Der Norden Finnlands hat eine magische Ausstrahlung. Mit einer Fläche von 93.937 Quadratkilometern macht Lappland fast 30 Prozent der Gesamtfläche Finnlands aus – verfügt aber nur über rund 195.000 Einwohner. Die Einwohnerdichte liegt bei zwei Personen pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Gesamtfinnland sind es 17 Einwohner pro Quadratkilometer; in Deutschland 230 Einwohner pro Quadratkilometer. Das Land der Mittsommernacht überrascht also nicht nur mit grandiosen Naturschauspielen, sondern auch mit unendlicher Weite, Ruhe und beschaulicher Einsamkeit: Lappland – ein Gebiet, in dem es mehr Rentiere als Einwohner gibt.
Landschaftlich unterscheidet sich Lappland mit seinen Fjälls, Tundra- und Wildmarkgebieten deutlich vom restlichen Finnland. Für Outdoor-Liebhaber ist Lappland ein Paradies und die letzte Wildnis Europas. Im Sommer reicht das Angebot von Kanutouren über Wildwasserfahrten und Wanderungen bis hin zu Golfen, Angeln, Reiten, Goldwaschen, Schwimmen und Mountainbiking. Die meisten Besucher übernachten in den landestypischen „mökkis“ – Hütten beziehungsweise Ferienhäusern. Natürlich können auch Hotels und Appartements gebucht werden – oder man profitiert von der Weite der Natur und sucht sich einen Platz für das eigene Zelt oder Wohnmobil.
Rovaniemi, die Hauptstadt und das kulturelle Zentrum Lapplands, ist als Heimat des Weihnachtsmannes weltberühmt geworden. Doch nicht nur im Dezember ist der Trubel um „Joulupukki“, so der finnische Name des Weihnachtsmannes, groß. Das Weihnachtsmann-Dorf am Polarkreis „Joulupukin pajakylä“ hat das ganze Jahr geöffnet – und Joulupukki selbst kann an jedem Tag des Jahres besucht werden. Rovaniemi ist außerdem zentraler Ausgangspunkt diverser Reiserouten: Ob Reisende die Mittsommernachtsroute, unter anderem mit dem Besuch der Pyhä-Luosto-Region, wählen oder die Polarkreis-Route, die von der russischen zur schwedischen Grenze quer durch Finnisch Lappland führt – immer stoßen sie auf spannende Naturphänomene. Der Polarkreis in Lappland verläuft westlich bei 24 Grad, östlich bei 29,5 Grad. Für viele Lappland-Reisende ist seine Überschreitung ein Höhepunkt der Reise. Die Zeremonie kann entweder in der Beschwörung durch einen Schamanen liegen, einer Lappland-Taufe oder dem Genuss eines magischen Trankes.
In ihrer eigenen Sprache bezeichnen sich die Sámi „sápmelas“. Die Herkunft der Ureinwohner Lapplands ist auch heute nicht eindeutig zuzuordnen. Weit verbreitet ist jedoch die Theorie, dass die Sámi als uralte Jäger- und Fischerbevölkerung vor rund 12.000 Jahren im nördlichen Eurasien lebten und sich später mit anderen Völkern vermischten. Ihre Sprache hat sich jedoch zusammen mit der finnischen aus dem gemeinsamen Stammbaum finno-ugrisch entwickelt. Die finnische Bevölkerungsstatistik geht von rund 7.000 Sámi innerhalb der Landesgrenzen aus – Sámi gibt es auch in den benachbarten skandinavischen Staaten Norwegen und Schweden. Auch heute noch lebt der Großteil der Sámi von der Rentierzucht.
Weitere Informationen zu Finnisch Lappland unter www.laplandfinland.com, weitere Informationen über Finnland unter www.visitfinland.de .
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Mortimer
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