Das Nolde Museum in Seebüll, die hochkarätige Gemäldesammlung im renommierten Museum Kunst der Westküste oder das Schifffahrtsmuseum in Husum – gut drei Dutzend Museen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste zeigen das Leben und Schaffen in einer fast vergessenen Zeit. Der Blick fällt auf eine feine Auswahl kleinerer Einrichtungen:
Stilecht Geschichte am Hafen erleben
Einen Einblick in den Alltag der Küstenfischer, in die Krabbenverarbeitung und in die Anfänge des Tourismus erleben Besucher im museum am meer. Das kleine Museum am Büsumer Hafen ist viel Liebe zum Detail entwickelt wurden und zeigt sogar einen Einblick in die gegenwärtige Verarbeitung von Krabben. Denn direkt aus den Fenstern des Museums blicken Besucher auf den Betrieb einer modernen Krabbensiebanlage.
Im Feuerwehrmuseum von Keitum
Im ehemaligen Feuerwehr-Spritzenhaus in der C.P.-Hansen-Allee, gegenüber der Feuerwache Keitum, findet man das Feuerwehrmuseum, das kleinste Museum der Insel Sylt. Auf rund 60 Quadratmetern Ausstellungsfläche dokumentieren seit 1998 alte Uniformen, Helme, Fotos und Ausrüstungsgegenstände, wie historische Löschgeräte, ein Jahrhundert Feuerwehrgeschichte der Feuerwehren Archsum, Keitum, Morsum und Tinnum. Altgediente Feuerwehrmänner übernehmen in der Ausstellung die Rolle der Museumsführer und erklären Wissenswertes über die Arbeit eines Mitglieds der Freiwilligen Feuerwehr, die Gefahren und mögliche Brandrisiken. Der Eintritt inklusive einer kleinen individuellen Führung ist frei. Die Freiwilligen Feuerwehren des Sylter Ostens und deren freiwillige Helfer im Feuerwehrmuseum freuen sich jedoch über eine kleine Spende für die Weiterführung ihrer ehrenamtlichen Arbeit.
Föhr – Kunst und Kulturinsel
Auf der Insel Föhr ist das Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum in Wyk auf Föhr mit seinen beiden mächtigen Walkieferknochen am Eingang eine Institution – und das schon seit über einhundert Jahren. Neben einer umfangreichen Walfang- und Seefahrtsabteilung, begeistert die kulturgeschichtliche Ausstellung des Museums mit prachtvollen Föhringer Trachten. Der Freilichtmuseumskomplex hat eine Größe von rund 10.000 Quadratmetern, im Haus Olesen trauen die Föhrer Standesbeamten in einem historischem Ambiente, anschließend wird im Winter Glühwein gereicht. Informationen zu den Museen auf Föhr unter www.foehr.de/museen.
Ein literarisches Erlebnis in Husum
Theodor Strom ist der wohl berühmteste Sohn der Stadt Husum. Am 14. September 2017 jährt sich der Geburtstag des Dichters Theodor Storm zum 200. Mal. Mit Festprogramm, Theaterprojekt, Tagung und weiteren Veranstaltungen wird das Jubiläum in seiner Heimatstadt Husum gebührend gefeiert. Sehenswert ist das Storm-Haus in der Wasserreihe 31, es ist das Haus, das der Dichter 1866–1880 bewohnt hat. Das Kaufmannshaus mit 14 Zimmern stammt aus dem Jahre 1730. Das Treppenhaus, die Flure, Decken und Türen sind original aus dieser Zeit. Seit 2006 ist das Storm-Haus nicht nur Sitz der Storm-Gesellschaft, sondern auch des Storm-Archivs, Anlaufstelle für Literaturforscher, die Schriften und kostbare Werkausgaben studieren möchten.
Pellworm – Inselgeschichte zum anfassen
Der sagenhafte Ort Rungholt ist Gegenstand des gleichnamigen Museums auf Pellworm. Die Hafenstadt wurde im 14. Jahrhundert von einer großen Flut zerstört und ging unter. Im Watt wurden und werden immer wieder kulturhistorisch wertvolle Gegenstände gefunden, die aus dieser alten Kultur stammen. So finden sich hier Becher, Krüge, eine alte Kuchenmulde in Hummerform sowie der Teil einer Kirchenglocke. Der Museumsleiter und Hobby-Archäologe Helmut Bahnsen führt das kleine private Rungholt-Museum und weiß zahlreiche fesselnde Geschichten über die damalige Zeit, die Lebensweise der Menschen und die untergegangenen Siedlungen zu erzählen. Zudem leitet er Wattwanderungen, die zu den Highlights für kulturell und geschichtlich interessierte Inselbesucher zählen.
Geschichte Dithmarschens im Burger Museum
In der ehemaligen Sattlerei in Burg (Dithmarschen) befindet sich ein kleines Museum, was sehr anschaulich und spannend die Kulturgeschichte Dithmarschens präsentiert. Unter dem Motto „Zwei Jahrhunderte live in einem Haus“ befindet sich eine komplette historische Landapotheke, ein lebender Kolonialwarenladen, eine Uhrmacher-Werkstatt mit Laden und tickenden Uhren, die Burger Schifffahrt mit einer echten Kajüte und 14 authentischen Modellen, die alte Sattlerwerkstatt, eine Zahnarztpraxis, eine Schuhmacherei und ein Frisörsalon im Museum. Bei der 90-minütigen Führung begibt man sich auf eine packende Zeitreise.
Eiderstedter Kulturgeschichte
Das Museum der Landschaft Eiderstedt in St. Peter-Ording ist das Langzeitgedächtnis der Halbinsel – und ein idealer Ort, um eine Reise zu beginnen. Anhand ausgewählter historischer Objekte – von der ersten Besiedlung bis zur heutigen Zeit – wird die Geschichte Eiderstedts anschaulich dargestellt. Diese früher vom Meer zerrissene Landschaft entstand vor rund 800 Jahren mit der Eindeichung und Verbindung dreier Inseln (St. Peter-Ording lag auf einer solchen) sowie einer bereits damals existierenden Halbinsel mit dem Festland. Im 16. Jahrhundert wanderten Siedler aus den Niederlanden ein und brachten neben der Tracht vor allem neue Ideen in der Landwirtschaft sowie verbesserte Methoden des Deichbaus mit.
Oldtimer im hohen Norden Nordfrieslands
Eine kleine sorgsam ausgewählte Ausstellung klassischer Automobile, sowie Zweiräder, davon viele Vorkriegsmodelle zeigt das Automobilmuseum Hansen. Mehr als 40 Fahrzeuge sowie viele Informationen zu den Zeitzeugen erwarten die Besucher in Bredstedt, nördlich von Husum.
Museen in der Grachtenstadt Friedrichstadt
In der Grachtenstadt Friedrichstadt finden sich gleich mehrere Museum-Schmankerl: Da ist zum einen das Museum „Alte Münze“. Das Stadtmuseum ist in einem der schönsten Gebäude in der Holländerstadt untergebracht. Denn bevor 1995 das Stadtmuseum einzog, wurde der Bau als Kirche, Bibliothek und Touristeninformation genutzt. Die modern und lebendig gestaltete Ausstellung entführt den Betrachter in die fast 400jährige bewegte Geschichte Friedrichstadts. Themen wie die Stadtgründung, das Alltagsleben der Friedrichstädter und die religiöse Vielfalt, die die Stadt geprägt hat, ziehen den Betrachter auf drei Etagen in den Bann. Als ein besonderes Highlight ist auch ein Blick in das Gotteshaus der kleinsten Friedrichstädter Glaubensgemeinschaft, die Mennonitenkirche, möglich.
Ein weiteres Highlight unter den kleinsten Museen ist das Friedrichstädter Tischlereimuseum. Obwohl nur saisonal geöffnet, nimmt es den Besucher mit auf eine Reise in die Zeit unserer Ur-(ur-)großväter und zeigt anschaulich in der original erhaltenen Werkstatt wie das Tischlerhandwerk in dieser Zeit funktionierte. Anhand historischer Werkzeuge und Maschinen gewinnt der Besucher einen spannenden Eindruck in das traditionsreiche Handwerk.
Weitere Museen sowie Kunst- und Kulturtipps entlang der Nordsee in Schleswig-Holstein unter www.museen-nord.de und www.nordseetourismus.de/kultur-staedtereisen.
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Mortimer
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