Kunst drückt das Wesen des Künstlers aus. Doch manchmal kann auch das Leben eines Menschen anhand einer Kunstsammlung nachvollzogen werden. Dies sieht man derzeit in der Kunsthalle im unterfränkischen Schweinfurt: Bis zum 30. März 2014 wird hier Malerei aus der Sammlung des besonders in den 1960er und 1970er Jahren bekannten Jetset-Fotografen und Kunstliebhabers Gunter Sachs gezeigt. Die 165 Werke reichen vom Surrealismus bis zur Pop-Art, vom Nouveau Réalisme über Arte povera bis hin zu Graffiti.
Die Sammlung Gunter Sachs war die Avantgarde der internationalen Kunst: Sie enthält keine stil- oder künstlergebundenen Exponate, sondern dokumentiert in Auswahl und Themen das bewegte Dasein des gebürtigen Schweinfurters. Gunter Sachs wusste zu leben – und er sammelte Bilder nicht um ihres kommerziellen Wertes willen, sondern weil sie ihm gefielen und seine jeweilige Stimmung widerspiegelten. So erwarb er große Werke von bekannten Malern wie Dalí, Max Ernst oder Roy Lichtenstein, förderte aber auch bis dato unbekannte Künstler – Andy Warhol zum Beispiel. Die Ausstellung bietet daher einen Fundus an zeitgenössischer Kunst und ist für Interessierte ein echtes Erlebnis.
Zur Ausstellung „Die Sammlung Gunter Sachs“ wird übrigens speziell für Kindergruppen und Schulklassen ein eigenes Programm angeboten. Zum Thema „Alles ist Kunst“ dürfen Kinder eigene Ideen aus ihrem Alltag einbringen und im Pop-Art-Stil im museumseigenen Atelier in Bilder umsetzen. Der „Spaziergang durch Traumwelten“ vermittelt Verständnis für surrealistische Werke, Stillleben laden zum eigenständigen Experimentieren ein, und jedes Kind darf auch sein eigenes Graffiti-Tag gestalten. Informationen gibt es unter www.kunsthalle-schweinfurt.de. (djd/pt)
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