Kölner Schimpfwörter: Bibel für die Babbelschnüss

SchimpfwörterKlein ist es. Und preiswert. Dennoch ist das Büchlein jeden Cent wert. Vor allem, wenn man Liebhaber der Kölner Lebensart oder gar ein rheinische Frohnatur ist. Denn die erfahren in Kölner Schimpfwörter von Jupp Färver so manche Redensart, die unter dem Dom an der Tagesordnung ist. In dem handlichen Kompendium werden die Begriffe nicht nur erläutert, sondern auch ins Hochdeutsche übersetzt. Und doch lässt sich damit noch nicht wie eine „kölsche Babbelschnüss“ reden. Denn – und dies ist das einzige Manko des amüsanten Büchleins – es fehlen die Aussprachehilfen.

Gleichwohl vermittelt Färver mit seiner Wort(aus-)wahl auch ein stückweit die Sichtweise der Kölner auf ihre Mitmenschen: So lernt der geneigte Leser, dass ein „Blötschkopp“, jemand ist, der sich nicht gerade clever anstellt. Oder dass jemand, der optisch eher an eine vollgefressene Fahrradspeiche erinnert, gerne mal als „Knochejerämsch“ (Knochengerüst) tituliert wird, während sein dickes Pendant als „Waggelent“ (Wackelente) abgestempelt wird. Aber es geht hier und da auch etwas derber zu wie etwa mit Ausdrücken wie „Klaafmul“ für eine verleumderische Person oder „Stinkstivvel“ für einen unangenehmen Zeitgenossen. Auf jeden Fall ist die kurzweilige Lektüre genau das Richtige für alle, die mal so richtig auf den Putz hauen wollen – op Kölsch, versteht sich.

Erhältlich ist Kölner Schimpfwörter (ISBN 978-3-87322-260-1) von Jupp Färver für 4,99 Euro im Buchhandel oder direkt bei Hayit Medien.