchte, macht noch einen Abstecher nach Seckach zum Skulpturenpark des Künstlerpaars Wagner.

Open-Air-Streetart: Stadt.Wand.Kunst

Baden-Württemberg
Stadt.Wand.Kunst führt zu beeindruckenden Wandbildern wie hier in Mannheim. – Foto Alexander Krziwanie

In den kurpfälzischen Metropolen Mannheim und Heidelberg treffen sich jedes Jahr im Sommer nationale und internationale Größen der Streetart-Szene und verschönern das Stadtbild mit großflächigen Wandgemälden, sogenannten „Murals“. Damit werden die auch über die Festivals „Stadt.Wand.Kunst“ und „Metropolink“ hinaus bestehenden Urban Art Outdoor-Galerien regelmäßig erweitert und bieten Neugierigen und Kunstinteressierten immer wieder neue Perspektiven.

Kultureller Schaufensterbummel in Baden-Württemberg

Beim Schaufensterbummel Kultur entdecken kann man in der Schwarzwaldgemeinde St. Georgen: Ausgehend vom Kunstraum Grässlin lassen sich hier über 20 „Räume für Kunst“ ansteuern. Dabei handelt es sich um leerstehende Ladenlokale, städtische Einrichtungen, Einzelhandelsgeschäfte oder Privathäuser, die als Ausstellungsfläche für die Kunstwerke berühmter Namen wie Franz West, Werner Büttner, Martin Kippenberger, Isa Genzken, Cosima von Bonin und Christopher Williams dienen.

Figurenkunst mit Frischluftgarantie

Die Freiluftgalerie Sculptoura umfasst nicht weniger als 60 Skulpturen. – Foto Andreas Sporn

Eingebettet in die abwechslungsreiche Landschaft von Schönbuch und Heckengäu in der Region Stuttgart liegt die Freiluftgalerie „Sculptoura“ mit über 60 Skulpturen renommierter Bildhauerinnen und Künstler aus Holz, Metall und Stein. Ihre Hauptroute verläuft auf rund 40 Kilometern zwischen Waldenbuch und Weil der Stadt. Für sportlich Ambitionierte oder Kulturgenießer auf der Suche nach Entschleunigung bieten sich aber auch Möglichkeiten zur Erweiterung und für kleinere Rundtouren.

Outdoor-Fotokunst und Mundart

Die längste Freiluftgalerie am Bodensee befindet sich in Radolfzell und trägt den Titel „aufgehängt und hochgesehen“. In diesem Jahr wurde passend zu den Heimattagen für den vorausgegangenen Fotowettbewerb das Thema „Unsere Heimat – Radolfzell und Ortsteile“ ausgesucht. Hobbyfotografen waren eingeladen, bis zu drei Fotos einzureichen. Eine Auswahl von 34 Aufnahmen schmückt nun die Straßen der Bodenseestadt. Erweitert wurde die Aktion außerdem einmalig um die Banner-Galerie „So schwätzt mer dehom“, mit typischen Dialektworten und Redewendungen.

Grenzüberschreitender Outdoor-Kunstweg

Der Rehberger-Weg zählt auf fünf Kilometern insgesamt 24 kunstvolle Blickfänge. – Foto Oliver Welti

Auf gerade einmal knapp fünf Kilometern verknüpft der „Rehberger Weg“ zwei Gemeinden in unterschiedlichen Ländern, zwei Kulturinstitutionen und unzählige Geschichten. Er verbindet den Vitra Campus in Weil am Rhein mit der Fondation Beyeler in Riehen. Am Wegesrand liegen die namensgebenden „24 Stops“: 24 Wegmarken des Künstlers Tobias Rehberger, die zur Interaktion, Imagination und Assoziation einladen. Das grenzüberschreitende Gemeinschaftsprojekt der beiden Orte und ihrer Kunststätten wird unterstützt vom Schweizer Uhrenhersteller Swatch.

Freilichtgalerie im Weinbaugebiet

Das Art-Dorf Ötlingen macht seinem Namen alle Ehre. Hier findet sich überall Kunst: An fast jeder Fassade, auf Vorhöfen und in Gärten. Insgesamt über die Gemeinde verteilt etwa 100 Kunstwerke, die alle drei bis fünf Jahre wechseln. Initiator der Aktion, an der inzwischen etwa 80 Künstlerinnen und Maler mitwirken, ist der Künstler Gerhard Hanemann. Er brachte die Idee aus dem Italienurlaub im Abruzzendorf Casoli mit zurück ins Markgräflerland. Die Dorfgemeinschaft zeigte sich begeistert und stellt ihre Wände auch nach bald 15 Jahren noch gerne zur Verfügung.

Internationale Steinkunst: Skulpturenfeld Oggelshausen

Baden-Württemberg
Künstler aus fünf Nationen haben das Skulpturenfeld Oggelshausen geschaffen. – Foto Jo Herrmann Design

Der Federsee in Oberschwaben ist einer der größten Seen in Baden-Württemberg und zugleich das größte Moor in Deutschlands Süden. Bekannt ist er darüber hinaus vor allem für seine prähistorischen Pfahlbauten, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. Weniger geläufig sind vielen dagegen die Steinmale, die seit über 30 Jahren auf einem Feld der unweit gelegenen kleinen Gemeinde Oggelshausen stehen. Erschaffen wurden sie im Rahmen zweier Symposien mit bedeutenden Bildhauerinnen und Bildhauern aus fünf Ländern und drei Kontinenten.

Weitere Information finden sich Tourismus Baden-Württemberg unter www.tourismus-bw.de.