Große Gefühle + Träume unter dem Vanillemond

Der Engländer sagt: „Don’t judge a book by its cover“ – „Beurteile ein Buch nicht nach seinem Umschlag“. Ein Ratschlag, der mit Blick auf Petra Pfänders fesselnden Roman Unter dem Vanillemond unbedingt Sinn zu machen scheint. Zwar ziert eine herrliche Berglanschaft mit eingebettetem See unter einem doch etwas übertrieben groß wirkenden Mond das Titelbild, doch ein fast schon kitschig wirkende Vanille-Blüte am unteren Bildrand zerstört die Optik. Aber über Geschmack lässt sich ja nun mal nicht streiten

Tatsächlich schlummern hinter diesem Cover 300 Seiten beste Unterhaltung, in deren Mittelpunkt die  Juristin Annabel Hansen. Ohne Mutter wuchs sie bei ihrem Vater auf Madagaskar auf. Doch statt der Tochter galt die Liebe des Vaters vornehmlich der ostafrikanischen Insel und dem Anbau von Vanille. Entsprechend entwickelte Annabel ein eher gespaltenes Verhältnis zu ihrem Vater, zu dem herrlichen Stück Afrika im Indischen Ozean und auch zur Vanillepflanze.

Nach dem Tod ihres Vaters kehrt sie an den Ort ihrer Kindheit zurück, um auf der Plantage auf einen mysteriösen Liebesbrief ihres Vaters und das abgegriffene Foto einer unbekannten Frau, auf dessen Rückseite „In ewiger Liebe, Thérese“ steht, zu stoßen. Annabel springt über ihren Schatten, will ein wenig Licht in dieses kleine Mysterium bringen und entdeckt dabei Madagaskar mit all seinem Zauber völlig neu. Sie entwickelt ein Freundschaft mit einer Voodoo-Priesterin, die ihr irgendwie näher zu stehen scheint, als sie zuerst glauben mag. Zudem entdeckt sie allen Widerständen zum Trotze ihre Herz für den ehemaligen Geschäftspartner seines Vaters.

Ein Roman, der ein bezauberndes Bild von Madagaskar erzeugt und ganz nebenbei der Liebe zu Mensch, Land und Vanille eine Chance gibt. Und auf einmal wirkt sogar der Buchumschlag total passend…

Erhältlich ist Unter dem Vanillemond (ISBN 978-3-95649-270-9) von Petra Pfänder für 9,99 Euro im Buchhandel oder direkt bei MIRA Taschenbuch/ HarperCollins Germany.