WWF-Artenschutzexperte gibt Tipps, wie Urlauber Ärger am Zoll vermeiden können

Bei Zollkontrollen sind Artenschutz-Spürhunde dem Schmuggel geschützter Arten auf der Spur. Der WWF hilft, solche Detektive auf vier Pfoten auszubilden. (Foto: WWF Deutschland)
Bei Zollkontrollen sind Artenschutz-Spürhunde dem Schmuggel geschützter Arten auf der Spur. Der WWF hilft, solche Detektive auf vier Pfoten auszubilden. (Foto: WWF Deutschland)

Eine Safari in Afrika, eine Rundreise durch Vietnam: Wer von einer solchen Traumreise nach Hause zurückkehrt, hat meist Souvenirs im Gepäck. Doch der Kauf falscher Andenken kann zum Aussterben von Arten führen und beim Zoll entpuppen sie sich nicht selten als illegale Ware. Beschlagnahmungen, Bußgelder oder Strafverfahren können die Folge sein. WWF-Artenschutzexperte Volker Homes erklärt, wie sich Touristen vor unliebsamen Überraschungen schützen können.

WWF-Artenschutzexperte Volker Homes. (Foto: WWF Deutschland)

Volker Homes: Touristen gefährden durch den Kauf oder das Sammeln von bestimmten Andenken die Bestände bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Viele Urlauber wissen, dass es verboten ist, Mäntel aus Leopardenfell einzuführen. Doch für Erinnerungsstücke wie Schlüsselanhänger mit eingegossenen Seepferdchen oder Gürteln aus Kobra-Häuten mussten ebenfalls bedrohte Arten ihr Leben lassen. Vorsicht ist auch bei traditioneller Medizin geboten, die zum Beispiel als Aphrodisiakum angepriesen wird. Sie enthält häufig verbotene Bestandteile wie Pulver aus Tigerknochen oder Bärengalle.

Sollte man lieber ganz auf den Kauf von Souvenirs verzichten?

Volker Homes: Nein. Denn mit dem Kauf unbedenklicher Andenken wie Töpferwaren, Glasschmuck oder Flechtarbeiten wird der lokale Markt unterstützt. Ist man unsicher, ob für das Mitbringsel illegal Tiere getötet oder bedrohte Pflanzen gewildert wurden, sollte man lieber auf den Kauf verzichten. Den Beteuerungen der Verkäufer ist nicht immer zu trauen.

Niemand kann alle bedrohten Tier- und Pflanzenarten kennen. Was raten Sie Urlaubern?

Wer verbotene Souvenirs – etwa Produkte aus Reptilien – einführt, muss mit einer hohen Geldstrafe rechnen. (Foto: WWF Deutschland)

Volker Homes: Insgesamt sind mehr als 30.000 Tier- und Pflanzenarten durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES geschützt. Der internationale Handel mit ihnen ist entweder verboten oder nur mit Genehmigung erlaubt. Dies zu überblicken, ist natürlich nicht einfach. Eine gute Orientierung bietet der kostenlose WWF-Souvenirführer. Der kleine Ratgeber passt in jede Hosentasche und hilft dabei, verbotene Andenken zu erkennen und Arten zu schützen. Am besten besorgt man ihn sich vor Urlaubsantritt und nimmt ihn zum Einkaufsbummel mit.

WWF-Souvenirführer informiert umfassend

Der kostenlose WWF-Souvenirführer im  Scheckkartenformat zeigt, von welchen Erinnerungsstücken man besser die Finger lassen sollte und bei welchen man guten Gewissens zugreifen kann. Der Ratgeber hilft mit einem einfachen Ampelsystem: Rot heißt „Finger weg“, bei Orange markierten Produkten sind Ein- und Ausfuhrbewilligungen vorzuweisen, und Grün bedeutet „empfehlenswert“. Der Souvenirführer kann auf www.wwf.de/souvenirfuehrer heruntergeladen oder telefonisch unter 030-311-777-700 bestellt werden. (djd/pt).

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