Irland, das „Land der Heiligen und Gelehrten“, hat seinen wichtigsten Feiertag nach dem Mann benannt, der im 5. Jahrhundert das Christentum auf die Insel brachte. Der Tag, der als der Todestag des St. Patrick gilt, ist der 17. März und wurde in frühen Jahren zunächst in der Neuen Welt von ausgewanderten Iren als Feiertag mit großer Parade inszeniert. Das sollte ihren Nationalstolz, ihr Heimatgefühl und ihren Zusammenhalt stärken.
In Irland wurde der erste St. Patrick’s Day am 17. März 1996 gefeiert, schon im Jahr darauf weitete man ihn begeistert zum St. Patrick’s Festival aus, das in Dublin zu einem rauschenden Fest von vier Tagen geworden ist. Irland färbt sich an diesem Tag grüner als es ohnedies ist. Sogar der Schaum auf den Pints of Guinness, auch Flüsse wie die Dubliner Liffey und historische Fassaden der Stadt sowie eine inzwischen große Zahl weltweiter Städtewahrzeichen werden beim Global Greening in grünes Licht getaucht.
Die Kampagne für dieses grüne Leuchten der Welt wurde von Tourismus Ireland im Jahr 2012 gestartet und feiert seither eine einzige Erfolgsgeschichte. Waren es anfangs ausgewählte Blickfänge der Welt wie die Niagara Fälle, das London Eye, die Allianz Arena in München, der Schiefe Turm von Pisa, das Burj Al Arab Hotel in Dubai, der Sky Tower in Auckland, die Christusstatue von Rio, das Empire State Building in New York der Tafelberg in Kapstadt, der Berliner Alexanderplatz und das Kolosseum in Rom, gesellen sich im siebten Jahr des Greenings sieben neue Schauplätze hinzu.
Das World Trade Centre Ground Zero in New York ist dabei, das Riesenrad auf der Pariser Place de la Concorde, das Stadtsymbol von Turin die Mole Antonelliana, das Beleuchtungssystem der ersten afrikanischen Stadtbahnlinie in Adis Abeba, das Rathaus von Tel Aviv und das Red Sox Baseballteam von Boston wird am St. Patrick´s Day grüne Hemden beim Spiel tragen. Seit einigen Jahren schließt man sich auch in Deutschland der weltweiten Greening-Kampagne an.
Wer nach den religiösen Wurzeln des höchsten irischen Feiertags sucht, muss jedoch in den Norden der Insel reisen und den Spuren des Heiligen auf dem Saint Patrick’s Trail folgen. 30 Sehenswürdigkeiten auf einer 148 Kilometer langen Besichtigungsroute belegen die Bedeutung des ersten Missionars im 5. Jahrhundert für die Christianisierung Irlands. Von Armagh City, dem kirchlichen Zentrum Irlands, durch Newry nach Downpatrick, wo das Grab des Nationalheiligen liegt, werden Reisende mit Hinweistafeln zu den historischen Stätten geleitet.
Das St. Patrick´s Festival wird dann auch in Nordirland vom 10. bis 20. März mehr christlich als karnevalistisch gefeiert. In der St. Patrick´s Cathedral von Armagh findet ein Festival irischer Chöre statt, die Ankunft des Heiligen Patrick wird in der Inch Abbey von Downpatrick mit einem mittelalterlichen Bankett begrüßt und am St. Patrick’s Day selbst werden verschiedene kleine Prozessionen und Paraden abgehalten. Weitere Informationen unter www.ireland.com.
Buchtipps: Ulrike Katrin Peters & Karsten-Thilo Raab: Nordirland Reisehandbuch, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-00-0, bestellen
Karsten-Thilo Raab: Irland und Nordirland – Auf den Spuren von Heiligen, Dichtern und Denkern, Morstadt Verlag, ISBN 978-3-88571-325-8
Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Iren, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-804-5. Das Buch ist im Buchhandel oder direkt beim Conrad Stein Verlag erhältlich.
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Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.