1.000-Jahrfeier für Irlands Nationalheld Brian Ború

War lange Sitz von Hochkönig Brian Ború: Der berühmte Rock of Cashel.
War lange Sitz von Hochkönig Brian Ború: Der berühmte Rock of Cashel.

Der Rock of Cashel ist ein beeindruckender Kegelberg. Im leuchtenden Flor samtgrüner Wiesen ragt er steil und majestätisch aus der Ebene neben der Ortschaft Cashel im County Tipperary auf. Oben trägt er eine Krone aus den gezackten Ruinen einer Burg mit einem Rundturm und einer Kathedrale. Schon im Altertum wurde er als Sitz von Feen und Geistern verehrt bis er zum Sitz der irischen Hochkönige wurde. Heute zieht er als Wahrzeichen Irlands tausende Touristen und Wallfahrer an. Auf diesem Berg zog Brian Ború als Hochkönig Irlands ein.

Wenn man der Geschichtsschreibung folgt, war er kein Mann der großen Worte, in Taten hingegen eindeutig und nicht zögerlich. Geboren um 940 als Sohn eines Clankönigs bei Killaloe im heutigen County Clare, zog er als junger Mann mit seinem Bruder Mahon, der den Thron des Vaters bestiegen hatte, in viele Schlachten gegen die Wikinger. Zunächst siegreich in der Enklave Limerick. Nach dem Tod seines Bruders beanspruchte Brian selbst den Thron von Munster und musste dazu nur den König der Eoghanacht aus dem Weg schaffen, der auf Cashel saß.

Wilde Krieger erinnern an die Schlacht von Clontarf.
Wilde Krieger erinnern an die Schlacht von Clontarf.

Auch besiegte er die Könige der Ui Néill in Tara und Armagh und wurde zum einzigen Hochkönig von Irland. Die verlustreiche Schlacht von Clontarf am 23. April des Jahres 1014, bei der Brian getötet wurde, ist als die Vertreibung der Wikinger aus Dublin in die Geschichte eingegangen. Ostern 2014 jährt sich das für das nationale Bewusstsein Irlands so wichtige Ereignis zu runden tausend Jahren und die Insel feiert ihren Nationalhelden ein Jahr lang.
Der Schlachtenort Clontarf ist heute ein Küstenvorort nördlich von Dublin und wird die Feiern einleiten. Es wird einen Geschichtspfad von hier zum Geburtsort Brians nach Killaloe, zu seinem Krönungsberg in Cashel und nach Armagh geben, wo er begraben wurde.

Gilt als das Rom der Grünen Insel: Das nordirische Armagh. (Fotos: Tourism Ireland)
Gilt als das Rom der Grünen Insel: Das nordirische Armagh. (Fotos: Tourism Ireland)

Cashel spielt bei den Feiern eine tragende Rolle. Auch Queen Elizabeth II. hat dem wirklich wundersamen Ort bei ihrem Irlandbesuch 2012 ihre Ehre erwiesen. An allen anderen Orten wird sich das Brian Ború Millenium mit einer eigens komponierten Hymne, Konzerten, Ausstellungen und Wikingerspielen darstellen. Der Craic, der irische Spaß am Spiel, bricht sich dabei gewiss eine nette Bahn und genügend O‘Briens werden auch unter den Akteuren sein. Nach dem Tod des großen Brian änderte sich zwar in Irland nicht viel. Auch die Wikinger waren nicht völlig geschlagen. Nur hatte der Mann der Tat mit vier Frauen und 30 Konkubinen dafür gesorgt, dass der Clan der O‘Briens weiter am Weltrad mit dreht. Allein in den Vereinigten Staaten leben 700.000 seiner Nachfahren. Weitere Informationen unter www.brianboru2014.com sowie unter www.obrienclan.com.

Buchtipps: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Iren, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-804-5. Das Buch ist im Buchhandel oder direkt beim Conrad Stein Verlag erhältlich.

Karsten-Thilo Raab: Irland und Nordirland, Morstadt Verlag, ISBN 978-3-88571-325-8. Erhältlich ist der Titel unter www.morstadt-verlag.de oder im Buchhandel. Dublin, Copyright Karsten-Thilo Raab

Mortimer

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