
Da musste sich der Osterhase aber plagen… in Klagenfurt vollbrachte er einen Weltrekord, das größte Osternest der Welt steht inmitten der Renaissance-Stadt am Neuen Platz vor dem Rathaus. Der Durchmesser beträgt 23 Meter und es ist fast zwei Meter hoch. Fünf drei Meter hohe Riesen-Ostereier dienen in dem begehbaren Nest als Verkaufsstände, in denen Aussteller aus Kärnten und Slowenien spezielle österliche Produkte zum Genießen und Gustieren anbieten.

Spezialitäten vom Lamm, aus der Imkerei und regionale bäuerliche Waren werden bestimmt ihren Weg in so manchen festlich geschmückten Weihkorb finden. Denn bevor sich die Kärntner Familien zur traditionellen Osterjause versammeln, lassen sie die Speisen am Karsamstag in der Kirche segnen. Jede Familie besitzt eine mit überlieferten Mustern kunstvoll bestickte Weihkorbdecke, die nur für diesen einen Zweck aus dem Schrank geholt wird.

Auf Kinder wartet eine besondere Attraktion im Riesen-Osternest. Die Puppenspieler des Marionettentheaters Schloss Schönbrunn bauen ihre Nestbühne auf, das Bühnenbild mit Live-Videos versetzt die kleinen Zuschauer mitten in das Stück vom „Vertauschten Osterei“. Dass hier der Lindwurm – das drachenhafte Wappentier und Wahrzeichen der Stadt – seine Klauen im Spiel hat, ist klar.
Das Riesen-Osternest zu Füßen des Lindwurms, der es grimmig bewacht, ist das neue Wahrzeichen des Klagenfurter Ostermarktes. Bis zum 31. März 2018 wird dort alles angeboten, was zum österlichen Brauchtum und zum Osterfest gehört. Von traditionellen Osterspeisen wie dem Kärntner Reindling, Osterschinken oder Kren bis zu Kunsthandwerk wie handbestickten Weihkorbdecken, geflochtenen Körben, kunstvoll dekorierten Ostereiern und Kerzen.

Am Ostermarkt und dem nahen Domplatz sind die uralten regionalen Bräuche – wie Palmbuschen-Binden, Feuersegnung, der Umzug der Ratschenkinder – hautnah mitzuerleben. Weitere Informationen unter www.visitklagenfurt.at.
Buch- und Geschenktipp: Leseabenteuer zwischen Deutschland und Österreich
Kriminelle Energie mit Pfiff, Spannung und Humor kennzeichnet den ebenso kurzweiligen wie spannenden Roman Keine halben Sachen mehr von Frank-Raymund Richter: Die Lehrerin Salome Salomon liebt ihren Beruf, ihr Motorrad und ihre Kater (beide ordentlich kastriert), sonst liebt sie niemanden, sich schon gar nicht. Außer ihrer Mutter steht ihr nur eine Person nahe: Sonja, Halbghanaerin und Mitarbeiterin einer Karateschule. Ihr großes Problem: Sie verliebt sich immer in die falschen Männer.
Salome, die klugen Kater und das kommunikative Motorrad bringen in ihrem Kampf gegen eine moralisch brüchige, oft brutale und kriminelle Männerwelt einige Männer zur Strecke, die es– so sehen es die Vier – nicht anders verdient haben. Unterstützt werden sie in ihrem Kampf durch ein selbstbewusstes Navi und einen depressiven Telecom Schaltkasten.
Die fantasievolle und witzige Erzählung überrascht mit einem unerwarteten Finale.
Erhältlich ist der 238 Seiten starke Roman Keine halben Sachen mehr (ISBN 978-3-939408-53-6) von Frank-Raymund Richter für 18 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag

G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.