Peru – Roadtripping mit den Nebelkriegern

Peru
Auf der Reise durch den Norden von Peru finden sich Spuren einer langen, bewegten Gecshichte.

Schon seit einigen Jahren nimmt der Norden von Peru nicht von ungefähr einen immer prominenteren Platz auf der Reise-Landkarte ein. Längst ist die Region nicht mehr nur als zweite Option für Wiederholer, die den Süden bereits kennen, attraktiv. Mit der faszinierenden Mischung aus Kultur und Natur, Hochgebirge, Strand und Regenwald, althergebrachten Traditionen und kulinarischen Leckerbissen wartet der Norden Perus mit jeder Menge Highlights auf, die es zu entdecken gilt.

In diesem Teil von Peru finden sich beeidnruckende Wohnformen in den Felsen.

Ein fünftägiger Roadtrip beispielsweise macht es möglich, das Beste im Norden von Peru zu sehen – diese Tour kann natürlich nach Belieben verlängert werden, denn an Stoff für Abenteuer fehlt es garantiert nicht. Wer gern unabhängig unterwegs ist, kann die Reise als Selbstfahrertour unternehmen, denn die Straßen im Norden sind allesamt neu und gut geteert.

Spektakulärer Gocta Wasserfall

Am Catarata de Gocta stürzen die Wassermassen aus 770 Metern in die Tief.

Los geht es mit einem Inlandsflug von Lima nach Jaen. Von hier aus startet die Entdeckungsreise zu den Schätzen Nordperus. Die erste Station ist die Stadt Bagua Grande, wo Straßenstände zu einem Mittagessen mit Empanadas oder Salchipapas, dem peruanischen Äquivalent zu Currywurst mit Pommes, einladen. Frisch gestärkt geht es durch die Bergwelt von Chachapoyas, vorbei an tiefen Schluchten und üppigen Nebelwäldern, bis hinauf auf 2.300 Meter. Ziel ist das verschlafene Dorf Cocachimba, Ausgangspunkt für Touren zum Gocta Wasserfall, einem der höchsten Wasserfälle der Welt.

Beeindruckend ist die Landschaft rund um den Gocta Wasserfall.

Zu Fuß und hoch zu Ross geht es durch die grüne Natur hinab bis zum Becken des Wasserfalls, wo die Wassermassen aus einer beeindruckenden Höhe von 771 Meter auftreffen. Mutige erfrischen sich mit einem Sprung in die Fluten, während andere lieber ein Selfie schießen.

Überreste der Chachapoyas-Kultur

In einem bemerkenswerten Zustand sind die Sarkopharge in der archäologischen Ausgrabungsstätte von Karajía.

Cocachimba ist zudem eine ideale Basis, um die Natur- und Kulturschätze der Region zu entdecken. Im umliegenden Nebelwald finden sich überall kleine archäologische Überreste der Chachapoyas-Kultur, die sogar schon einen Auftritt in der Eröffnungsszene des Films Tomb Raiders of the Lost Ark hatten. In Karajía warten typische Felsengräber mit bunt bemalten Sarkophagen, deren Besuch sich gut mit einer kleinen Wanderung verbinden lässt. Das Dorf Huancas ist berühmt für die traditionelle Keramikkunst der Chachapoyas-Kultur sowie Ausgangspunkt zur Sonche-Schlucht, die sich von verschiedenen Aussichtspunkten aus bestaunen lässt.

Kuelap, die Festung der Nebelkrieger, ist fast schon eine Pflichtstation.

Das Highlight der Region ist Kuelap, die Festung der Nebelkrieger, die auf 3.000 Meter thront und einst als Schutzbastion vor dem Zugriff von Angreifern, wie zuletzt den Inka, diente. Mehr als 400 typische Rundbauten sowie eine massive Ummauerung sind noch aus dem 6. Jahrhundert nach Christus erhalten geblieben. Eine neue Seilbahn erleichtert die Anreise und bietet zudem einen herrlichen Panoramablick von den Gondeln aus.

Leymebamba als besonderes Kleinod

Palacio Municipal in Trujillo gehört zu den architektonischen Landmarken.

Frei nach dem Motto klein, aber oho ist das Städtchen Leymebamba mit seinem Museum weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Das Museum beherbergt über 200 Mumien, die 1997 bei Grabrauben rund um die Lagune der Kondore gefunden wurden. Auch ein Abstecher in die Regionalhauptstadt Chachapoyas mit ihrer kolonialen Architektur lohnt sich.

Sarg-Nachbauten aus der Chachapoyas-Kultur im Museum von Leymebamba.

Wer den Trip durch den Norden von Peru an dieser Stelle noch nicht beenden möchte, sollte weiter in Richtung Küste fahren, wo beispielsweise Trujillo, die Heimatstadt der Cebiche, die Sonnen- und Mondpyramide aus der Moche Kultur oder Chan Chan, die einst größte Lehmstadt Amerikas darauf warten, entdeckt zu werden. Der beliebte Badeort Huanchaco, wo die Fischer noch heute in traditionellen Schilfbooten hinausfahren, ist von Trujillo aus schnell zu erreichen.

Hotspots für Surfer

Nicht nur in der Abenstimmung hübsch anzusehen: die Plaza de Armas in Trujillo. – Fotos PromPeru

Weiter in Richtung Norden wartet die Stadt Chiclayo, Tor zu den Grabstätten des Herrn von Sipán, die spannende Einblicke in die Gesellschaftsform der Moche gewähren. Perus Strandorte in den Regionen Tumbes und Piura vor allem unter Surfern sehr beliebt. Wer sich nach Süden aufmacht, gelangt nach Áncash, dem Bergsteigermekka Perus. Hier winden sich die Cordillera Blanca und die Cordillera Huayhuash mit ihren schneebedeckten Gipfeln und türkisblauen Lagunen durch die Landschaft.  Weitere deutschsprachige Informationen zu Peru unter www.peru.travel.