Königlich, benagelt und aufgebockt

Noch mehr unnützes Reisewissen für Freunde kurioser Fakten

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Ein Hauch von Kalifornien findet sich zumindest namentlich an der Ostsee.

Wer möchte nicht einmal königlich übernachten in einem Haus der gekrönten Häupter dieser Welt? Ja, das geht tatsächlich und fand ebenso Eingang in die neueste Folge über Unnützes Reisewissen wie ein Flughafen, an dem man unter freiem Himmel plantschen kann oder die kleinste Straße der Welt. Sicherlich gibt es viel Wissenswertes aus der Welt des Reisens. Aber auch viel Erstaunliches, Interessantes und Amüsantes, das nicht jedem bekannt ist, das aber gleichwohl für jede Menge Gesprächsstoff unterwegs, aber auch auf Partys und Feiern sorgt. Und sei es, weil man Mitreisende, Freunde und Bekannte mit vermeintlich unnützem Reisewissen konfrontiert. Dies kann hier und da nerven, sorgt aber immer für launige Unterhaltung. Für alle, die gerne mal mit wenig bekanntem Wissen über Reiseziele auftrumpfen möchten, folgt hier entsprechender Input:

Königlich nächtigen

Wer schon immer einmal bei „Königs“ übernachten wollte, der kann unweit des walisischen Marktstädtchens Llandovery im Brecon Beacons Nationalpark im wahrsten Sinne des Wortes ein königliches Cottage buchen. Auf der 78 Hektar großen Llwynywermod Farm, die seit 2006 im Besitz von Prinz Charles ist, befinden sich zwei luxuriöse Cottages. Wenn immer der britische Thronfolger nicht dort ist, können die Häuser gemietet werden.

Benagelt

Brasilien und Kalifornien grenzen direkt aneinander, was nichts mit einer Kontinentalplattenverschiebung zu tun. Vielmehr handelt es sich um Namensvetter des südamerikanischen Landes und des US-amerikanischen Bundesstaates, die an der Ostsee zu finden sind. Statt Palmen zieren hier Strandkörbe das Meeresufer. Zu verdanken haben die Abschnitte des Schönberger Strandes ihre Namen zwei Fischern. Der eine hatte eine angeschwemmte Schiffsplanke mit der Aufschrift „California“ an seinem Haus am Strand angebracht. Daraufhin nagelte der andere ein Brasilien-Schild an seine Haustür.

Flächengleich

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Malta ist flächenmäßig gerade einmal so groß wie München. – Foto Karsten-Thilo Raab

Malta ist mit einer Fläche von 316 Quadratkilometern das kleinste EU-Mitgliedsland und gerade so groß wie das Stadtgebiet von München, das knapp 311 Quadratkilometer misst.

Grauhörnchenbier

Die schottische Brauerei Brewdog aus Fraserburgh produziert nicht nur die stärksten Biere der Welt, sondern auch die ungewöhnlichsten: Die Marke „The End of History“ sorgte nicht nur wegen des Alkoholgehalts von 55 (!) Prozent für Schlagzeilen, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass das Gesöff in Flaschen abgefüllt wurde, die von ausgestopften Grauhörnchen umhüllt waren. Was schon vor dem Verkauf irgendwie für Katerstimmung sorgte.

Ministraße

Der 1883 angelegte Ebenezer Place im schottischen Wick ist mit einer Länge von gerade einmal 2,06 Metern offiziell die kürzeste Straße der Welt.

Gletschermühle

Europas größte Gletschermühle liegt im norwegischen Sild. – Foto Karsten-Thilo Raab

Bei Sild im Süden Norwegens ist Europas größte Gletschermühle zu finden. Das gut zehn Meter im Durchmesser große Becken, das während der letzten Eiszeit geschaffen wurde, ist mit smaragdgrünem Meereswasser gefüllt. Ein Sprung in die Gletschermühle ist eine besondere, wenngleich unvergessliche Herausforderung mit Erfrischungsgarantie. Denn die Temperatur des Wassers liegt bei maximal 12 Grad Celsius.

Wiege des Skisports

Zu den Schrittmachern des Skisports gehörte der Norweger Sondre Nordheim. Der findige Mann aus Morgedal in der Region Telemark entwickelte nicht nur die Seilzug-Skibindung und taillierte Holzski, sondern kreierte auch die Telemark-Technik.

Schuh vadis?

Wann es genau begann, vermag niemand zu sagen. Fakt ist, ein Wacholderbaum am Highway 70 nördlich von Reno im US-Bundesstatt Nevada hängen Hunderte von Schuhpaaren über den Ästen. Auf die Schuhe sind jeweils ganz persönliche Wünsche geschrieben. Damit der Baum keinen Schaden nimmt, werden regelmäßig einige „Treter“ aus dem Baum entfernt.

Airport-Plantschen

Die Wartezeit auf den Weiterflug lässt sich am Changi Airport mit einem kühlen Bad verkürzen. – Foto Karsten-Thilo Raab

Ein ungewöhnliches Badevergnügen bietet der Changi Airport in Singapur auf dem Dach des Terminal 1, wo eine Poollandschaft eine willkommene Abkühlung außerhalb der klimatisierten Fluggastbereiche verspricht. Störend sind allein die Geräusche der startenden und landenden Maschinen sowie der Kerosingeruch.

Ski-Süden

Das südlichste Skigebiet der USA, das Mount Lemmon Ski Valley, liegt nördlich von Tuscon im Wüstenstaat Arizona und hat insgesamt 21 Pisten zu bieten.

Wertvolle Schieflage

Der schiefe Turm von Pisa, dessen Grundsteinlegung im Jahre 1173 erfolgte, besteht aus 14.200 Tonnen weißen Carrara-Marmor.

Aufgebockt

Im irischen Killorglin wurde King Puck sogar ein Denkmal gesetzt.

Die Einwohner von Killorglin erheben einmal jährlich einen Ziegenbock zum König von Irland, zum King Puck. Immer am 10. August wird im Rahmen des Puck Fairs an jenen schicksalsträchtigen Tag erinnert, als eine Herde wilder Ziegenböcke angeblich die Einwohner vor den anrückenden Truppen von Oliver Cromwell warnte.

Kopfgeld

Die britische Fluggesellschaft Virgin Atlantic serviert in der Business Class zeitweise Drinks mit dem Kopf vom Mehrheitseigentümer Sir Richard Branson. Dazu entwickelten Designer eine Vorlage für die Erstellung von Eiswürfel mit dem markanten Konterfei des Bosses. Eine Idee zum Dahinschmelzen. Zumindest können einige Passagiere nun behaupten, gemeinsam mit Richard Brenson tief ins Glas geschaut zu haben, auch wenn die Idee mit Köpfchen als getarntes Kopfgeld im Flugpreis enthalten ist.

Mehr unnützes Reisewissen findet sich in dem gleichnamigen Buch Unnützes Reisewissen (ISBN 978-3-939408-42-0) von Karsten-Thilo Raab, das für 11,90 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag erhältlich ist.

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.