In der großzügigen mit Marmor und dicken Teppichen ausstaffierten Lobby des Sharq Village & Spa Hotels in Katars Hauptstadt Doha sorgen ein gut dreieinhalb Meter langer Lüster und ein schwarzes Klavier für besondere Blickfänge. Die aufgestellten Sessel und Sofas sind hübsch anzusehen, haben aber ein wenig zu lange Sitzflächen, um bequem zu sein.
Doch wirklich lange sitzt hier sowieso niemand, ist das beeindruckende Eingangsportal doch kaum mehr als das Entree und eine Kurzaufenthaltszone für die Kommenden und Gehenden. Was auch daran liegt, dass das Top-Hotel der Ritz-Carlton-Gruppe kaum einen Mangel aufweist und zum Verweilen einlädt.
Unterteilt ist das Nobelhotel in verschiedene zweigeschossige Villen, deren Optik an alte arabische Forts erinnert. Zwischen dem Villen wechseln üppiges Grün mit stolzen Palmen und blühenden Büschen sowie Wasserbändern. Schwimmer und Badefreunde können sich in der Pool-Landschaft oder am hoteleigenen Strand mit Blick auf die beeindruckende Skyline von Doha verlustieren.
Ausreichend Liegen und Sonnenschirme werden selbstverständlich bereitgehalten. Und mit Sand an den Füßen muss niemand zurück ins Zimmer. Eine praktische Fußwaschanlage beseitigt auf Knopfdruck die bisweilen lästigen Körner.
Die großzügig geschnittenen Zimmer sind mit dunklen Holzmöbeln ausgestattet – ein Himmelbett inklusive. Neben einem Einbauschrank mit reichlich Stauraum und eingebautem Safe gehören ein Sideboard, ein Schreibtisch und eine als Kofferablage dienende Truhe zur Standardausrüstung. Zwei gemütliche Sessel und ein Beistelltisch komplettieren die Ausstattung.
Auch eine Flachbildfernseher und eine kombinierte Musikanlage mit Weckfunktion fehlen nicht. Beides lässt sich mit dem privaten Smartphone oder Tablet ansteuern und nutzen.
Der Fußboden besteht aus großen, polierten Marmorplatten. Der dicke Teppich ist zugleich ein Deko-Element. An den Wänden finden sich Bilder mit landestypischen Szenen. Überaus praktisch ist ein Steckerleiste mit aller gängigen Anschlussbuchsen. Eine kostenpflichtige Minibar, ein Kaffeekocher, Bügeleisen und -brett ergänzen die Annehmlichkeiten.
In geräumigen Marmor-Bad stehen Kosmetika der Marke Asprey kostenfrei bereit. Und, was in einem Land mit extrem heißen Sommer überaus hilfreich ist: die Klimaanlage lässt sich intuitiv und einfach ganz individuell steuern.
Im Büffet-Restaurant mangelt es an Filzgleitern unter den schweren Holzstühlen. Dies sorgt für wenig erbauliche Geräuschkulissen auf den dicken Marmorböden, zumal das exzellente Buffet nach so manchem Gang verlangt.
Wie es sich für ein Hotel dieser Klasse gebührt, finden sich verschiedene Restaurants über den Komplex verteilt. Allesamt mit unterschiedlichen Ausrichtung und Ausstattung. Abwechslung ist für verwöhnten Gaumen also garantiert.
Das hoteleigene Spa ist nicht nur optisch ein Tempel für alle Wellnessjünger. Hinter der schweren Holztür reicht das Angebot vom wohltuenden Bad über Massagen bis hin zu verschieden Anwendungen für alle Entspannungssuchenden.
Gestört wird die Idylle im überaus gepflegten Sharq Village mit seinem aufmerksamen Personal gelegentlich durch Fluglärm, da das Hotel nur einen Steinwurf vom alten internationalen Flughafen von Doha entfernt liegt.
Dieser wird heute noch (schwach) frequentiert und vom Emir sowie einigen Geschäftsleuten genutzt. Aber einen Wermutstropfen hat nun mal jedes noch so kleine Paradies.
Informationen: Sharq Village & Spa, Ras Abu Abboud Street, Doha, 26662 Qatar, Tlefon 00974-4425-6666, www.ritzcarlton.com.
Preise und Angebote: Eine Nacht im Doppelzimmer inklusive Halbpension kostet bei Dertour 108 Euro. Meiers Weltreisen bietet hier beispielsweise sieben Nächte im Doppelzimmer inklusive Halbpension, Bahnticket, Transfer und Flug ab/bis München pro Person ab 1.300 Euro an.
Bewertung des Mortimer Reisemagazins
In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:
- Lage ∗∗∗∗
- Ausstattung ∗∗∗∗
- Sauberkeit ∗∗∗∗
- Essen & Trinken ∗∗∗∗
- Service ∗∗∗∗
Fazit: Eine Topadresse für alle, die einen besuch von Doha mit Strandgenuss und Erholung kombinieren möchten.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.