In den USA eröffnete jetzt das National Museum of the American Indian eine besondere Gedenkstätte: Das National Native American Veterans Memorial ist die erste nationale Stätte in Washington DC, die sich den im Militär dienenden amerikanischen Indianern, hawaiianischen Eingeborenen und Alaska-Ureinwohnern widmet. Zentral auf dem Museumsgelände gelegen, besteht das von Bäumen umgebene Memorial aus einem erhabenen Edelstahlkreis, der auf einer Steintrommel ruht. Ergänzt wird das Ensemble durch Wasserelemente, die für religiöse Zeremonien genutzt werden dürfen. Rundherum befinden sich Bänke, die zu Zusammenkünften einladen.
Vier Lanzen, an die Veteranen, Familien und Stammesführer Gebetstücher binden können, vervollständigen den rituellen Ort, der allen Besuchern offensteht. Die Gestaltung der Gedenkstätte übernahm der Multimedia-Künstler, Forensiker und Veteran Harvey Pratt. Das Projekt wurde unterstützt von mehr als 85 Stämmen und Organisationen, darunter die Cheyenne- und Arapaho-Stämme, die Chickasaw Nation, die Poarch Band of Creek Indians und die Shakopee Mdewakanton Sioux Community. „Diese Gedenkstätte ist ein Tribut an das tiefe Engagement der amerikanischen Ureinwohner für unser Land“, erklärt Kevin Gover, Direktor des National Museum of the American Indian.
Zeitgleich mit der Fertigstellung des Memorials hat das Museum ein 240-seitiges Buch veröffentlicht, das an die Geschichte des Militärdienstes der amerikanischen Ureinwohner erinnert. Unter dem Titel „Why We Serve: Native Americans in the United States Armed Forces“ untersucht das Buch die Bedeutung des Militärdienstes für die Ureinwohner Amerikas – von der Liebe zur Heimat bis zum Ausdruck kriegerischer Traditionen.
Unter dem gleichen Namen findet derzeit auch eine Ausstellung mit ergreifenden, persönlichen Geschichten von Indianer-Veteranen im National Museum of the American Indian statt. Sie beschreibt die Geschichte von mehr als 250 Jahren militärischer Beteiligung der amerikanischen Ureinwohner, von der Kolonialzeit bis heute. Die Ausstellung ist ab sofort online und im Potomac-Atrium des Museums zu sehen. Weitere Informationen auch unter www.capitalregionusa.de.
G. Schröder
ist seit Kindestagen mit dem Reisevirus infiziert und bringt sich seit Jahr und Tag mit großem Engagement als gute Seele hinter den Kulissen in das Mortimer Reisemagazin ein.