Zugegeben, ich tue mich immer etwas schwer, mit wildfremden Menschen zu verreisen. Noch dazu für fast drei Wochen am Stück. Gleichwohl möchte ich an dieser Stelle gezielt in die Offensive gehen und Sie frei heraus fragen, ob Sie sich vielleicht vorstellen könnten, mit mir ein wenig zu verreisen? Schließlich kennen wir uns schon seit Jahren – wenn auch nicht persönlich. Ich schreibe immer wieder munter hier ein paar Zeilen und Sie lesen diese vielleicht sogar mit Genuss. Womit wir wieder beim Thema wären. Uns beide verbindet ja diese Passion für das Reisen, für das Kennenlernen anderer Länder, Kulturen, Sitten und Gebräuche. Daher glaube ich, nein, bin ich mir sicher, dass wir auch auf einer gemeinsamen Reise viel Spaß zusammen hätten. Voraussetzung ist, dass Sie zwischen dem 9. und 27. August 2014 noch nichts vorhaben.
Auch wenn Sie es sicher jetzt schon kaum noch abwarten können, kann ich Ihnen versichern, dass die Zeit bis dahin wie im Fluge vergeht. Spätestens beim Flug würden wir uns dann übrigens auch persönlich kennen lernen. Also irgendwo auf dem Luftweg zwischen der Schwabenmetropole Stuttgart und der Nordseeinsel Sylt, spätestens aber beim Besuch in der berühmten Sansibar, wo wir uns dann gemeinschaftlich unter anderem auch auf den Besuch von Sansibar – also das echte, das in Tansania – einstimmen würden.
Keine Angst, dies ist nicht als intimes Dinner oder plumper Anmachversuch gedacht. Dies zeigt auch die Tatsache, dass bei unserem kleinen Dinner noch 38 andere Gäste anwesend sein werden. Und kaum haben wir dann auf unseren gemeinsamen Urlaub angestoßen, geht es auch schon los. Mit einem Privatjet, einer Boeing 737-700, und individuellem Bordservice starten wir zu einem kurzweiligen Kreuzflug rund um den Erdball.
Ein Kreuzflug ist so etwas wie eine Kreuzfahrt. Nur geht es nicht mit einem überfüllten Schiff über die Sturm gepeitschten sieben Weltmeere, sondern wir jetten mit einem extragroßen Sitzabstand von 1,52 Metern in einem Privatjet durch die Lüfte zu spektakulären Zielen rund um den Globus. Wir düsen kurz nach New York, der Stadt, die bekanntlich niemals schläft, fahren dort ein wenig auf dem Hudson River herum. Dann geht es nach Kanada, wo wir von Québec City aus mit einem Wasserflugzeug nach Todoussac reisen. Hier steht nicht nur das „echte“ Hotel New Hampshire aus dem gleichnamigen Kinohit, sondern hier lassen sich auf dem Lorenzstrom ganzjährig riesige Wale aus nächster Nähe in Augenschein nehmen.
Über Kodiak im fernen Alaska, wo wir ein paar Bären mit dem notwendigen Sicherheitsabstand in freier Wildbahn in Augenschein nehmen, führt die Route weiter nach Osaka und zu Japans ältestem Kaisersitz Kyoto. Im Inselstaat Palau laden dann grandiose Riffe mit einer famosen Unterwasserwelt zum Schnorcheln und Tauchen ein, bevor es über die pulsierende vietnamesische Millionenmetrople Hanoi zum Farewell nach Sansibar geht. Wir reisen quasi – wenn wir den Start in Stuttgart außer acht lassen – in 19 Tagen einmal um die Welt von Sansibar (Sylt) nach Sansibar (Tansania).
Wir nächtigen vor Ort nur in den jeweils besten Hotels. Also Top-Unterkünfte für Top-Reisende wie uns. Klar, Wellnessbehandlungen oder Treffen mit Ureinwohnern fehlen natürlich auch nicht, ebenso wenig wie ein Rund-um-Service mit Erledigung aller Einreiseformalitäten, VIP-Check-in ohne Wartezeiten, Gourmetcatering sowie Gepäck- und Limousinenservice. Und wenn Sie sich mal trotz der Kochkünste des ausgezeichneten Küchenchefs den Magen verderben, müssen Sie sich keine Sorgen machen, denn ein Arzt ist immer mit an Bord. Sorgen macht mir nur, dass Sie zu dem genannten Termin verhindert sein könnten.
Den bescheidenen Reisepreis in Höhe von 59.980 Euro dürfte jemand wie Sie ja aus der Portokasse zahlen. Sollten Sie jedoch, nur weil wir uns nicht ganz so gut kennen, auf ein Einzelzimmer bestehen, müsste Ihnen seitens von Veranstalter Hapag-Lloyd Kreuzfahrten natürlich für das Einzelzimmer ein Zuschlag in Rechnung gestellt werden. Aber ich denke, das sollte Ihnen Ihre Intimsphäre dann auch wert sein. Ich für meinen Teil rechne fest damit, dass Sie am 9. August dieses Jahres mit dabei sind. Bis dahin schreibe ich noch ein paar Zeilen wie diese, um wenigstens noch ein bisschen Trinkgeld für das aufmerksame Personal während unserer Reise zur Verfügung zu haben.
Buchtipps: Karsten-Thilo Raab: Thekenbrust & Zackendruse, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-11-6, 12,50 Euro. Erhältlich ist das Buch im Buchhandel oder direkt beim Verlag.
Karsten-Thilo Raab: San Diego Waldfried, (ISBN: 978-84-9015-620-9). Erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Verlag für 20,90 Euro.
