
Nicht erst nach den jüngsten verheerenden Stürmen „Harvey“ und „Irma“ sind die Schutzmaßnahmen der Niederländer gegen Wind und Wasser von großer, weltweiter Aktualität. Ein Paradebeispiel ist das Sturmflutwehr Deltawerke in der niederländischen Provinz Zeeland. Der Bau in der Oosterschelde wurde nach der katastrophalen Sturmflut von 1953 beschlossen, nachdem 1835 Menschen den Fluten zum Opfer gefallen waren.

Am 4. Oktober 1986 wurden die Deltawerke nach acht Jahren Bauzeit und Gesamtkosten von umgerechnet 2,5 Milliarden Euro durch die damalige Königin Beatrix eröffnet. Noch heute pilgern Ingwenieure zu den Deltawerken, die als technisches Weltwunder gelten. Für die Öffentlichkeit sind die Deltawerke ebenfalls geöffnet; es werden auch Touren angeboten.

Eine Attraktion des bei den Deltawerken angesiedelten Wasserparks Neeltje Jans ist sicherlich in diesen Tagen besonders aktuell: Besucher des Wasserparks Neeltje Jans können in einem Orkansimulator die Kraft des Windes am eigenen Leibe erfahren. Sobald man das eigenartige, kokon-förmige Gebäude betreten hat, muss man sich eine Schutzbrille anziehen.

Dann geht es ganz langsam los: ein laues Lüftchen weht, das sich aber innerhalb von Sekunden zu einem tosenden Sturm steigert – bis einem der Wind mit 133 Stundenkilometern um die Ohren pfeift. Ein beeindruckendes Erlebnis, das Jung und Alt die Notwendigkeit für ein Sturmwehr mit Windgeschwindigkeit veranschaulicht. Weitere Informationen unter www.neeltjejans.nl.

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Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.