Architektonische Perlen in Niedersachsens Städten

Bella Italia - mitten in Wolfenbüttel. (Foto: djd)
Bella Italia – mitten in Wolfenbüttel. (Foto: djd)

Ob mittelalterliche Fachwerkhäuser, majestätische Schlösser oder moderne Glasfassaden: Die Architektur prägt Stil und Stimmung einer Stadt. Kenner aus 17 niedersächsischen Städten verraten nun ihre architektonischen Lieblingsorte auf dem gemeinsamen Blog aboutcities.de. Der Vergleich macht die Eigenarten besonders deutlich – und regt zu Besichtigungen vor Ort an. So besticht die Residenzstadt Oldenburg etwa durch eine klare und helle Eleganz vieler Gebäude, die hier ab 1785 im klassizistischen Stil entstanden.

In Hannovers Altstadt stehen die Marktkirche und das Alte Rathaus beispielsweise für die norddeutsche Backsteingotik. (Foto: djd)
In Hannovers Altstadt stehen die Marktkirche und das Alte Rathaus beispielsweise für die norddeutsche Backsteingotik. (Foto: djd)

In der Landeshauptstadt Hannover sind die unterschiedlichsten Baustile nebeneinander zu finden: In der Altstadt überragen die Marktkirche und das Alte Rathaus als Vertreter der norddeutschen Backsteingotik die umliegenden Fachwerkhäuser. Wenige Schritte weiter steht mit dem pompösen wilhelminischen Neuen Rathaus Hannovers Prachtstück schlechthin. Und gleich daneben überrascht ein extravagantes futuristisches Bankgebäude, dessen verschachtelte Glasquader kühn in den Himmel ragen.

Ein ungewöhnliches modernes Haus ist auch in Verden an der Aller zu sehen: Europas erstes und höchstes Gebäude in Strohballenbauweise ist durch die Nutzung der nachwachsenden Baustoffe Holz und Stroh besonders umweltfreundlich. Zum Thema nachhaltiges Bauen gibt es dort auch eine interessante Ausstellung.

Sonja Klaßen aus Papenburg dagegen empfiehlt eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert zum Gut Altenkamp in Aschendorf: „Auf der langen Einfahrt vom Tor bis zum Eingang des imposanten Herrenhauses von 1728 begleitet mich ein Meer aus blühenden Krokussen. Im Inneren erwarten mich ein prunkvoller Kronleuchter und Wandmalereien. Die nächste Tür öffnet sich und ich blicke auf den riesigen barocken Lustgarten mit seinen eindrucksvollen Taxushecken und dem über 200 Jahre alten Baumbestand.“

Typisch für Oldenburg: die klassizistische Schlosswache. (Foto: Verena Brandt)
Typisch für Oldenburg: die klassizistische Schlosswache. (Foto: Verena Brandt)

Bei einem Stadtrundgang in Wolfenbüttel schließlich kann man dagegen eine architektonische Reise nach Italien unternehmen: Manch schmuckes Bauwerk könnte ebenso gut in der Toskana stehen. In „Klein Venedig“ ist der Rest eines Kanalsystems mit einer überbauten Häuserbrücke mitten in der Fußgängerzone zu erleben. Wolfenbüttel war die erste Stadt nördlich des Mains, die planmäßig nach den Maßstäben der Renaissance erbaut wurde.

Gut Altenkamp bei Papenburg lädt zu einer Zeitreise ins 18. Jahrhundert ein. (Foto: Patrick Anneken)
Gut Altenkamp bei Papenburg lädt zu einer Zeitreise ins 18. Jahrhundert ein. (Foto: Patrick Anneken)

Am historischen Altstadtmarkt in Braunschweig sind Bauten aus 500 Jahren Architekturgeschichte zu bewundern. Ein Hingucker ist das gotische Rathaus mit seinem Laubengang, der von schmalen Säulen getragen wird. Daneben steht das sogenannte Stechinelli-Haus, gebaut nach barocken Vorbildern aus Italien. Das Wohnhaus „Zu den sieben Türmen“ verdankt seinen Namen der Abbildung des historischen Konstantinopels im Giebel.

Am Braunschweiger Altstadtmarkt stehen Fassaden aus 500 Jahren Architekturgeschichte nebeneinander. (Foto: Daniel Mölle)
Am Braunschweiger Altstadtmarkt stehen Fassaden aus 500 Jahren Architekturgeschichte nebeneinander. (Foto: Daniel Mölle)

Gegenüber dieser barocken Häuserzeile stehen Fassaden aus der Frühgotik: Das Gewandhaus mit seinem reich verzierten Giebel diente einst als Lager- und Verkaufshaus der Tuchhändler und beherbergt heute ein Restaurant. Mehr Informationen zun den architektonischen Perlen Niedersachsens unter www.aboutcities.de. (djd).

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