Schauriges Treiben im Schweizer Wallis

WallisNormalerweise geht es im Lötschental in den Walliser Alpen recht friedlich zu, doch in der Fastnachtszeit ist es mit der beschaulichen Ruhe vorbei. Die Tschäggättä – wilde Kerle in zottigen Fellen – laufen durchs Tal und jagen nicht nur den Kindern Angst ein. Ihre Gesichter sind hinter furchterregenden Masken verborgen, die Füße stecken in alten Säcken und mit den Kuhglocken, die am Ledergürtel baumeln, veranstalten sie einen Heidenlärm. Ab dem 3. Februar, dem Tag nach Mariä Lichtmess, sind die „Gescheckten“ im Lötschental im Wallis unterwegs.

Früher trieben die maskierten jungen Männer oft recht derbe und manchmal sogar handgreifliche Späße, heutzutage geht es etwas gesitteter zu. Der uralte Brauch wird vor allem mit dem traditionellen Tschäggättä-Umzug und dem Lötschentaler Fastnachtsumzug gepflegt, die dieses Jahr am 16. und am 18. Februar stattfinden. Dabei kann es aber schon passieren, dass die Zuschauer ein bisschen mit Schnee eingerieben oder ihre Gesichter mit Russ geschwärzt werden.

Die Ursprünge des Brauches reichen weit in die Vergangenheit zurück, die Kunst des Maskenschnitzens und Bemalens wird von Generation zu Generation weitergegeben. Wer die Larven aus Arvenholz in aller Ruhe bewundern will, kann sich einer Führung durch einen originalen Maskenkeller anschließen, bei der auch das Anlegen des traditionellen Tschäggättä-Kostüms vorgeführt wird. Auf Anfrage kann man sich sogar unter fachkundiger Anleitung in der Schnitzstube in Ferden seine eigene Maske schnitzen. Weitere Informationen beim Wallis Tourismus.