Kaffeekultur im winterlichen Lissabon

In Lissabon sitzt man gerne draußen – und das nicht nur im Sommer. Zahlreiche gemütliche Straßencafés locken Besucher auch im Winter ins Freie und bieten beste Aussichten auf Sehenswürdigkeiten oder das quirlige Treiben auf den Straßen.  Ob „bica“ (Espresso), „galão“ (Milchkaffee) oder „café com cheirinho“ (mit Schnaps): Lissabon ist eine Stadt mit Kaffeekultur und ein guter Kaffee wird zu jeder Tages- und Nachtzeit genossen. Schon im 18. Jahrhundert waren Cafés und Restaurants der Drehpunkt des gesellschaftlichen Lebens in der Metropole.  Das älteste Café wurde bereits 1782 eingeweiht: Direkt an der Praça do Comércio war das Café „Martinho da Arcada“ einst Stammlokal von Fernando Pessoa. Der portugiesische Schriftsteller verweilte ebenfalls oft im „A Brasileira” und sitzt heute in Erinnerung daran als lebensgroße Bronzefigur auf der Terrasse. Das 1905 gegründete Café im Chiado wurde ursprünglich als Verkaufsstelle für brasilianischen Kaffee eröffnet und später zum Kaffeehaus umgewandelt. Schnell wurde es Treffpunkt für Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle.

Ebenfalls zu den traditionsreichen Cafés der Stadt zählt das „Nicola“. Die eindrucksvolle Fassade und Innenausstattung der einstigen Buchhandlung sind wie eine Reise zurück in die 1930er Jahre. So wundert es nicht, dass sich in längst vergangenen Zeiten auch hier Dichter und Literaten getroffen haben. Noch heute finden im Café Nicola Buchveröffentlichungen und literarische Treffen statt.

Nicht nur wegen der köstlichen Kuchen, sondern auch weger der herrlichen Terrassen vor der Tür ist das 1922 gegründete Café „Pastelaria Suiça“ sehr beliebt: Von der einen genießen Besucher den Blick auf den Rossio, von der anderen auf die Burg São Jorge.  Neuer Hotspot Lissabons ist der im Februar 2011 eröffnete „Pátio da Galé“ an der Praça do Comercio. Mit zwei Restaurants, Eisdiele und Café zieht der Platz Einheimische und Touristen gleichermaßen an. Darüber hinaus finden hier zahlreiche Events und Ausstellungen statt.

Mit seinen zahlreichen Aussichtsterrassen, die den Blick immer wieder auf neue Ausschnitte der Stadt lenken, ist Lissabon eine wahre Augenweide. Die „Miradouros“ bieten nicht nur herrliche Panoramen auf die Stadt, sondern sind Treffpunkt zum Austauschen und Relaxen zugleich. Da die meisten Aussichtspunkte über ein Café verfügen, verabreden sich hier nicht nur Einheimische auf einen Drink.  Weitere Informationen unter www.visitlisboa.com.

Mortimer

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