In einer Zeit der eingeschränkten Reisetätigkeit und der begrenzten Möglichkeiten auszugehen, zeigen sich viele kulturelle Einrichtungen kreativ und nutzen virtuelle oder audiovisuelle Mittel, um sich zu präsentieren und den Menschen zu Hause Abwechslung und Ablenkung zu bieten – und vielleicht sogar ein wenig Lust auf die Zeit nach der Corona-Krise zu wecken. Die beliebte US-Metropole Philadelphia, bekannt als City of Brotherly Love, macht da keine Ausnahme und eröffnet Interessierten eine Reihe von Möglichkeiten, die Stadt und ihre Highlights von zu Hause aus zu erleben.
Philadelphias Museen begeistern mit einer schier unerschöpflichen Fülle an Sammlungen und Ausstellungsstücken, die einen Besuch definitiv lohnen. Viele der lokalen Institutionen bieten aber auch Online-Touren an oder Möglichkeiten, Teile der Kollektionen bzw. ausgewählte Stücke über das Internet zu entdecken.Das Eastern State Penitentiary beispielsweise, eines der berühmtesten und seinerzeit auch teuersten Gefängnisse der Welt, bietet eine Online-Tour an, bei der einige der Zellenblöcke, das Baseballfeld und andere Orte innerhalb der historischen Gefängnismauern in Panoramaansichten gezeigt werden.
Die Barnes Foundation ermöglicht es Besuchern, virtuell durch eine der größten privaten Kollektionen an impressionistischen und postimpressionistischen Gemälden sowie Werken der frühen Moderne zu stöbern, individuell geordnet nach unterschiedlichen visuellen Gesichtspunkten wie Linienführung, Licht oder Raum. Und das Independence Seaport Museum verfügt über eine umfangreiche Sammlung an Artefakten, historischen Schiffen und mehr, die Fans von maritimer Geschichte über das Internet zugänglich gemacht wird, so liegen beispielsweise auch Ausstellungskataloge von laufenden
Das Penn Museum, das Philadelphia Museum of Art und die Academy of Natural Sciences nutzen die verschiedenen Social Media Kanäle, um ihre Kunstobjekte regelmäßig einem interessierten Publikum vorzustellen. Das Museum of the American Revolution in Old City verfügt über eine erstklassige Online-Tour, die Besucher der Webseite virtuell durch die umfassenden Galerien führt und die Ausstellungsstücke in Form von hochauflösenden Ansichten vorstellt. Auch eine virtuelle Tour der Philadelphia Magic Gardens, eine der beliebtesten Attraktionen der Stadt und das größte Kunstwerk des Mosaikkünstlers Isaiah Zagar, ist online verfügbar.
Man kann sich Philadelphia auch in musikalischer Form nach Hause holen, ob als Begleitmusik für einen Workout oder einfach nur als Untermalung im Hintergrund. Freunde klassischer Musik können diverse Alben des Philadelphia Orchestra streamen oder die Aufzeichnung eines Konzerts in der Verizon Hall ansehen. Die Opera Philadelphia bietet eine On-Demand Audio Aufnahme einer Aufführung von Breaking the Waves aus dem Jahr 2016 auf ihrer Website.
Natürlich kann man sich die Metropole an der Ostküste der USA auch ganz einfach auf dem Fernseher ins Wohnzimmer holen, mit den vielen Filmen und Serien, die in der City of Brotherly Love gedreht wurden. Ganz oben auf der Liste steht natürlich die Rocky- und Creed-Reihe mit Sylvester Stallone in der Rolle des legendären Boxers, der als Underdog, der niemals aufgibt, den Geist der Stadt so perfekt verkörpert. Auf dem Bildschirm folgen wir ihm gerne auf seinem Trainingsweg über den Italian Market und schließlich die 72 Stufen der östlichen Treppe des Philadelphia Museum of Art hinauf.
Regisseur M. Night Shyamalan zählt Philadelphia zu seinen liebsten Drehorten, siedelte er doch hier die Geschichten seiner Werke Unbreakable, Split, Glass und natürlich den berühmten Thriller The Sixth Sense aus dem Jahr 1999 hier an. Einige der bekanntesten Attraktionen der Stadt dienten als Kulisse für den Abenteuerfilm Das Vermächtnis der Tempelritter mit Nicholas Cage, zum Beispiel die Independence Hall, die Liberty Bell und Reading Terminal Market.
Die Komödie Die Glücksritter mit Dan Aykroyd und Eddie Murphy setzt den Rittenhouse Square in Szene. Zu den aktuelleren Filmen, die in Philadelphia spielen, zählen Silver Linings mit Jennifer Lawrence und Bradley Cooper oder die DC Comic Superheldenverfilmung Shazam! aus dem Jahr 2019. In Will Smiths’ Serie Der Prinz von Bel Air ist Philadelphia zwar nur ganz kurz am Anfang zu sehen, dafür spielt die Stadt in der Horror-Produktion Servant (auf Apple TV+) und einer zukünftigen Staffel des Netflix-Formats Queer Eye eine durchaus größere Rolle.
Und das Angebot an alternativen Ideen, um die City of Brotherly Love bequem von zu Hause aus zu entdecken, wächst weiter: Aktuelle Updates zu Philadelphia from Home gibt es unter www.discoverphl.com.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.