Pyjama-Spießigkeit im Hotelbett –  wie Reisende sich unterwegs am liebsten betten

Egal wie einladend ein Bett auch sein mag, dies hat keinen Einfluss darauf, ob die Gäste auch bekleidet schlafen. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Egal wie einladend ein Bett auch sein mag, dies hat keinen Einfluss darauf, ob die Gäste auch bekleidet schlafen. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Nur die wenigsten machen sich, wenn sie ihr Hotelzimmer betreten, Gedanken darüber, wer vielleicht schon vor ihnen in ihrem Bett geschlafen hat. Was auch reine Spekulation wäre, es sei denn, es handelt sich um einen Hotspot für Stars und Sternchen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, sich genau dort zu betten, wo schon ein Promi sein ermattetes Haupt für eine Mütze voll Schlaf ablegte.
Auch wissen wir in der Regel wenig über die Schlafgewohnheiten anderer Gäste. Zum einen, weil die wenigsten sichtbare Spuren hinterlassen, zum anderen, weil das Zimmerpersonal im Normalfall solche Spuren beseitigt, bevor ein neuer Gast das Zimmer bezieht.

Unabhängig davon wissen wir ja oft selber nicht viel über die eigenen Schlafgewohnheiten. Meistens kennen wir die nur vom Hörensagen, wenn der Partner behauptet, man habe einen Weltrekord im Dauerwälzen aufgestellt oder derart geschnarcht, dass ganze Wälder über Nacht abgeholzt wurden. Auch was wir im Schlaf so alles unbewusst von uns geben, wissen wir nur dann, wenn der Partner uns dies brühwarm aufs Butterbrot schmiert.

Nur gut, dass es Onlineportale wie Hotels.com gibt, die den Übernachtungsgästen mal richtig auf den Zahn fühlen. Oder sollte es heißen, unter die Bettdecke schauen? So oder so beteiligten sich rund 25.000 Reisende aus mehr als zwei Dutzend Ländern an der Umfrage in Sachen Schlafgewohnheiten. Und diese brachte allerlei Interessantes zu Tage. Demnach liebt der Deutsche eine gewisse Pyjama-Spießigkeit. Denn immerhin 58 Prozent gaben zu Protokoll, sich am liebsten im Schlafanzug beziehungsweise Nachthemd zu betten.

Vor allem manche Asiaten gehen gerne auch mal komplett angezogen ins Bett. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Vor allem manche Asiaten gehen gerne auch mal komplett angezogen ins Bett. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Kleidungsstücke, die bei einigen Asiaten nicht sonderlich hoch im Kurs stehen. Bei den Studienteilnehmern aus Hongkong, Taiwan und Thailand räumten nämlich zwischen 45 und 52 Prozent frank und frei ein, ihr Nachtlager im Hotelbett in den Klamotten zu beziehen, die sie tagsüber anhatten. Was natürlich das lästige An- und Ausziehen erspart und am nächsten Morgen hilft, schneller ausgehfein zu sein. Olfaktorisch und knittermäßig wollen wir diese Praxis nicht weiter bewerten.

Stattdessen würden wir uns wünschen, die meisten Asiaten hätten japanische Gene – zumindest schlaftechnisch. Denn die Reisenden aus Nippon hüllen sich für den Matratzenhorchdienst gerne mehrheitlich in einen Bademantel. 57 Prozent der Japaner lieben es, so zu nächtigen.
Deutlich luftiger mag es hingegen der Skandinavier. Gut die Hälfte der Nordeuropäer trägt im Bett am liebsten nur die Unterwäsche. Ob dies gleichzeitig bedeutet, dass die Skandinavier durchweg heiße Typen (und Typinnen) sind, ließ die Studie offen.

Nicht aber, dass unsere französischen Nachbarn vorzugsweise eine spezielle Schlafweise an den Tag – oder besser gesagt, die Nacht legen: In der Grande Nation bekennen sich nämlich 51 Prozent dazu, (nicht nur) im Hotelbett im Adamskostüm zu schlafen. Was ein bisschen nach Erkältungsgefahr und Schweinkram klingt. Aber auch nach dem Neid einer Nation der Schlafanzugträger.