Superlative faszinieren den Menschen. Gerade auf Reisen versprechen Rekorde etwas Besonderes zu erleben. Kaum ein anderes Land bietet so viele Rekorde wie die Volksrepublik China. So findet sich der größte Palast der Welt in Peking. Die Verbotene Stadt wurde auf einer Grundfläche von 720.000 Quadratmeter erbaut. Mit über 14 Millionen Besuchern ist die Palastanlage, neben der Großen Mauer, die bedeutendste touristische Attraktion Chinas.
Die Verbotene Stadt ist ein Meisterwerk chinesischer Architektur. Der Kaiserpalast wurde streng an der Nord-Süd Achse ausgerichtet und dem Konzept der Harmonie unterworfen. Auch die kaiserlichen Zahlen Neun und Fünf sind stets auffindbar. Markant sind die gelben Dachziegel und in den aufwändigen Dekorationen tauchen immer wieder Drachen und Löwen auf. Insgesamt setzt sich die Anlage aus 890 Gebäuden zusammen, in denen wiederum 9.999 und ein halber Raum zu finden sein sollen. Chinesischer Mythologie zufolge darf nur der Himmel einen Palast mit 10.000 Räumen haben.
Errichtet wurde die Palastanlage in den Jahren 1406 bis 1420 unter Kaiser Yongle, dem dritten Kaiser der Ming Dynastie. Der Grund für den Bau war die Verlegung der Hauptstadt des Großreichs von Nanjing nach Beijing. Bis zu einer Millionen Arbeiter und 100.000 Kunsthandwerker sollen an dem Bau beteiligt gewesen sein. Auch dies sind rekordverdächtige Zahlen, die zudem die relativ kurze Bauzeit erklären. Wobei alleine die Bereitstellung des Baumaterials zehn Jahre veranschlagt haben soll.
Den besten Blick auf die Verbotene Stadt hat man vom Kohlehügel. Dieser befindet sich im Jing Shan Park, direkt am Nordtor der Verbotenen Stadt.
Seit Januar 2014 ist der Kaiserpalast wegen Renovierungsarbeiten Montags geschlossen. Der Eintrittspreis beträgt ab 40 Yuan. Weiter Informationen unter www.dpm.org.cn.
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Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.