Kansas auf dem African-American History Trail

Wie wichtig der Bundesstaat Kansas einmal für die Bürgerrechtsbewegung war, ist selbst in den USA. wenig bekannt. Das soll sich mit dem neu eingerichteten Kansas African-American History Trail ändern. Er erzählt von der Befreiung aus der Sklaverei, vom Neubeginn in der Freiheit sowie vom Kampf um Bürger-, aber auch um Frauenrechte, im Zentrum Amerikas. Folgt man als Besucher im Heartland der USA. dem Trail, kommt man an acht, für die Geschichte der Afroamerikaner in Kansas bedeutsamen Stationen vorbei, in Osawatomie, Topeka, Lawrence, Leavenworth, Nicodemus, FortScott und Wichita.

Acht interessante Stopps am neuen Trail

Das Kansas African American Museum befindet sich in der ehemaligen Kirche einer afroamerikanischen Baptistengemeinde in Wichita und widmet sich in seiner Ausstellung der Geschichte der afroamerikanischen Bürger in der größten Stadt des Bundesstaats. In der Nicodemus National Historic Site, im Nordwesten von Kansas, steht hingegen die erste von befreiten Sklaven nach dem Bürgerkrieg ins Leben gerufene Siedlung im Zentrum. Vom 1877 gegründeten Ort Nicodemus sind noch fünf historische Bauten erhalten.

In der Monore Elementary School in Topeka wird unter dem Namen „Brown v. Board of Education“ an jene Auseinandersetzungen erinnert, die damit endeten, dass der Oberste Gerichtshof 1954 die Rassentrennung an öffentlichen Schulen aufhob. Ebenfalls in Topeka steht das Historic Ritchie House von 1856. Die Besitzer, John und Mary Ritchie, spielten eine bedeutende Rolle im Kampf um die Aufhebung der Sklaverei, um Frauenrechte sowie um die Aufnahme von Kansas in die Union als „sklavenfreier Staat“.

Wissenswertes zu „Bleeding Kansas“

Im historischen Carnegie Library Building von 1904 in Lawrence erfährt der Besucher mehr über den „Kansas/Nebraska Act“, der die Grundlage für die beiden späteren Bundesstaaten legte. An der Frage „sklavenfrei oder nicht“ entzündete sich in Kansas 1855 bis 1859 ein blutiger Konflikt. Er ging als „Bleeding Kansas“ in die Geschichtsbücher ein.

Das Richard Allen Cultural Center & Museum in Leavenworth erzählt von der afroamerikanischen Geschichte in der Region sowie von den „Buffalo Soldiers“, wie die Indianer die afroamerikanischen Soldaten ehrfurchtsvoll bezeichneten. 1866 in Fort Leavenworth als „10th Cavalry Regiment“ gegründet, würdigt ein Monument dort diese Einheit. Das Museum selbst befindet sich im Wohnhaus von Captain William Bly, einem ehemaligen „Buffalo Soldier“, benannt wurde das Kulturzentrum nach Richard Allen, Gründer der ersten African Methodist Episcopal Church in den U.S.A. (1794).

Zufluchtsort für entlaufene Sklaven

Im Zentrum der John Brown Museum State Historic Site in Osawatomie steht das Wohnhaus von Reverend Samuel Adair und seiner Frau Florella, Halbschwester des militanten Sklavereigegners John Brown. Die Hütte diente als Zufluchtsort für entlaufene Sklaven („Underground Railroad“). Im Ort fand 1856 außerdem die Battle of Osawatomie, eine von mehreren Schlachten zwischen Sklavereigegnern – angeführt von Brown – und Sklavenbefürwortern aus dem benachbarten Missouri statt.

Das Gordon Parks Museum in Fort Scott widmet sich schließlich dem gleichnamigen Fotografen, Filmemacher, Schauspieler, Schriftsteller und Musiker. Gordon Parks (1912–2006) stammte aus dem Ort und war der erste afroamerikanische international anerkannte Fotograf und Filmregisseur. Weitere Informationen unter www.tkaahistorytrail.org, www.tkaamuseum.org/RFP sowie unter www.travelksok.de. (Foto KAAHT)